07.07.2023 – Regelmäßiger Storchenalarm

Regelmäßiger Storchenalarm gehört mittlerweile zum täglichen Geschehen. Entweder sitzen fremde Tiere auf benachbarten Hausdächern, andere Störche setzen zur Landung im Nest der Küken an oder der Mindestabstand zum Überfliegen eines Storchennestes wird von anderen Flugteilnehmern nicht beachtet – es wird unruhig im Umfeld des Storchennestes.

 

Mittlerweile wünschen wir uns wolkenreiche Tage, aber diese sind derzeit selten. Auch heute schien die Sonne bereits am frühen Morgen, um zu zeigen, dass der Sommer auch in Fohrde eingezogen ist. Die Küken nahmen es hin und widmeten sich in der morgendlichen Wärme zuerst dem Putzen und warteten anschließend auf Emil.

 


 

Zur Zeit verändern die Jungtiere stark ihr Aussehen. Die längeren Schnäbel lassen sie den Alttieren immer ähnlicher werden. Durch das Längenwachstum nimmt der Körper ganz andere Konturen an und der Begriff „Küken“ will nicht mehr so recht passen.

 


 

 

Jeden Tag sehen sie anders aus

Kurz nach zehn Uhr flatterte Emil erneut ins Nest, um den hungrigen Nachwuchs zu füttern. Anschließend standen die Küken lange im Nest. Ein gutes Zeichen, denn wären sie geschwächt, würden sie im Nest liegen. Alle drei Tiere haben mittlerweile unterschiedlich gefärbte Beine. Leider können wir die Füße nicht sehen, um die Tiere anhand der Färbungen zu unterscheiden. Vielleicht klappt das, wenn die Ministörche bei ihren Flugübungen bald vom Nestboden abheben und wir sie in ihrer vollen Größe zu sehen bekommen.

 

 

Das nächste Futter gab es um zwölf Uhr, was bei den derzeitigen Temperaturen für den Flüssigkeitshaushalt sehr wichtig war.

 

 

Regelmäßiger Storchenalarm

Eine halbe Stunde später tauchte Emil erneut auf dem Nest auf. Allerdings nicht, um zu füttern, sondern um Fremdstörchen und deren Flugkünsten über dem Storchennest Einhalt zu gebieten. Regelmäßiger Storchenalarm gehört bereits zum Tagesablauf. Da sich fremde Störche immer öfter in die Nähe des Nestes „verirren“, übte sich auch der Nachwuchs darin, sehr bedrohlich und abschreckend zu wirken.

 

 

Die Zeit vergeht schnell

Jetzt sehen die Küken schon wie Jungstörche aus. Sobald die Beine um mehrere Zentimeter gewachsen sind, sind sie aus dem Kükenalter raus und lassen sich als Teenager einstufen. Durchhalten – es ist bald geschafft. Die Tiere sind jetzt in ihrer siebten Lebenswoche und der Countdown läuft.

 


 

Haben sich die Ministörche auf der rechten Seite des Nestes positioniert, kommen wunderschöne Bilder der Tiere zustande. Die linke Seite der Kamera hat immer noch eine beschlagene Stelle, durch die der Nachwuchs unscharf erscheint. 🙂

 


 

Auch heute lieferte Emil ein spätes Abendbrot ab. Um halb neun erschien er im Nest, bevor er sich zu seiner wohlverdienten Ruhe ins zweite Nest zurückzog.

 

 

Für die Küken war der Tag ebenfalls beendet. Fliegt Emil ins zweite Nest, wissen die drei, dass die nächste Mahlzeit das Frühstück sein wird. Mit dem Gedanken daran verabschieden wir uns für heute und wünschen eine kühle und entspannte Nacht.

 

 

 

 

Die ungarischen Jungtiere sind keine Küken mehr

Im ungarischen Nest herrscht die Ruhe vor dem Sturm. Die Küken sind bei Tag 61 angelangt, sodass wir gespannt auf das erste Abheben warten können. Bei diesen Störchen ist ein erster Ausflug nicht gefährlich, denn sie werden weich auf der Wiese landen.

Wie das Foto zeigt, haben sich alle Störche mit dem Wassertrog angefreundet und nutzen diesen den ganzen Tag. Die Eltern stromern auf der Wiese herum und machen ihrem Nachwuchs ein Leben in Selbstständigkeit schmackhaft. Aber es ist ein großer Schritt, sich von der Fürsorge der Eltern abzunabeln und für sich selbst zu sorgen.

 

 

Sie sind fast ausgewachsen

Nur die schwarzen Schnäbel unterscheiden die Jungstörche noch von den Eltern. Und auch die Beine werden noch etwas Zeit brauchen, um ihre rote Farbe anzunehmen. Noch vor wenigen Wochen passte ein Küken in zwei Hände hinein, jetzt sind die Tiere groß und setzen die mittlerweile riesigen Schwingen bald ein, um vom Nest zu fliegen. Wieder einmal durften wir das Wunder der Natur und ihrer Entfaltung miterleben, das sich nicht erklären lässt. Genießen wir daher die letzten Tage der Storchenfamilie, bevor sich die drei älteren Küken unserer regelmäßigen Beobachtung entziehen werden. Wir wünschen auch den ungarischen Jungtieren eine gute Nacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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