18.07.2020 – Junior macht einen Ausflug

Kurz vor fünf Uhr war Junior schon hüpfend im Nest unterwegs. Erst jagte er seine Beute (Strohklumpen) und anschließend wurde das richtige Hilfsmittel für das Fliegen ausgesucht. Ohne Stöckchen oder Halm geht das nämlich nicht.

 

 

 

 

Um halb sechs hatte sich Junior die erste Runde ausgetobt und beschloss, das Nest ein wenig zu reinigen. Ben und Lilly übernehmen das nicht mehr und nun muss das Küken selbst Ordnung halten.

 

 

 

“Na, wer oder was bist du denn?”

 

 

 

Das Flugstöckchen muss passen

Bis halb sieben hatte sich Junior Zeit für das passende Flugstöckchen gelassen, dann hatte er seine Wahl getroffen. Auf dem Bild ist auch gut zu erkennen, wie sehr sich die Farbe der Beine in den letzten Tagen verändert hat.

 

 

Zwischendurch muss man auch eine Pause machen. Es war ja noch früh am Tag und mit den Kräften muss man haushalten.

 

 

Und hier kommt das Frühstück oder der vormittägliche Imbiss angeflogen, ganz wie man es sehen möchte.

 

 

Es gab sogar etwas zu fressen, welch positive Überraschung. 🙂

 

 

 

 

Einen Moment später war das Alttier zwar wieder entschwunden, Junior hatte es aber weiterhin im Blick. Wie der Schatten auf dem Nestboden erkennen lässt, saß Ben oder Lilly auf der Kamera.

 

 

 

 

 

Fünf Minuten später wurde erneut gefüttert und anschließend hatte es sich wieder ein Alttier auf der Kamera gemütlich gemacht.

 

 

 

 

 

 

Lilly und Ben haben gut gebaut

Das Nest ist immer kuschelig, sodass es Junior weich und gemütlich hat. Im letzten Jahr sah das Nest zur gleichen Zeit ziemlich trostlos aus, weil es nur aus festgetretenem Boden bestand. Lilly und Ben bringen immer noch ab und zu Stroh und Gras ins Nest, das im Vergleich zur letzten Storchensaison ein hübsches Kinderzimmer ist.

 

 

 

So sah das Nest im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit aus. Keine Nestbegrenzung und auch kein Innenausbau. 🙂

 

 

 

10:20 Uhr Kükenfütterung

Ein Elternteil teilte seine Beute mit Junior und bezog anschließend erneut den Hochsitz, während Junior eine Etage tiefer bleiben musste. Aber das sollte sich heute noch ändern.

 

 

 

 

 

 

Ein paar Gramm mehr auf der Waage

Heute gab es relativ viel Futter und neben den Heuhüpfern bekam das Küken auch Ratten und Mäuse zu fressen, um ordentlich Kraft zu tanken. Am Montag wird Junior 9 Wochen alt, vielleicht hüpft er an diesem Jubiläum das erste Mal vom Nest??

 

 

 

Leider ist die Fütterung immer nach zwei Minuten vorbei. Noch vor vier Wochen fiel das Küken nach jeder Mahlzeit ins Schlafkoma, heute wartet er sofort auf die nächste Futterlieferung.

 

 

Ein wenig kann man sich die Zeit damit vertreiben, die Strohhalme von der einen Nestseite auf die andere zu sortieren. Und man muss Sport machen, damit die Muskeln startklar sind.

 

 

 

 

Um halb zwölf spähte das Küken in alle Richtungen, um zu schauen, ob sich jemand um sein leibliches Wohl kümmern würde. Es musste noch eine Dreiviertelstunde ausharren, dann wurde seine Geduld belohnt.

 

 

 

So trägt Junior Sonnencreme auf

Auf dem Video ist sehr gut zu sehen, wie die Störche ihre weißen Beine bekommen. Der Kot, mit dem die Beine weiß gefärbt werden, dient als Kühlung für die einzige Stelle am Storch (neben dem Schnabel), der gegen Hitze und Kälte nicht durch Federn geschützt ist. Junior macht vor, wie man das schafft.

 

 

Der Kot wird dazu nicht über den Nestrand befördert. Der Storch stellt sich hin, wippt mit dem Unterkörper kurz gegen die Beine und läßt gleichzeitig den Kot laufen. Da dieser flüssig ist, rinnt er die Beine hinab, trocknet und bildet eine weiße Schutzschicht. Eine intelligente Einrichtung der Natur. 🙂

 

 

 

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Ein Moment Familienidylle

Kurz nach zwölf Uhr stand Familie Storch komplett versammelt auf dem Nest. Ben und Lilly stimmten ihr Klapperkonzert an, das Junior ziemlich unbeeindruckt ließ. Leider dauerte der Besuch nur wenige Minuten, dann war die erwachsene Storchenbande wieder vom Nest verschwunden und widmete sich anderen Dingen.

 

 

 

 

Junior wollte so gerne hinterher, also schnappte er sich einen Halm und sauste wild im Nest umher.

 

 

 

 

Um halb drei begann er, an einem Plan zu tüfteln, den er zwei Stunden später in die Tat umsetzte.

 

 

Junior macht einen Ausflug

Es war halb fünf und Junior schritt zur Umsetzung seines mittlerweile ausgereiften Planes. Zuerst hopste er von links nach rechts und umgekehrt im Nest umher. Dann pirschte er sich an den vorderen Nestrand, stand andächtig still, breitete seine Flügel aus und konzentrierte sich.

 

 

 

Und dann war er nicht mehr zu sehen 🙂

Um 16:27:58 Uhr verließ er zum ersten Mal in seinem Leben den Nestboden, indem er auf die Kamera hopste. Die Vorrichtung tat auch im letzten Jahr gute Dienste, als es um das Fliegenlernen ging.

 

 

Nach exakt 10 Minuten hüpfte das Küken vorsichtig ins Nest zurück. Herzlichen Glückwunsch, kleiner Storch, der erste Schritt ist getan. Es dürfte jetzt ganz schnell gehen, bis er auch fliegt.

 

 

 

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Nach so einem gewaltigen Ausflug mussten natürlich alle Federn geordnet werden. Junior konnte sein Erlebnis bis kurz vor sieben Uhr verarbeiten, dann kam ein Elternteil zum Füttern vorbei.

In den Spinnweben hatten sich zu diesem Zeitpunkt diverse Dinge verfangen, sodass der Blick in den Abendstunden etwas getrübt war. Agathe bekommt hiermit Order, ihr Netz zu reinigen und neu zu weben.

 

 

 

 

 

 

Anflug zur nächsten Fütterung

 

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Diesmal gab es ein ausgiebiges Abendbrot. Mit Mäusen und Ratten, die das chronische Hungergefühl unseres Kükens bis zum kommenden Morgen besänftigt haben dürften.

 

 

 

 

Eine Stunde später flog Lilly ein, die dem Küken einen Kurzbesuch abstattete, der knapp 30 Sekunden dauerte.

 

 

 

 

Lilly im Anflug.

 

 

 

Landung für einige Sekunden.

 

 

Abflug.

Auch auf diese Weise kann man dem Küken zeigen, wie geflogen wird. Hoffentlich hat Junior den Sinn dieser Aktion begriffen. 🙂

 

 

Um halb neun machte Junior Feierabend. Sein Tag war beendet. Ben lag zu dieser Zeit im zweiten Nest und Lilly saß auf der Kamera, sodass Junior nicht ganz alleine war.

 

 

 

 

Kurz vor zehn Uhr kamen Ben und Lilly, die inzwischen ihre Wache beendet hatte, herübergeflogen, um Junior gute Nacht zu sagen. Irgendwas war anders und deutet auf Veränderung hin.

 

 

 

 

 

 

Lilly bleibt bei Junior

Es war gerade halb elf geworden, als Lilly sich um ersten Nest aufmachte und Ben auf dem zweiten Nest zurückließ. Die restliche Nacht verbrachte die Mutter bei Junior, kuschelte mit ihm und verabschiedete sich erst um 4:44 Uhr von ihrem Nachwuchs, um auf Futtersuche zu gehen.

 

 

 

 

 

Irgendwas ist im Busch. Lassen wir uns überraschen und bis dahin eine gute Nacht für unsere Störche.

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