29.04.2020 – Leni und die Storchenbande

Der erste Schichtwechsel fand um halb sechs statt. Ben durfte sich die Beine vertreten, während sich Lilly von ihrem Morgenflug ausruhte.

 

 

 

Länger als eine halbe Stunde ist unser Storch morgens nicht von den Eiern wegzubringen. Kurz nach sechs stand er schon wieder im Nest. Er flog allerdings noch einmal aus, denn er hatte das Stroh für ein frisches Bett vergessen.

 

 

 

Schnell alles über Lilly ausschütten – sie weiß ja schon, was dann kommt.

 

 

 

 

Einmal die Dame des Nestes kräftig zwicken und schon verteilen sich die Rollen neu.

 

 

Die morgendliche Ordnung

Lilly flog vom Nest, Ben übernahm die Eier und alles war wieder, wie es sein sollte.

 

 

 

Nach einer halben Stunde hatte Lilly gefunden, was sie gesucht hatte und kehrte ins Nest zurück.

 

 

 

Ben trat der Störchin sogar freiwillig den Platz ab und überließ ihr die Eier für eine weitere halbe Stunde.

 

 

“Na, das sieht doch gut aus. Alles wie es sein soll.”

 

 

 

“Da ist etwas, das ich gebrauchen könnte. Ich hole es gleich.”

 

 

Ben hatte in einem Garten abgemähtes Gras entdeckt, war hinuntergeflogen und hatte dieses eingesammelt. Anschließend versuchte er, das Gras um Lilly zu verteilen. Aber die Störchin war immer im Weg. Man könnte das Gras oder Stroh eigentlich auf der Seite ablegen, wo man steht, aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Die Störche versuchen immer, das Nistmaterial auf der anderen Seite des liegenden Tieres abzulegen. Da muss man dann Lilly ein wenig auf den Rücken treten.

 

 

 

 

 

 

Ben war fleißig

Ben schleppte gleich noch mehr Stroh ins Nest, spielte ein wenig mit den Ästen und war der Meinung, dass er nun genug getan hätte. Mittlerweile war es kurz nach zehn Uhr und er wollte sich wieder auf den Eiern niederlassen.

 

 

 

 

 

Geklappt. Brutzeit für Ben.

 

 

Bis zum Mittag wechselten sich beide Störche regelmäßig ab und waren die meiste Zeit beide auf dem Nest anwesend.

 

 

 

 

Wäre die Sonne dagewesen, hätte Ben einen praktischen Sonnenschutz erhalten, aber am Vormittag blieb der Himmel wolkenverhangen.

 

 

 

 

Ben säubert das Umland

Ben flog zu einer Mittagsrunde aus, bei der er Ordnung schaffte und herumliegende Äste einsammelte. Er war sich nicht schlüssig, wo er diese unterbringen sollte und stiefelte mit ihnen eine Runde im Nest herum. Nach langem Überlegen wurde das Material an der Stelle abgelegt, an der bisher alles abstürzte. Obwohl es im Nest mit den vielen Ästen etwas unordentlich aussieht – immerhin räumt Ben auf diese Weise das Geäst von den Wegen und Wiesen :).

 

 

 

 

 

“Na, wer kommt denn da?”

Noch niemand, aber das sollte sich in Kürze ändern.

 

 

 

Um ein Uhr brauchte man nicht auf den Rücken der Störche zu sehen, um beide Tiere voneinander zu unterscheiden. Ben saß wieder mit geöffnetem Schnabel im Nest und schien das toll zu finden.

 

 

 

 

Nana – was hier wie ein beginnender Ringkampf aussieht, ist nur eine Momentaufnahme beim Brutwechsel.

 

 

Leni + 2

Um halb zwei wurden beide Tiere wachsam. Über den Hausdächern tauchten plötzlich Störche auf. Es waren gleich drei Tiere und Ben und Lilly waren in Alarmbereitschaft versetzt.

 

 

 

Die Fremden kreisten über dem zweiten Nest, flogen zu den Häusern und ließen sich auf den Dächern nieder.

 

 

 

 

Im Storchentrupp fand sich auch eine Bekannte – Leni. Es gibt also noch mehrere einzelne Störche in der Umgebung und Leni ist nicht alleine. Natürlich will jeder den schönsten Horst, aber dieser ist für diese Saison schon besetzt.

 

 

 

Leni war für einen Moment im zweiten Nest gelandet, wurde aber von einem anderen Storch vertrieben. Aber auch dieser durfte nicht lange auf dem Nest bleiben, denn schon war Lilly im Anflug und verscheuchte die Storchenbande.

 

 

 

Anschließend flog sie sofort zu Ben zurück. Eine Minute später sichtete sie die Fremdstörche erneut, die es sich auf den Hausdächern gemütlich gemacht hatten.

 

 

Hier musste energisch durchgegriffen werden, daher flog zuerst Lilly in Richtung Fremdstörche, einen Moment später schwang sich auch Ben vom Nest, um die Übermacht aus der Nähe des Nestes zu vertreiben.

 

 

 

 

Die Eier sind alleine

Das Nest war nur eine Minute unbewacht, dann landete Lilly wieder neben den Eiern und nahm auf diesen Platz.

 

 

Ben folgte auf dem Fuße und beide Störche klapperten ihren Sieg vom Storchennest herab.

 

 

 

 

Zur Sicherheit machte sich Ben auf den Weg, um die Umgebung zu kontrollieren. Man muss sein Revier schon abstecken, damit niemand Hausfriedensbruch begeht.

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Währenddessen begann es zu regnen. Lilly bekam eine Mittagsdusche, der sanfte Nieselregnen konnte ihr aber nicht viel anhaben.

 

 

Eine halbe Stunde später hatte Ben seine Patrouille beendet und übernahm die nächste Brutzeit.

 

 

 

 

Um halb vier wechselten die Störche wieder, allerdings fühlte sich Ben durch etwas Unbekanntes gestört und musste der Sache erst auf den Grund gehen. Deswegen ging die nächste Dusche erneut an Lilly.

 

 

 

 

Um halb fünf saß die Störchin wie eine gebadete Maus im Nest, aber der Himmel hatte ein Einsehen und öffnete die Wolkenwand, um Lilly mit einigen Sonnenstrahlen zu trocknen.

 

 

 

Kurz vor sechs Uhr bekam auch Ben eine abendliche Waschung. Anschließend durfte er den Sonnenuntergang beobachten, was ihn sicher für die Dusche entschädigte.

 

 

 

 

Um neun Uhr war Lilly noch alleine im Nest zu sehen, kurz nach halb zehn kehrte auch Ben zurück und machte sich bettfertig.

 

 

 

 

Wir wünschen eine trockene Nacht und süße Träume.

 

 

 

 

 

 

 

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