15.06.2020 – Undefinierbares Futter und Frühlingsmüdigkeit

Beim Küken schlagen die väterlichen Gene durch:

 

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Die Sonne lachte ins Storchennest und sorgte für einen guten Start in den Tag. Das Küken verdaute seine erste Mahlzeit im Schlaf, während Lilly Wache hielt.

 

 

Als das Küken die Augen wieder öffnete, wurde es sofort mit weiterem Futter verwöhnt. Besser kann es ein solch kleiner Knirps nicht haben.

 

 

 

Kurz vor sieben Uhr machten Lilly und Ben zusammen Pause auf dem Storchennest und wollten einen Ast am Nestrand unterbringen. Wie schon in den Tagen zuvor dominiert Lilly bei den Bauarbeiten. Ben hat nicht wirklich was zu melden, denn die Störchin zerrt sich die Äste dorthin, wo sie diese haben möchte. Ob Ben das ebenso sieht, ist dabei egal.

 

 

 

 

 

 

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Ben machte sich rechtzeitig aus dem Staub, bevor es Ärger mit der Storchendame gab. Aber Lilly nahm das ganz gelassen und bewachte den Schlaf des vollgefutterten Kükens.

 

 

Der nächste Schichtwechsel erfolgte kurz vor neun Uhr. Die Storcheneltern haben genügend Zeit, sich neben das Küken zu legen und selbst ein Nickerchen zu halten. Zwischendurch gab es immer wieder eine Vorführung, wie lange Federn geputzt werden. Das Küken saß andächtig da und schaute aufmerksam zu.

 

 

 

 

Anschließend gab es noch Kuscheleinheiten mit Lilly, bis gegen zehn Uhr wieder beide Störche auf dem Nest waren.

 

 

 

 

Familie Storch  – Portraitfoto

Dieses Bild könnte glatt als Familienfoto durchgehen. 🙂

Beide Eltern verbrachten heute viel fütterungsfreie Zeit mit ihrem Nachwuchs. Der Tag verlief relativ unspektakulär, daher waren die drei Tiere immer wieder zusammen auf dem Nest zu sehen. Im Vergleich zu anderen Storchennestern gibt es keine Hektik, keine Konkurrenz und keine übermüdeten Storcheneltern. Obwohl es traurig ist, dass aus den anderen Eiern keine Küken schlüpfen konnten – Ben und Lilly haben in dieser Brutsaison das große Los gezogen.

 

 

Um zehn Uhr waren beide Elternteile schon wieder gemeinsam auf dem Nest anwesend. Lilly war anscheinend baden gewesen, denn sie tauchte pitschnass auf und musste zuerst ihre Federn in die Sonne und den Wind halten, um zu trocknen. Ben ließ Frau und Kind im Nest zurück und flog Richtung Wiesen, während Lilly in interessanten Posen im Nest stand und trocknete. Junior verschlief die Vorführung seiner Mutter. Er hatte Wichtigeres zu tun – nämlich den Magen für die nächste Fütterung zu leeren.

 

 

 

 

Eine Stunde später herrschte erneut Familienidylle im Horst. Fragend schaute das Küken von einem Elternteil zum anderen, weil anscheinend keiner der beiden an eine Fütterung dachte. Man kann ja auch einfach nur Zeit miteinander verbringen. (Ob das der Bauch der Kükens auch so sieht?)

 

 

Mittagsschlaf mit Papa

Um halb eins läutete Ben die Mittagsschlafzeit ein. Für das Küken, aber auch für sich selbst. Junior hatte sich unter den Schwanzfedern des Storches platziert, war sonnengeschützt und beobachtete aus seiner “Höhle” die Umgebung. Es gab auch viele Dinge zu sehen, unter anderem einen Vogelschwarm, der plötzlich das Storchennest in geringer Höhe überflog.

 

 

 

 

 

Bis ein Uhr hielt Junior aus, dann schraubte sich das Küken in die Höhe. Papa sollte auch aufstehen, aber der wollte noch ein wenig dösen, sehr zum Ärger des Kükens. Also half der Krümel ein wenig mit dem Schnabel nach und siehe da – schon war Ben ebenfalls wach und aufgestanden. Das Verhalten erinnert doch sehr stark an Papa Ben…

 

 

 

 

Alle wach!

Dann konnte es ans Putzen gehen. Ben und das Küken betrieben ausgiebige Gefiederpflege  und auch beim Küken sahen alle Bewegungen sehr gelenkig aus. Anschließend warteten sie auf Lilly, die für Wasser und Futter verantwortlich war.

 

 

 

Als die Störchin eintraf und dem Küken einen Imbiss aufgetischt hatte, gab es ein weiteres Päuschen. Junior war dem nicht abgeneigt, da sein Bauch schon wieder sehr schwer war und sich am angenehmsten auf dem weichen Nestboden anfühlte.

 

 

 

Während die Störchin in jedem Moment alles achtsam im Blick hatte, beäugte Junior sein Umfeld sehr kritisch und legte den Kopf mehrfach schief, um die Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu sehen.

 

 

 

Eine halbe Stunde später hatte Lilly ausgekuschelt, während sich das Küken bis zum äußersten Nestrand vorgearbeitet hatte und mit dem Kopf über die Begrenzung schaute, um zu sehen, was unterhalb des Neste passierte.

 

 

Anschließend war es wieder Zeit für diverse Aufräumarbeiten, bei denen das Küken mithalf. Das Küken nimmt die kleinen Stöckchen, die Storcheneltern die großen Dinge.

 

 

Selbst Kleinigkeiten müssen erst geübt werden. Das Küken ist schon in der Lage, sich mit einem Fuß den Hals zu kratzen. Sicherheitshalber nimmt es dabei noch die Sitzposition ein, um im Stehen nicht umzupurzeln. Aber wenn es krabbelt, kann sich Junior jetzt schon alleine helfen.

 

 

Um halb fünf war der Storchennachwuchs sehr, sehr müde. Das ließ sich daran erkennen, dass das Küken im Sitzen im Zeitlupentempo nach vorne kippte und sich an den großen Storch anlehnte. Auch das sind wunderschöne Eltern-Kind-Aufnahmen, die man ohne eine installierte Kamera nie zu sehen bekommt.

 

 

 

 

 

Abendliche Ruhe im Storchennest

Um sechs Uhr klang der ohnehin sehr ruhig verlaufene Tag aus. Beide Storcheneltern standen auf dem Nest, bis eines der Alttiere zu einer abendlichen Runde ausflog. Junior bekam unterdessen ein riesiges Abendbrot serviert.

 

 

 

 

Da das Küken mit dem Rücken zur Kamera saß, war nicht eindeutig zu erkennen, worum es sich bei der ersten Beute handelte. In jedem Fall war sie lang, hatte vier Beine und einen Schwanz und von dunkler Farbe. Für eine Ratte war das Beutetier zu groß und vor allem zu schlank. Das “Kompott” bestand aus einem großen Frosch, der im Vergleich zu vorletzter Woche mit einem Happs in den Kükenschnabel passte.

 

 

 

 

 

Nach solch gutem Abendbrot kann man nur zufrieden sein, den Sonnenuntergang genießen und sich zum Schlafen niederlegen.

Die Sonne schien immer noch kräftig und auf den Bildern ließ sich leider dadurch kaum etwas erkennen.

 

 

 

Um acht Uhr gab es noch einen Schichtwechsel. Diesmal brachte Ben neben einem weiteren Abendbrot auch Wasser für das Küken, das er über Junior ausschüttete und direkt in seinen Schnabel laufen ließ. Auch im letzten Jahr war Ben für die Wasserversorgung der Küken zuständig gewesen und hatte seinen Nachwuchs bei sommerlichen Temperaturen regelmäßig geduscht.

 

 

Sein Abendbrot bestand aus Fisch, das zusätzliche Flüssigkeit lieferte.

 

 

 

 

 

Gesättigt und von Durstgefühlen befreit, konnte das Küken seinen Nachtschlaf antreten. Dank Agathes Spinnkunst war in der Dunkelheit nichts mehr von den Störchen zu sehen. Die Kamera war komplett eingewebt und die Spinne saß direkt im Zentrum des Netzes.

Schlaft gut und träumt was Schönes. Wir wünschen eine gute Nacht im Storchennest.

 

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