05.05.2021 – Das erste Fohrder Storchenei ist da

Während in anderen Orten die ersten Küken geschlüpft oder schon mehrere Wochen alt sind, halten wir uns in Fohrde dezent im Hintergrund und können immerhin verkünden, dass am 5.5.2021 das erste Ei um 22.59 Uhr ins Nest kullerte.

Doch der Reihe nach.

Der Tag begann mit Wolkenlöchern, doch es sollte wieder grau und stürmisch werden.

 

Luke und Lilly schleppten Stroh herbei, das sich wenige Augenblicke später wieder unter dem Nest befand.

 

 

Wie sagt man – Sport ist …?

Wenigstens der Frühsport funktionierte, wobei Lilly den schwierigeren Part bei dieser Übung hatte. Sie konnte sich bei dem Wind kaum auf den Beinen halten und musste auch noch Luke tragen.

 

 

 

 

Dafür genehmigte sich Lilly ein Vormittagsschläfchen, während Luke nach Baumaterial und Stroh Ausschau hielt.

 

 

 

Lilly organisierte auch selbst Material, während Luke die Störchin liebevoll im Stroh einpacken wollte.

 

 

 

 

Dann brauchte Lilly eine Pause. Immerhin war sie schon im Mutterschutz.

 

 

 

Mitgehangen, mitgefangen…

Luke schien eine Scheinschwangerschaft zu entwickeln, denn auch er musste sich neben Lilly hinlegen.

 

 

 

 

 

Kurz vor der Mittagszeit wurde es ungemütlich. Es wurde dunkel und sehr stürmisch, sodass unsere Störche sich kaum auf dem Nest halten konnten.

 

 

 

 

Auch das ist ein wunderschönes Bild der beiden, obwohl die Tiere sich in dieser Situation sicher nicht so besonders gefühlt haben.

 

 

Auch heute galt beim Abheben vom Nest:

Das Ziel anvisieren und am besten in die entgegengesetzte Richtung abheben. Mit etwas Glück kam man dann dem Ziel etwas nahe.

 

 

Kommt der Wind nun von vorne oder von hinten??

 

 

Luke kraulte Lilly heute mehrere Male, obwohl nicht ganz klar war, ob er nicht doch das Ziel verfolgte, Lilly hochzuscheuchen. Als es besonders windig wurde, wurde Lilly so stark angepustet, dass die Störchin auf die Seite kippte, weil sie das Gleichgewicht verlor.

 

 

 

 

Solidarisch legte sich Luke neben sie, um den Wind abzufangen. Es war gut, dass zu diesem Zeitpunkt noch kein Ei im Nest lag. Dann hätten beide Störche nicht aufstehen dürfen. Aber es war ja noch nichts da :).

 

 

 

 

 

 

 

Die ganze Wetterfront durchquert Fohrde

Gegen 18 Uhr setzte der Regen ein. Es gab zwar zwei wunderschöne Regenbögen, aber Luke und Lilly war ganz gewiss nicht danach. Lilly hielt die Stellung auf dem Nest, bis sie patschnass war. Dann verließ auch sie den Horst.

 

 

 

Nach Hagel und großen Regentropfen klarte es gegen halb acht auf und es gab einen Blick auf den blauen Himmel.

 

 

 

 

 

Die Störche organisierten noch ein wenig frisches Stroh und dann schien die abendliche Routine einzukehren. Aber weit gefehlt.

 

 

Lilly wird wieder Mutter 🙂

Ab halb elf wurde Lilly unruhig. Immerzu setzte sie sich auf und legte sich wieder hin. Kurz vor 23 Uhr war die vertraute Szene zu sehen, die ein Ei ankündigt. Der Körper der Störchin zog sich zusammen, das untere Ende des Rückens kam etwas in die Höhe und nach wenigen Augenblicken entspannte sich Lilly wieder. Sie ist eine Störchin, die nach der Eiablage zuerst liegenbleibt und sich erst einige Minuten später erhebt.

Das Ei kam um 22:59 Uhr und rollte direkt an Luke’s Seite, wo es fast unbeachtet liegenblieb. Es kann durchaus sein, dass es unbefruchtet ist und die Eltern es deswegen ignorierten. Andererseits beginnt das wirkliche Brüten erst, wenn zwei bis drei Eier im Nest liegen, damit die Entwicklungsunterschiede nach dem Schlüpfen nicht so groß sind und sich die Küken nicht gegenseitig an die Gurgel gehen.

 

 

 

 

 

Bitte keine Sorgen machen!

In zwei Tagen kommt das nächste Ei und am Verhalten der Tiere lässt sich ablesen, ob das erste Ei befruchtet ist oder nicht. Sollten sie es gar nicht unter ihren Bauch nehmen, dann ist dort kein Leben vorhanden und muss auch nicht bebrütet werden. Warten wir also in Ruhe ab, was geschieht. Das Eierlegen hat in jedem Fall begonnen.

Eine gute Nacht für alle Storchenfreunde.

 

 

Nachtrag:

Es dauerte nur eine halbe Stunde, dann hatte auch Luke mitbekommen, dass ein Ei neben ihm lag. Dann konnte es nicht schnell genug gehen, das Gras wurde um das Ei gescharrt und Luke saß im Nu auf dem Ei.

Es wird schon alles. Nur in diesem  Jahr läuft überhaupt nichts nach Plan :).

 

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Glückwunsch an Lilly und Luke – ihr habt dieses Jahr ein Wunder vollbracht 🙂