20.07.2020 – Das Küken sitzt im zweiten Nest und auf dem Dach

Früh um fünf Uhr sortierte Junior seine Federn, um sich auf seinen nächsten Flug vorzubereiten. Aber dieser hatte noch Zeit und es war viel zu früh, um durch die Gegend zu fliegen. Daher legte Junior noch ein Schläfchen ein.

 

 

 

 

Klappt das noch immer?

Um halb acht lief er aber zur Höchstform auf und flatterte im Nest umher. Als ob er prüfen wollte, ob ihm die Flugfähigkeit nicht über Nacht abhanden gekommen sei. Das war sie glücklicherweise nicht und so hob Junior um 7:22 Uhr zu seinem ersten Flug in das zweite Nest ab.

 

 

 

Der Anflug war noch etwas flatterig, da er erst das intuitive Gefühl des richtigen Abbremsen entwickeln muss. Jungstörche “stehen” beim Abbremsen in der Luft und versuchen auf diese Weise zu landen. Das ändert sich bald und Junior wird mit vollem Schwung ins Nest rauschen und landen. Ansonsten war die Landung perfekt. 🙂

 

 

 

 

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Das Küken hatte doch etwas mehr Schwung als gedacht und kippte vornüber. Zum Glück konnte der Schnabel Junior vor einer Bauchlandung im Nest bewahren und anschließend stand der kleine Storch andächtig und glücklich im Nest.

 

 

“Hm, von hier sieht alles ganz anders aus.”

 

 

Und welche Freude – auch in diesem Nest fand sich sofort ein Stöckchen. Da musste sich Junior nicht alleine fühlen. 🙂

 

 

 

 

Jetzt geht es auf das Dach

Nach zehn Minuten wurde das Küken mutig und flatterte in Richtung Scheunendächer davon. Vom ersten Nest aus konnte man das Storchenkind auf dem linken Dach erahnen. Junior war nicht direkt auf dem Dachfirst gelandet, sondern einige Ziegelreihen darunter. Dadurch konnte man einen Storch beobachten, der in Schräglage Schritt für Schritt versuchte, den First zu erklimmen.

 

 

Es dauerte einen Moment, aber dann hatte es Junior geschafft. Jetzt stand er wie die großen Störche auf einem Dach. Fabelhaft gemacht, kleiner Storch!!

 

 

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Nach ausgiebiger Betrachung der Gegend wurde Junior abgeholt. Ben oder Lilly war auch zum Dach geflogen und wollte Junior auf die Wiese locken. Mit dem Küken im Schlepptau flatterte ein Alttier auf Höhe des zweiten Nestes Richtung Wiese. Junior flog etwas tiefer und war daher kaum zu sehen.

 

 

Während Lilly oder Ben auf die Koppel flog, drehte Junior nach links, um in seinem Kinderzimmer zu landen. Man muss es ja nicht übertreiben – das 2. Nest, das Hausdach und noch die Wiese an einem Tag? Junior wollte sich erstmal ausruhen und seine Erlebnisse verdauen, die noch gar nicht beendet waren.

 

 

 

“Du willst mit mir spielen?”

Während der Storch alleine ins Nest einflog, wurde er von einem kleinen Vogel begleitet. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Dohle, die Junior zu seinen Flugkünsten gratulieren wollte. Sie flog neben dem Küken her, bis dieses landete. Anschließend umrundete der Vogel das Nest, flatterte dicht über dem Kopf des Kükens und sorgte dadurch dafür, dass Junior wild durch das Nest sauste, um das Tier zu fangen. Oder zu verscheuchen, je nachdem, was zuerst klappen würde.

 

 

Als die Dohle direkt auf Junior zusteuerte, nahm dieser ebenfalls Anlauf und sauste auf den Vogel zu. Er konnte gerade noch abbremsen, sonst wäre er vom Nest gestolpert. Aber nun ist auch das kein Problem mehr, denn der kleine Storch beherrscht das Fliegen. Nach kurzem Innehalten breitete Junior die Schwingen aus und flog erneut vom Nest, während die Dohle sich schon längst verabschiedet hatte.

 

 

Das Küken landete wieder auf dem zweiten Nest und erholte sich von seiner Dohlenjagd.

 

 

 

Stolz wie Bolle 🙂

 

 

 

Währenddessen hatte sich Ben auf dem ersten Nest einquartiert und wartete auf Junior. Der hatte aber noch keine Lust zurückzukehren und war wieder mit der Untersuchung der Hausdächer und der näheren Umgebung beschäftigt.

 

 

 

Junior ist außer Haus

Ben beobachtet gespannt, wohin Junior flatterte, während dieser vergnügt über die Hausdächer segelte.

 

 

Nach einer großen Runde tauchte das Küken bei Ben auf, der nun seinerseits vom Nest flatterte. Junior wollte nicht mitfliegen, sondern ließ sich ins Nest fallen und machte ausgiebig Pause. Die hatte er sich nach der ganzen Aufregung auch verdient.

 

 

 

 

Um neun Uhr flog der Futterlieferdienst ein. Wer so gut fliegt, bekommt auch gutes Futter.

 

 

 

Junior sammelte jeden Krümel ordentlich auf und begann mit dem Putzen.

 

 

 

 

Lilly leistete dem Küken ab halb elf bei seiner Siesta Gesellschaft. Man muss ja auch mal faul sein dürfen. Den ganzen Tag fliegen – das geht nicht.

 

 

 

Noch kennt Junior die Wiese nicht

Obwohl das Küken nun vom Nest kommt, hat es noch nicht den Antrieb, auf die Wiese zu fliegen und selbst auf die Futtersuche zu gehen. Alles kommt in gewissen Abständen. Eine Flugrunde am ersten Tag. Der Wechsel zum zweiten Nest am zweiten Tag. Und auf die Wiese wird Junior wohl erst in ein bis zwei weiteren Tagen fliegen. Wenn er wüsste, was ihn dort unten an Futter erwartet, wäre er schon längst unterwegs. 🙂

 

 

Mutter und Kind sonnten sich bis 11 Uhr auf dem Nest, dann wurden sie von einem kleinen Sommerregen sanft geduscht.

 

 

 

“Na? Alles gut bei dir?”

 

 

Ja, Junior ging es sehr gut. Er schüttelte sich den Regen aus den Federn und ließ den Altstorch vom Nest fliegen, ohne sich ebenfalls aufzumachen.

 

 

 

 

Kurz vor 12 Uhr landete Ben im Nest und wartete so lange beim Küken, bis dieses seinen nächsten Flugversuch startete.

 

 

Dabei legte sich das halbwüchsige Küken doch glatt mit dem Storchenpapa an. Allerdings war es eher eine liebevolle Rangelei, bei der Junior ein wenig auf den Putz hauen wollte. Immerhin ist er jetzt erwachsen. 🙂

 

 

 

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Noch einmal zum zweiten Nest

Junior hob um 12:25 Uhr erneut ab und startete zu seinem nächsten Ausflug.

 

 

 

Diese Landung war schon richtig elegant. Nachdem Junior eine perfekte S-Kurve zu zweiten Nest geflogen war, stieg er auf, landete mit ausgestreckten Flügeln und stand noch einen Moment mit stolzgeschwellter Brust da. Perfekt!

 

 

 

 

Kurze Zeit später wechselten Ben und Junior die Plätze, sodass immer ein Nest besetzt war.

 

 

 

Noch ein Regenschauer

Eine Viertelstunde später zogen wieder dicke Regenwolken auf und der Wind nahm an Stärke zu.

 

 

Lilly kam zur Fütterung ins Nest geflogen und leistete Junior bei dem dann einsetzenden Unwetter Gesellschaft. Beide Störche sahen nach kurzer Zeit wie gebadete Mäuse aus und hatten teilweise Mühe, sich auf dem Nest zu halten.

 

 

 

Um 16 Uhr war das Unwetter abgeklungen, es gab etwas zu fressen und für heute waren die Flugstunden beendet. Junior verbrachte den restlichen Nachmittag auf seinem Nest, während Ben und Lilly in der Gegend umherstromerten.

 

 

 

 

Das Küken schläft im Kinderzimmer

Man sollte meinen, dass sich das Küken heute Nacht zu seinen Eltern gesellte, aber auch da scheint es ungeschriebene Gesetze zu geben. Jeder blieb auf seinem Nest und ließ den anderen in Ruhe. Im letzten Jahr waren die beiden Küken in einer Nacht zu den Eltern auf das zweite Nest geflogen. Allerdings gab es da auch eine nächtliche Ruhestörung und die Jungtiere suchten bei den Eltern Schutz.

 

 

 

Junior ließ sich noch von dem Sonnenuntergang verzaubern, dann war auch für ihn Nachtruhe. Allerdings war er heute Nacht auffällig viel im Stehen zu sehen, was sonst gar nicht seine Art ist. Vielleicht ist er jetzt auch in dieser Hinsicht erwachsen und schläft lieber im Stehen. 🙂

 

 

 

Schlaft gut und träumt etwas Schönes. Wir sehen uns morgen.

 

 

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