15.06.2023 – Gefahr im Verzug

Während es in den ungarischen Nestern friedvoll zuging, war heute in Fohrde Gefahr im Verzug. Weshalb mussten Emma und Emil die Küken auch alleine lassen, um gemeinsam auf Futtersuche zu fliegen? 

 

Wolken am Himmel und Futter im Nest – den Küken ging es rundum gut. Zwar war noch kein Regen in Sicht, aber gegen einen wolkenverhangenen Himmel war auch nichts einzuwenden.

 

 

Allerdings werden die Kleinen jetzt immer länger alleine gelassen. Emil prüfte zwar mit einem wachsamen Blick zuerst die Umgebung, bevor er anschließend vom Nest abhob.

 

 

Es dauerte auch nicht lange, bis er mit einem Schnabel voller Stroh wieder einflog, aber die Storcheneltern sind anscheinend der Meinung, dass ihr Nachwuchs jetzt erwachsen sei.

 

 

Gefahr im Verzug

Immerhin kam es heute auch zu einem Zwischenfall, der nicht ungefährlich war. Während beide Storcheneltern ausgeflogen waren und sich die Küken unsichtbar auf den Nestboden drückten, flog ein fremder Storch heran. Er fühlte sich wohl von dem anscheinend leeren Nest angezogen. Kurz bevor er landen konnte, schnellte eines der Küken unerwartet in die Höhe.

Hatte es die Eltern erwartet? Oder wollte es den Feind selbst verscheuchen? Das werden wir nicht herausbekommen, aber der Fremdstorch wurde durch das Küken so erschreckt, dass er abdrehte und sich auf dem zweiten Nest niederließ.

Wahrscheinlich kam dem Küken der Überraschungsmoment zugute, ansonsten wäre der Storch möglicherweise auf die Küken losgegangen. Glück im Unglück.

 


 

Noch sehen die Küken klein und knuffig aus. Doch in wenigen Tagen werden sie bereits doppelt so groß sein. Im Moment sind die Proportionen noch sehr verzerrt. Ein riesiger Körper wird von zwei sehr kurzen Beinen getragen und es sieht immer aus, als würden diese unter der Last zusammenbrechen. Doch in Kürze schießen die Küken dann in die Höhe und nehmen das Aussehen von Alttieren in Miniformat an.

 

 

Alle vier Jungtiere sind zu sehen, es gibt Futter und die Besteigung des Nestrandes wird genauestens von Emma begutachtet. Nach dem Schreck mit dem Fremdstorch standen die Küken den restlichen Tag unter andauernder Beobachtung.

 

 

 

Farbenspiele am Himmel

Heute Abend ergoss sich ein Farbenspektakel am Himmel. Deshalb konnte ich es mir nicht verkneifen, auch davon einige Bilder aufzunehmen. Wann sieht man so etwas in der Großstadt? Nehmt die Bilder deshalb als kleine Inspiration und zur Entspannung. 🙂

 

 

Auch die Küken schienen von den Farben sehr angetan.

 

 

Ein Küken im Abendschein.

 

 

Traumhafte Farben.

 

 

Abendbrot gab es natürlich auch noch. Dann war es Zeit, die runden Bäuchlein ins Stroh zu legen und die Augen zu schließen. Allerdings wollten Emma und Emil noch geneinsam ausfliegen, denn auf den letzten Bildern sind sie beide auf dem zweiten Nest zu sehen.

 

 

Doch zuerst noch ein Bild von unserem Störenfried, der sich nach seiner verpatzten Landung bei den Küken auf das zweite Nest zurückgezogen hatte. Allerdings machte er oder sie keinen bösartigen Eindruck. Wahrscheinlich wollte sich der Storch nur ausruhen.

 


 

Schlafenszeit im Elternstorchennest

Emma und Emil beobachteten das erste Nest mit den Küken, während sie sich eine Auszeit gönnten. Wäre Gefahr im Verzug gewesen, hätten die beiden schnell eingreifen können. Ab 23 Uhr waren sie wieder im ersten Nest zu sehen.

 

 

 

Alles entspannt und friedlich

Im ungarischen Storchenkindergarten musste der Sonnenschirm für ausreichend Schatten sorgen, denn die Sonne meinte es auch heute wieder gut.

 

 

Dieses Küken versuchte, sich während der Flugübungen am Hals zu kratzen und musste die Erfahrung machen, dass die Beine für die Standfestigkeit verantwortlich sind.

 

 

Große Fleischportionen machten die Küken auch heute satt und sorgen dafür, dass sie schnell kräftig werden. Kommt dann die Wasserkanne, gehen alle Hälse instinktiv nach oben. Sie ist zwar nicht rot, wie der Schnabel der Eltern, aber dass dort Wasser herauskommt, haben die Küken bereits begriffen.

 

 

In dem großen Nest ist (noch) genug Platz, um sich auszubreiten. Interessant wird es, wenn die Küken älter sind. Bleiben sie dann dauerhaft in dem Nest und werden versorgt? Oder kommen sie eine der Volieren?

 

 

Auch die Kleinsten müssen regelmäßig aus der Sonne genommen und in den Schatten transportiert werden. Anschließend wurde geduscht und getrunken und die gefüllte Wasserkiste blieb zur Freude der Küken im Nest.

 

 

Am Abend wurde auch das Nest von Macus und Sofia wieder eingeblendet. Die Jungtiere lagen entspannt im Nest und wurden von Sofia bewacht. Zuerst watschelte das Federvieh ins Bettchen, dann wurden auch die kleinen Störche aus dem Nest eingesammelt.

 

 

Sofia und die Jungen hatten den Garten wieder für sich alleine und es dauerte nicht lange, da gesellte sich auch der Storchenpapa zur restlichen Familie.
Wir wünschen allen großen und kleinen Störchen eine entspannte Nacht. Schlaft gut, wir sehen uns morgen wieder.

 

 

 

 

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
2 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Hallo Ev, ich freue mich immer über Ihre wunderbaren Tagebuch Einträge, und die tollen Photos 😊…und drücke natürlich weiterhin die Daumen. Vielen Dank aus dem Süden von Deutschland.