21.05.2023 - Doch ein viertes Küken

Wir sind im Endspurt. Donnerstag Abend ist der Countdown abgelaufen, dann dürfte es bald soweit sein. Aber auch in Ungarn gibt es in den kommenden Tagen weiteren Zuwachs, da ein viertes Küken „unterwegs“ ist.

Am Donnerstag läuft abends der Countdown aus und ab diesem Zeitpunkt könnte das erste Küken schlüpfen. Bis dahin werden die Eier noch fleißig umgedreht und Emil baut weiterhin die Kinderstube aus.

Heute verbrachten Emma und Emil viel Zeit zusammen auf dem Nest. Instinktiv wissen die Storcheneltern, dass es bald Zeit zum Schlüpfen ist. Es ist schade, dass wir nicht sehen können, wenn das erste Loch im Ei auftaucht. Wir müssen uns leider gedulden, bis die Küken ihren Hals in die Höhe recken. Wir haben also die gleiche Situation wie bei Ben und dem Nest in Hohenferchesar. Trotz Kamera lässt sich nur etwas sehen, wenn die Köpfe über den Nestrand schauen. 🙂

Heute wurde auch geschmust. Emma lag auf den Eiern und knabberte immer wieder ganz liebevoll an Emils Federn.

Gut, dass es bei uns warm ist. Heute kletterte das Thermometer in Richtung 30 Grad, deshalb konnte die Sonne zeitweilig das Brüten übernehmen und beide Störche vertraten sich im Nest gleichzeitig die Beine.

Immer wieder schön – die ganz besonderen Sonnenuntergänge. Hoffen wir, dass die Kamera beim nächsten Regen gewaschen wird, damit der störende Fleck verschwindet und die Sicht wieder klar ist.

Bald gibt es hoffentlich mehr zu berichten. Erst einmal dürfen wir gespannt sein, wie viele Küken sich entwickelt haben und aus den Eiern schlüpfen. Für heute wünschen wir den Störchen eine gute Nacht und allen Lesern ebenfalls.

Doch ein viertes Küken in Ungarn?

Nicht nur Emil liebt Pappkartons. Auch Macus nimmt anscheinend jede Kiste mit, die er finden kann. Das ungarische Nest hat nur einen entscheidenden Vorteil – es ist vom Boden aus mit der Hand zu erreichen, daher kann der gesamte Müll regelmäßig entsorgt werden.

Die drei Küken sehen jeden Tag anders aus. Kein Vergleich mehr zu den lebensunfähigen Krümelchen, die sie noch vor zwei Wochen waren. Die Bäuche sind kugelrund und die Flügelchen haben schon die dreifache Länge. Die schwarzen Federreihen sind jetzt deutlich sichtbar und mittlerweile wird auf dem Po durch das gesamte Nest gerutscht.

Satt oder etwas mäkelig?

Als am Nachmittag zugefüttert wurde, regnete es Fleischbrocken auf die Küken. Die saßen zuerst mit dem Rücken in Wurfrichtung, sodass sich das Futter an ihren Hinterteilchen sammelte. Allerdings wurde nur ein wenig genascht. Manche Brocken warfen die Jungen selbst zur Seite, als wollten sie sagen: „Können wir nicht was anderes bestellen? Fisch wäre uns übrigens lieber!“

Es ist jedoch ein gutes Zeichen, denn wirklich hungrige Tiere würden alles in sich hineinstopfen. Die drei sind trocken, satt und vergnügt und müssen nur in Windeseile wachsen. Und auch wir Menschen haben unsere bevorzugten Lieblingsspeisen, daher dürfen die Küken ruhig aussortieren. 🙂

Das Leben ist schön!

Der Anblick der schlafenden Küken ist einfach nur herrlich. Die Füßchen und Flügel werden weit ausgestreckt, um es möglichst bequem zu haben. Dabei wird ein Geschwisterchen oft umarmt und auch die Füße von Mama oder Papa müssen manchmal als Kopfkissen herhalten.

Geht einem hierbei nicht das Herz auf? Elternglück in der Kinderstube.

Heute gab es mehr Futter, als in die Küken und Eltern hineinpasste. Immerhin ist die Vorratskammer gut gefüllt und für einen nächtlichen Imbiss ist vorgesorgt. Das Wetter spielt mit und es bleibt trocken. Ideale Bedingungen für einen gesunden Nachtschlaf. 🙂

Da werden es wieder vier – Ein neues Küken für Sofia und Macus

So ist das Leben. Es nimmt und gibt im Ausgleich. Das vierte Küken hatte es aufgrund der Witterung leider nicht geschafft, dafür gibt es bald Familienzuwachs. Ein anderes Küken wurde bei einer Rettungsaktion aus einem Nest genommen, da es als viertes Geschwisterchen schlüpfte, aber wesentlich kleiner und weniger durchsetzungsfähig als die anderen drei Küken ist. Es war abzusehen, dass es entweder „ausrangiert“ werden oder nicht genug Nahrung abbekommen würde.

Der Knirps kam in die Auffangstation und wurde rund um die Uhr durchgefüttert, um endlich einmal satt zu sein. Hat er sich erholt, wird er in das Nest von Sofia und Macus gesetzt, die bereits im letzten Jahr ein fremdes Jungtier mit aufgezogen hatten. Das Küken ist in ähnlichem Alter wie die drei Küken, daher wird es sicher akzeptiert und darf in einer Familie aufwachsen. Durch das Zufüttern werden alle vier Küken groß und stark und dürfen im Sommer gemeinsam den Weg in den Süden antreten.

Das ist der neue Bewohner. Bei seiner ersten Mahlzeit passten nur ca 8 Fischchen in den Krümel. Wenig später verschlang er schon das Doppelte. 🙂