14.04.2024 – Naturpädagogik erleben Teil 2 – Sinne

Sinnenserfahrungen

 

Ich möchte dich, lieber Leser, liebe Leserin, heute auf eine Reise zurück schicken. 
Egal wie alt du bist, ob du ein Schulkind bist, ein Teenager, die 30, 40 überschritten hast, oder sogar schon über 70 bist. Weisst du noch wie es war, als Kind? 
So viele Unterschiede was die Natur und was wir damit verbinden gibt es eigentlich nicht, oder ? Der einzig gravierende, weil negative Faktor ist, der Verkehr. Dieser hat natürlich zugenommen. 
Aber zurück zur Kindheit. Wenn du nach diesen Zeilen die Augen schliesst, wette ich, mindestens 4 der Punkte trifft auf dich zu oder hast du erlebt, denn das haben wir alle. 

Erinnerst du dich an das Gefühl wenn eine Ameise über deine nackten Füße krabbelt? Das kühle Flußbett mit seinen Steinen an der Fußsohle und die kalten Finger weil man Steine gesammelt hat – oder den ganz eigenen kleinen Staudamm ? Hast du nicht auch mal Schnecken oder deren Häuser gesammelt um möglichst viele Farben zu entdecken? 
Ich wette, du hast auch die ein oder andere Feder aufgelesen vom Boden und daran gerochen. Mit nach Hause genommen? 

Sicherlich warst du auch öfter im Wald und hast die Rinde der Bäume angefasst, oder mit einem Blatt ummantelt und dann mit Kreide ein Bild entstehen lassen. Tannennadeln gerieben und daran gerochen. Vielleicht sogar Pilze oder Beeren entdeckt und ich an Stacheln gepiekt. 

Du bist ziemlich sicher auch mindestens zweimal in deinem Leben in Brennesseln gelaufen und hattest die hellen Stellen an deinem Schienbein oder Händen. 
Und an Blumen wirst du gerochen haben wenn du über eine Wiese gelaufen bist. Barfuß natürlich und dann vielleicht auch aus Versehen in eine Biene getreten. 

Es gäbe unzählige Punkte mehr aufzuzählen. Und warum? Weil unsere Natur eine Bandbreite zu bieten hat, die alles an bestehendem auf unserer Erde übertrumpft. 
Selbst die Tonnen an Müll sind weniger als die Natur. Seine Gewalt ist eine, an die auch wir an Grenzen stoßen. 

Naturpädagogik beginnt schon im Säuglingsalter. Wenn ich in meiner langjährigen Praxiserfahrung etwas weis, ist es, das bereits der Säugling mit Kompetenzen geboren wird. 
Er kann vermitteln das er ein Bedürfnis hat. Wird ein Säugling mobiler und erkundet auf der Piknickdecke seine Umwelt, wird er bewusst zum Gänseblümchen greifen wollen. 
Die Farben sind toll, das wackeln im Wind aufregend. 
Später im Kindergarten wird es vielleicht das erste mal Gärtnern und bemerken, wie lange es eigentlich vom Samen bis zur Tomate dauert. Und dann im Schulalter, wie aktuell in meiner Gruppe schon sehr klar wissen, was unserer Natur schadet oder wie man sie schätzt.  

Kinder möchten forschen und entdecken.

Wenn Kinder im heute, mit viel Bezug und Achtung zur Natur aufwachsen und sensibilisiert werden, sind dies die Erwachsenen von Morgen, die sich im Naturschutz engagieren. 
Sei es in Vereinen oder sogar jene, die sich selber etwas aufbauen. 
Und ganz bewusst sind es nicht diese, welche sich Sinnlos auf den Asphalt festkleben. Mir ist unbegreiflich wie Menschen, denen das Klima doch am Herzen liegt, der Natur mit so etwas, was schlechtes antut. Aber gut, dies ist eine andere Geschichte.

Angelegter Teich mit Entenhäusern im Salus Auwald Biotop Bruckmühl.

Meine Kinder werde ich stets auf diesen Naturpfad begleiten, weil mir die Natur wichtig ist. Und diese Bildung kann nicht früh genug vorgelebt werden. 
Kinder sehen zu uns auf, das habe ich, selbst heute mit 41 Jahren noch, stets gemacht. 
Das waren noch Winter, als ich mit meinen Geschwistern aus Schnee Pferde gebaut habe und Strohmatten aus dem Freibad die Sättel waren. Die Beine wund geworden sind vom kalten Winter weil man den ganzen Tag mit dem Schlitten auf Tour war.  Wir haben Gras gegessen weil wir Meerschweinchen waren und versuchten Ameisen zu dressieren. Äpfel mit Dellen wurden gesammelt und mit der Mama Konfitüre gemacht. 
Ja, das waren noch Zeiten. 

Erkennst du dich wieder ? 
Nimm dir einen Tag mal bewusst Zeit, nur für dich, oder mit deinem Kind. 
Geht raus in die Natur, setz dich auf den Waldboden und schliesse die Augen. Was hörst du? Was riechst du? Vor allem, was spürst du ? Wie fühlst DU dich und wie geht es dir damit? Hinterlasse mir gerne deine Erfahrung hier. 
Sei nochmal Kind und rieche an Pflanzen die am Boden liegen. 

Danke Mutter Natur, das du uns zeigst, wer die stärkste Macht auf dieser Erde ist. 

Habt einen schönen Tag. 

Cindy

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare