16.06.2023 – Das Nest ist leer

Nein, keine Sorge, die Fohrder Küken sind gesund und sitzen noch auf ihrem Hochsitz fest. In vier Tagen vollenden sie die achte Lebenswoche und werden das Nest verlassen, sobald es der Körper möglich macht. Dafür sind in Ungarn heute auch die Adoptivkinder ausgeflogen und das Nest ist leer. Sofia muss sich von ihrer Zeit als Storchenmama verabschieden.

 

Leicht angefeuchtet und etwas zusammengekauert waren die jungen Störche bereits um halb sechs weithin zu sehen. Zuerst zogen weitere Regenwolken durch, doch ab neun Uhr blinzelte die Sonne wieder durch die Wolken.

 

 

Mittlerweile sehen die drei riesig aus. Vor allem, wenn sie aufgeplustert im Nest sitzen.

 

 

Das Frühstück wurde heute auf halb zwölf verschoben. Vielleicht war Emil auf der Suche nach Spezialfutter gewesen und hatte dabei die Zeit vertrödelt?

 

 

Heute vor zwei Wochen

Die Küken können es ohnehin nicht ändern und müssen geduldig warten, bis Emil das nächste Futter serviert. Heute sind genau zwei Wochen vergangen, seitdem Emma am frühen Morgen das letzte Mal zu ihren Jungen ins Nest flog und ihnen das Frühstück brachte. Trotz Nachforschung und Peters Suche in der Umgebung ist unklar, was der Störchin widerfahren ist. Das bedeutet, dass im nächsten Jahr eine neue Störchin den Weg nach Fohrde finden muss.

 


 

Um 14:46 Uhr landete Emil bei seinem Nachwuchs, um diesen zu füttern. Dass es nicht immer leicht ist, das zuvor verspeiste Futter wieder aus dem Hals zu bekommen, zeigt die Verrenkung, die der Storchenpapa mit seinem Hals vollführte.

 



 

Einer kuschelt immer und steckt die anderen an. So lässt sich Energie sparen und in ein schnelles Wachstum umsetzen. Und gemütlich ist auch.

 


 

Die dritte Mahlzeit des Tages wurde um 18 Uhr eingeflogen. Es ist gut, dass Emil vor allem am Abend noch einmal füttert, dann lässt es sich gut schlafen.

 

 

Ruhen oder üben?

Bei dem Platzmangel ist es das Beste, wenn nur ein Küken flügelschlagend im Nest herumhüpft. Es wird vor allem brenzlig, wenn sich die Tiere dafür den Nestrand aussuchen. Selbst Emil muss die Flügel zu Hilfe nehmen, wenn er auf dem Nestrand landet und auf diesem balanciert. Aber zum jetzigen Zeitpunkt würde ein sanfter Absturz bereits zum ersten, wenn auch unfreiwilligen, Flug führen.

 

 

Die Sonne ging unter und das Trio wanderte noch einmal im Nest umher. Irgendwo versteckte sich sicher noch ein Krümel Fressbares.

 


 

Die Küken mussten sich jedoch nicht mit der Krümelsuche begnügen. Diesmal gab es sogar um 22 Uhr noch eine Portion Abendbrot. Damit konnten sich die Storchenkinder zufrieden zurückziehen und dem nächsten Morgen entgegenschlafen.

Wir wünschen eine gute Nacht und lassen die drei in Ruhe träumen.

 

 

 

Abschied vom Elternsein in Ungarn

Was zum Anfang ein gefürchtetes Objekt war, wird heute zumindest von einem Küken heiß geliebt – der Wassertrog. Eines der Jungtiere ist immer in unmittelbarer Nähe des Wassers anzutreffen. Heute zog der Junior es vor, ein ausgiebiges Fußbad zu nehmen. Hoffen wir, dass er oder sie auch zukünftig immer einen Teich oder eine Flusslandschaft findet, um dieser Lieblingsbeschäftigung nachzugehen.

 

 

Kurz vor ein Uhr waren nur noch zwei Küken im Nest zu sehen. Damit ist klar, dass unser badebegeisterter Storch eines der Adoptivkinder sein muss. Möglicherweise handelt es sich um das jüngste Küken, das ohnehin seinen eigenen Weg gegangen ist und weiterhin gehen wird. 🙂

 

 

Zur Kaffeezeit hatten sich mehrere Familienmitglieder eingestellt, die auf die Ankunft von Sofia oder Macus zu warten schienen. Wenige Minuten später flatterte auch Küken Nummer fünf ein, sodass der Nachwuchs komplett versammelt war.

 

 

Alle Küken sind flügge – das Nest ist leer

Um 16:15 Uhr erhob sich das erste Jungtier in die Luft. Gleich darauf stieg auch das zweite Küken in die Luft. Plötzlich schien etwas die drei verbliebenen Storchenkinder zu erschrecken und alle drei öffneten die Schwingen und hoben hektisch vom Nest ab.

 


 

Auch die beiden Adotptivküken waren ausgeflogen, obwohl diese im ungefähren Alter wie die Fohrder Küken sein dürften. Als Bambi den Garten inspizierte, herrschte im Nest eine verdächtige Ruhe. Kein Storch mehr da, der sein Herumspringen kritisch beäugte oder versuchte, das Reh mit Storchengeklapper zu verscheuchen.

 


 

Sofia landete um 18:47 Uhr, doch das Nest war leer. Ihre Zeit als Mutter findet jetzt ein Ende. Auch in diesem Jahr haben Macus und Sofia ohne Komplikationen fünf Jungtiere großgezogen und sich dabei auch zwei Adoptivkindern angenommen. Sie sind wunderbare Eltern, die jedem ihrer Küken eine Chance gaben. Jetzt heißt es Abschied nehmen vom Trubel im Nest.

 

 

Auch Tiere haben Empfindungen

Am Abend standen beide Eltern alleine im Nest. Die Jugend genoss ihre neuerworbene Freiheit und richtete sich auf Hausdächern und Schornsteinen in der Umgebung ein. Hauptsache in windiger Höhe, wo man dem Himmel so nahe ist.

 

 

Sofia nahm auf ihre Weise Abschied von einer Zeit, in der sich ihr Storchendasein ausschließlich auf fünf kleine Jungtiere konzentrierte. Sie lag den Abend über still im Nest und schien in sich gekehrt.

 




 

Noch liegen die letzten Fleischbrocken, die für die Jungtiere bestimmt waren, im Nest. Doch bereits morgen gehören diese Dinge der Vergangenheit an. Macus begann in der Nacht, das Nest umzugestalten und erneut zu bauen. Der Nesttrieb scheint sich sofort zu melden, wenn das Nest leer und verlassen scheint.

 

 

Doch damit muss der Storchenpapa bis zur nächsten Saison warten. Während Sofia ihren Partner verlassen wird, wenn sich die Jungen auf den Weg in den Süden gemacht haben, wird Macus den Winter über in seinem Nest verbringen und Bambi Gesellschaft leisten. Bis im nächsten Frühjahr Sofia zurückkehrt und neuen Storchenkindern das Leben geschenkt wird.

 

Quelle:

BirdMania Madárpark

https://www.youtube.com/watch?v=OywryzOicRs

 

 

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