25.06.2022 – Abschied vom kleinen Küken

25.06.2022 – Abschied vom kleinen Küken

Das kleine Küken lebt nicht mehr. Es wurde heute Vormittag von Emma gefressen. Dieses Vorgehen war nicht vorhersehbar, nichts deutete darauf hin. Noch gestern lagen beide Küken zufrieden in der Sonne und sahen über den Rand des Nestes in die Ferne. Von einer Erkrankung war nichts zu bemerken. Heute Vormittag sah es hingegen anders aus und Emma entschied sich für die radikale Tour.

 

 

Möglicherweise wollte sie das andere Küken schützen und das anscheinend kranke Tier sofort vom gesunden Küken trennen, damit es sich nicht ansteckt. Natürlich wirkt dieses Vorgehen auf uns wie ein Schock. Trotzdem rechtfertigt es meines Erachtens keine Kommentare von “Fohrder Killerstörchen”, wie in den Kommentaren angeführt wurde.

Leni hatte zwei der vier Küken aus dem Nest geworfen, weil es aller Wahrscheinlichkeit nach ihre erste Brut war. Im Jahr darauf schlüpften unter Lillys Aufsicht nur zwei Jungtiere aus den Eiern. Eines kam verletzt auf die Welt und wurde von den Eltern bis zum Tod aufopferungsvoll gepflegt. Dass Lilly das Küken dann ebenfalls fraß (es war zu diesem Zeitpunkt bereits tot), lässt sich als natürliches Vorgehen definieren. Im Jahr darauf gab es keine Küken.

Auch in anderen Nestern wurden Küken rausgeworfen, wenn die Störche die Anzahl der Jungtiere instinktiv begrenzen wollten. Hierbei von Killerstörchen zu sprechen ist einfach fehl am Platz.

 

 

Menschliche Logik und das Wirken der Natur

Für uns als Mensch gab es keinen ersichtlichen Grund für den heutigen Vorfall. Das Futterangebot ist riesig und für zwei Storchenkinder absolut ausreichend. Also gab es einen anderen Grund, den ausschließlich Emma kennt. Es ist schmerzhaft zu erkennen, dass der Mensch in manchen Situationen keine Kontrolle hat. Ohne Livekamera hätte niemand etwas davon mitbekommen. Daher geht es nicht darum, die Störche zu verurteilen und sie als Killerstörche zu bezeichnen. Es geht vielmehr darum, die Verletzlichkeit des Lebens und den Verlust der Formen zu akzeptieren. Verlust tut immer weh und je jünger das Lebewesen, desto schmerzhafter ist die Situation.

 

 

Wünschen wir dem Küken einen friedvollen Übergang in eine andere Welt. Schließen wir es in liebevolle Gedanken ein und trösten wir uns mit dem Gedanken, dass wir nicht alles verstehen müssen und dass es trotzdem aus irgendeinem Grund richtig und notwendig war.

 

 

PS:

Der nächste Tagebucheintrag erscheint dann am Sonntag Abend. Für den heutigen Samstag würde ich gerne auf den Artikel verzichten.

 

 

Storchennest Fohrde im rbb Fernsehen

Storchennest Fohrde im rbb Fernsehen

Seit dem 11. März ist das Storchennest Fohrde jetzt ein Teil der Morgensendung beim rbb Brandenburg. Immer montags bis freitags von 6 bis 8 Uhr habt ihr die Chance unsere Livestreams beim rbb Brandenburg zu sehen.

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05.03.2022 – Frühjahrsputz im Storchennest

05.03.2022 – Frühjahrsputz im Storchennest

Frühjahrsputz im Storchennest – heute Mittag stand die Reinigung der beiden Fohrder Storchennester auf dem Programm. Zum Glück schien die Sonne, denn in luftiger Höhe pfiff den Akteuren doch ein kalter Wind um die Ohren.

 

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Zuerst säubern, dann reparieren

Seit dem vergangenen Sommer war das Nest komplett mit Gras zugewachsen. Dieses wurde mit der Hacke entfernt, sodass eine Kuhle mit einem hohen Rand entstand.

Im nächsten Schritt wurde der Nestrand ausgebessert. Mit Zweigen wurden offene Stellen im Rand geschlossen, damit die Küken nicht versehentlich über den Nestrand purzeln. Jedes Jahr ist zu sehen, wie dicht sich der Nachwuchs am Rand des Nestes aufhält, wenn er bereits durch das Nest watscheln kann. Deshalb – je höher die Nestumrandung, desto weniger Adrenalin pur für alle Storchennestgucker.

 

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Damit sich die Zweige nicht wieder lösten, wurden diese zusammengebunden. Wir dürfen gespannt sein, ob die zukünftige Storchenfamilie sich damit zufriedengibt oder die Nestumrandung auseinandernimmt und auf eigene Weise verbaut.

 

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Frühjahrsputz im Storchennest beendet – frisches Stroh zum Kuscheln

Nachdem ein Teil der Grasbüschel am Rand des Nestes wie ein Wall aufgeschüttet worden war, ging es mit der Hebebühne erneut abwärts. Ein Strohpaket lag bereit, um das Nest auszupolstern und den Störchen den Horst schmackhaft zu machen. Mit dem frischen Stroh ging es wieder aufwärts.

 

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Als der Strohballen im Nest landete, war klar, dass es viel zu viel Material für den Nestboden war. Deshalb wanderte die Hälfte davon wieder aus dem Nest. Der Rest wurde locker aufgeschüttet, wodurch vom Nestrand nichts mehr zu sehen war.

Das ist nicht weiter schlimm, denn erstens tut der Wind noch ausreichend sein Werk. Und wenn Lilly und Luke erst in vier Wochen einfliegen, sorgt auch der Regen dafür, dass das Stroh in sich zusammenfällt.

 

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Außerdem sind genügend hilfreiche Schnäbel vor Ort, die Strohhalme entwenden und für den eigenen Nestbau nutzen. Es besteht also keine Gefahr, dass sich die beiden hoffentlich einfliegenden Störche im Stroh nicht mehr wiederfinden.

 

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Da Ben nur für kurzeitige Stippvisiten einfliegt, ist davon auszugehen, dass wir uns auf Luke freuen dürfen, wenn dieser erneut den Weg nach Fohrde findet. Bis dahin muss der Anblick des frisch renovierten Nestes reichen, um bei allen Storchenfreunden das Herz höher schlagen zu lassen.

 

 

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Einen herzlichen Dank an alle Helfer, die den heutigen Frühjahrsputz unterstützten.

Alles Liebe für die Störche und auch für uns,

Ev

 

 

Passend dazu:

Wer sich die Zeit bis zur Ankunft des Nestbewohners verkürzen will, findet hier die Tagebuch-Aufzeichnungen der vergangenen drei Jahre.

Und wer in Erinnerungen schwelgen möchte: Bens Ankunft im vergangenen Jahr 2021.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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