18.03.2020 – Ben hamstert Stroh

Um sechs Uhr stand Ben in den Startlöchern, um den neuen Tag zu beginnen.

 

 

Während sich rosa Wölkchen am Himmel zeigten, war er schon fleißig beim Arbeiten. Schnell auf die Koppel fliegen und schauen, ob die Pferde etwas Stroh übrig gelassen haben.

 

 

Das hatten sie und Ben konnte sein Bett frisch aufschütten.

 

 

 

Alles ordentlich verteilen und zum nächsten Beutezug ausfliegen.

 

 

Damit auch alles schön aussieht, wenn die Herzensdame kommt.

 

 

 

 

Einmal Probestehen machen, ob es schön weich an den Füßen ist. Ben schien zufrieden zu sein. Es kann auch nicht schaden, etwas auszuruhen und sich selbst etwas Gutes zu gönnen.

 

 

 

Schnell noch einen Ast neu platzieren und Liegeprobe in die andere Richtung vornehmen.

 

 

 

 

Ben wechselt den Baumaterialanbieter

Mittlerweile war der Storch eine Stunde auf und verließ erneut das Nest. Nach wenigen Minuten trudelte er wieder ein und brachte einen weichen Zweig im Schnabel mit. Er hatte anscheinend aus seinen Erfahrungen gelernt, dass dickere Äste doch nur unter dem Nest landen werden. Und für andere das Nest bauen, naja…

 

 

 

 

Ein bißchen hierhin zerren und dann doch wieder auf die andere Seite ziehen – Werken ist nicht die stärkste Seite unseres Storches. Dafür hat er im letzten Jahr seine fürsorglichen Vaterqualitäten bewiesen. Er hat jede Nacht gebrütet und Leni war in dieser Zeit abgemeldet. Ben hat wohl eher soziale statt handwerkliche Qualitäten.

 

 

 

 

“Nicht so viel herumräumen, sonst bringe ich alles wieder durcheinander.”

 

 

Nachdem er sich eine Stunde ansgeruht hatte, startete er um acht Uhr mit dem nächsten Flug auf die Koppel. Diesmal kam er mit einem Ast und einem Erdballen zurück.

 

 

 

 

Zwischendurch hielt Ben immer wieder Ausschau. “Ob heute jemand Halt in meinem Nest macht?”

 

 

 

 

Leider noch niemand zu sehen, also weiterarbeiten.

 

 

Oder Frühstückspause machen.

 

 

Zehn Minuten später war Ben wieder unterwegs, um Stroh einzusammeln. Wenn er so weitermacht, kommt es zu Futterengpässen bei den Pferden.

 

 

 

Ben baut – nur nicht für sich

Anschließend beschäftigte er sich mit seinem mitgebrachten Ast. Und es kam, wie es kommen musste.

 

 

Zuerst verklemmte sich dieser in Bens Schnabel…

 

 

…dann verhedderte er sich in den Ästchen, während er durchs Nest laufen wollte…

 

 

… und bei seinem Versuch, den Ast am Außenrand des Nestes zu befestigen, sauste dieser in die Tiefe.

 

 

“Hey, das ist jetzt aber nicht fair! Ich hab mir so viel Mühe gegeben!”

 

 

Da nützen die schlammigen auch Füße nichts, was weg ist, ist weg…

 

 

… und kommt wirklich nicht wieder (hoch).
Bens Untermieter wird es freuen, es gibt Holz im Sonderangebot. Einfach mitnehmen, der Storch wird von oben schon für Nachschub sorgen.

 

 

Na gut, aber Ben gibt nicht auf. Jetzt war es Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Bis um elf Uhr blieb der Storch außer Haus, dann flog er mit lautstarkem Geklapper wieder ein.

 

 

 

 

Und machte ein kleines Nickerchen in der Sonne.

 

 

Bens Naturparadies

Hier ein kleiner Einblick in Bens Jagd- und Sammelrevier. Blickt man von Nest 1 in die linke Richtung, ist die Pferdekoppel mit dem Strohhaufen zu sehen, an dem sich Ben täglich mehrmals bedient.

 

 

In östlicher Richtung (wenn Ben zum zweiten Nest blickt, hat er diese Aussicht in seinem Rücken) befindet sich bei den Bäumen ein kleiner Wassergraben, der am Ende der Baumreihe in einen Tümpel mündet. Noch ist das Grün dürftig, aber in den nächsten Wochen wird sich das ändern.

 

 

 

Hinter diesem befindet sich ein Weg, auf dessen anderer Seite ein kleiner See sowie der Hohenferchesaer See liegen. Wasservorräte und Kleintiere lassen sich hier die ganze Storchensaison finden, ohne dass die Störche große Wege zurücklegen müssen. Wasser und Futter sind immer wenige Flügelschläge entfernt.

 

 

 

Um halb eins tauchte Ben frisch gestärkt wieder auf. Bis halb zwei lag er schlafend im Nest und tankte Vitamin D. Anschließend gab er klappernd bekannt, dass er wieder erwacht sei und verließ um drei Uhr das Nest. Der Storch hat vormittags anscheinend seine produktiven Phasen, während er den Nachmittag fürs Entspannen und Herumstromern nutzt.

 

 

 

 

 

 

Bis halb sieben war Ben auf den Wiesen unterwegs und dürfte sich ein reichliches Abendbrot genehmigt haben. Die Sonne war schon untergegangen, als er wieder im Nest auftauchte. Bereit, im frisch gemachten Lager die Nachtruhe anzutreten.

 

 

 

Gute Nacht für dich und träum was Schönes. Von passenden Ästen, einem eintreffenden Storchenweibchen oder dicken Würmern. Schlaf gut!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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2 Kommentare
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..… einfach herrlich,
was wären wir ohne
Tiere und unserer Natur.
Wäre wohl für Einige
angedacht, aber für die
Meisten gar total trostlos.
==::==
Kuddelgruß.
==::==
GoogleBar: khahh6

Ich könnte mich ja wegschmeißen über die Berichterstattung der Baumaßnahmen! 😂 Armer Ben! Die blöden Stöcker!!!! Aber dafür hat er bei euch ja das reinste Storchenparadies. Danke für den interessanten Einblick ins Unterland. 👍🏻