06.07.2023 – Es klappt auch ohne Mama

Die Situation ist nicht optimal, aber es klappt auch ohne Mama. Wir wissen nach wie vor nicht, was mit der Störchin passiert ist, aber den Jungtieren geht es gut. Emil kümmert sich aufopferungsvoll um seinen Nachwuchs und wird in gut zwei Wochen mit diesem über die Wiesen und Felder spazieren. 

 

Der Donnerstag begann mit einer freudigen Überraschung, denn Emil hatte bereits um 5:54 Uhr genügend Futter eingesammelt, um den Küken das Frühstück vorbeizubringen. Das machte Appetit auf mehr und hob die Laune der Küken. Fazit: Es klappt auch ohne Mama.

 

 

 

Die Federn sind bald lang genug

Hier lassen sich die einzelnen Federreihen schön erkennen. Was anfangs nur schwarze Punkte im weißen Gefieder waren, hat sich zu zwei Reihen schwarzer Federn entwickelt. Jeden Tag werden diese ein wenig länger, doch in den nächsten Tagen steht vorrangig das Wachstum in die Höhe auf dem Programm.

 

 

Mit einem strahlend blauen Himmel im Hintergrund waren die Küken dabei, sich ausgiebig zu putzen. Sitzen die drei direkt nebeneinander, kommen oftmals kuriose Bilder heraus.

 

 

Um zehn Uhr spendierte Emil das dritte Frühstück. In den letzten Tagen tauchte er ab und an auch auf dem Nest auf, um gleich darauf ohne Fütterung abzufliegen. Heute fiel das dritte Frühstück jedoch reichlich aus, sodass die Küken um halb elf zufrieden im Nest saßen.

 

 

Bereits eine Stunde später erfolgte die nächste Fütterung. Emil legte sich heute mächtig ins Zeug, um seinem Nachwuchs die schwierige Situation so leicht wie nur möglich zu machen.

 

 

 

Wer seid ihr denn??

Dafür schaute er gegen 12 Uhr nur kurz vorbei, ohne Futter abzuliefern. Das hatte seinen Grund, denn als ich um halb zwölf am Grundstück mit dem Storchennest vorbeifuhr, standen zwei Störche auf dem Haus. Der Gedanke, dass Emma heimgekehrt sei, war zu schön, um wahr zu sein. Es handelte sich wahrscheinlich um ein fremdes Storchenpaar, dass Station gemacht hatte und das Nest vom Dachgiebel aus beobachtete.

Daher musste Emil auftauchen und bekanntgeben, dass nicht nur seine drei Küken das Nest bewohnen, sondern auch er diesen Horst gemietet hatte. Es gab keine Zwischenfälle und das fremde Storchenpaar zog friedlich ab.

 

 

 

Die Beine der Störche färben sich orange und mit den Flügeln wird immer öfter wie wild geflattert. Das Trio weiß instinktiv, dass sie bald auf die Wiesen und selbstständig Futter suchen können. Mit diesem großen Ziel vor Augen wird täglich geübt und kommende Woche werden sie sich bereits die ersten Millimeter vom Nestboden lösen können.

 

 

Das Kaffeetrinken ist fester Bestandteil des Nachmittags und wird auch nicht durch Emmas Fernbleiben wegrationalisiert. Um 15 Uhr konnten sich die Küken das nächste Mal die Bäuche füllen. Das war die fünfte Mahlzeit des Tages, mit der die Küken in jedem Fall ihr Gewicht halten.

 

 

Bis um halb sechs gab es ein Verdauungsschläfchen und der bewölkte Himmel sorgte dafür, dass es sich in luftiger Höhe gut aushalten ließ. Es klappt auch ohne Mama, denn Emil sorgte pünktlich für das Abendbrot, das um halb sechs gereicht wurde. Auch nach dieser Fütterung waren die drei Storchenkinder noch Minuten später dabei, den Nestboden akribisch nach den kleinsten Krümeln abzusuchen. Doch es sollte nicht die letzte Mahlzeit des Tages gewesen sein.

 

 

Die drei haben es nicht leicht, aber sie haben sich und einen treusorgenden Storchenpapa.

 

 

 

Siebenmal Futter für die Minis

Und damit der Tag mit einem angenehmen Geschehen beschlossen wird, kam Emil um 20:13 Uhr mit einem zweiten Abendbrot vorbei. Damit hatten die Küken heute sieben Mahlzeiten im Bauch, mit denen wir und die Ministörche zufrieden sein können. Anschließend beobachteten die drei den Sonnenuntergang und hatten Emil im zweiten Nest genauestens im Visier.

 

 

Dann wurde schnell eingeschlafen, um Kräfte zu sparen, zu wachsen und einen weiteren Tag bis zum Abflug vom Nest abzuhaken. Wir wünschen dafür alles Liebe und eine gute Nacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo Ev, über die Webcams bekommen wir Freud und Leid mit; wir nehmen Anteil und drücken die Daumen..Aber auch wenn es schwierig ist : „unsere „ Storchenfamilie wird es schaffen 💪. Emil hat nicht viel Zeit zum trauern , und er macht es super 👍. Weiterhin alles Gute aus dem Süden von Deutschland