17.06.2023 – Ein Gewitter kommt

Getrennte Betten in der Nacht, das Nest alleine beaufsichtigen, ein Gewitter kommt und der Notarzthubschrauber war ebenfalls lautstark im Anflug – heute war ein Tag voller Aufregungen. Nur in Ungarn lief alles entspannt und friedlich nach Plan, mit ganz viel Wasser.

 

Heute wurde getrennt genächtigt. Bereits am späten Abend stand einer der Störche auf dem zweiten Nest. Als es gegen vier Uhr früh hell wurde, waren beide Elterntiere immer noch auf zwei Nester verteilt.

 

 

Anscheinend war Emma auf Nest eins und wurde um halb fünf von Emil abgelöst. Ein zeitiges Frühstück macht Appetit auf mehr, daher wurden die Küken nach der Fütterung erneut alleine gelassen und Emil und Emma waren beide unterwegs.

 


 

Nach der Fütterung um halb acht saßen die Jungvögel erneut alleine im Nest. Aber glücklicherweise war von ihnen nichts zu sehen. Vorerst zumindest.

 

 

Einer muss das Nest bewachen

Ein Küken hatte sich bereiterklärt, den Ausguck zu übernehmen und hielt nach den Eltern Ausschau. Irgendwer muss ja auch aufpassen, wenn eventuelle Feinde im Anflug sind. Nur im Nest liegen und die Augen zumachen, ist ja auch eine zweifelhafte Strategie. 🙂

Eine halbe Stunde später tauchte Emil im Nest auf und lieferte seine Beute ab. Immerhin blieb er acht Minuten da, bevor er sich erneut vom Nest schwang und davonflog.

 



 

Papa ist wieder weg. Alle hinlegen!!

Nachdem die Küken einen langen Hals machten und Emil hinterhersahen, erinnerten sie sich an die Regeln und verschwanden aus dem Blickfeld.

 

 

Wer war hier baden?

Nach einer weiteren halben Stunde tauchte eine gebadete Emma (oder Emil?) bei den Küken auf. Da es nicht geregnet hatte, musste die Störchin anscheinend auf Fischfang gewesen und in die Fluten abgetaucht sein. Nach dem Füttern ging es auf die Kamera. Vielleicht pustete der Wind hier oben etwas kräftiger, damit man schneller trocknen konnte.

 

 

Ab zehn Uhr kam die Sonne kräftiger durch. Kurzzeitig waren die Eltern auf dem Nest zu sehen, die meiste Zeit vertrieben sich die Küken alleine. Voller Stolz wurde vorgeführt, wie man die Flügel bereits dirigieren konnte, ohne dass sich diese verhedderten.

Auf dem letzten Bild ist zu sehen, dass ein Alttier auf der Kamera steht und die Jungen bewacht. Der Schatten auf dem Nestrand verrät die Anwesenheit.

 


 

Einmal Würmchen ins Nest bringen und schon waren die Jungtiere wieder alleine. Dann müssen die Geschwister herhalten, aber man kann ihnen auch mal was Nettes sagen:

” Duuuuuu, ich mag dich ganz doll gerne!”

Doch die Freundschaftsbekundungen wurden von einem Alarm unterbrochen. Immerhin sorgte dieser dafür, dass Emma und Emil gemeinsam im Nest standen.

 

 

So funktioniert es auch – einmal Alarm geben und schon gibt es Wasser. Emil blieb dann sicherheitshalber bei seinem Nachwuchs. Man sollte seine elterliche Abwesenheit ja nicht übertreiben.

 

 

 

Ihr passt unter die Flügel! Ich weiß das!

Der Storchenpapa versuchte, seine Küken unter den Flügeln zu verstauen und musste feststellen, dass dies nicht mehr so einfach wie noch vor einer Woche war. Es fiel zwar kein Regen, aber Emil wollte seinen Nachwuchs anscheinend vor potenziellen Raubvögeln verstecken.

 


 

Und wieder gab es Futter. Anschließend stand der Storch mit schiefgelegtem Kopf nachdenklich im Nest. Beobachtete er den Himmel oder traf er schwerwiegende Entscheidungen? 🙂

 

 

Am späten Nachmittag zog sich der Himmel zu.

 

 

Ein Gewitter kommt!

Zuerst gab es einen kurzen Regenschauer, der kaum nennenswert war. Aber dann näherte sich ein kräftiges Gewitter mit schwarzen Wolken. Deshalb gab es einen erneuten Versuch, alle Küken unter die Federn zu bekommen. Wenn ein Gewitter kommt, springt der Instinkt der Störche an und sorgt dafür, dass die Jungtiere irgendwie beschützt werden. Aus Platzmangel musste wahrscheinlich das älteste Küken seinen Kopf draußen lassen, alle anderen Küken waren unter den Flügeln gut verstaut.

 

 

Es goss ordentlich und an die zwanzig Minuten vom Himmel. Danach standen Pfützen auf den Straßen und die Autos waren kostenlos gewaschen. Die Küken wurden befreit, doch wenn ein erwachsener Storch seine nassen Flügel schwingt, wird alles in seiner Umgebung geduscht. Daher waren die Küken dann doch gebadet, obwohl sie es unter den Flügeln so schön trocken hatten.

 

 

Emma trocknete in der Sonne, während die Küken ebenfalls dankbar ein Sonnenbad nahmen. Und auf der Kamera ist man der Sonne ein kleines Stückchen näher.
Auch wenn die Eltern oft nicht auf dem Nest zu sehen sind – es lohnt sich der Blick über die anderen Kameras. Oftmals stehen Emma und Emil auf der Kamera und bewachen von dort oben ihren Nachwuchs.

 

 

Alle Störche waren getrocknet und auch das Nest brutzelte in der Sonne.

 


 

Muss der Storch verarztet werden?

Doch es sollte noch eine weitere Störung geben. Kurz nach 17 Uhr flog mit ohrenbetäubendem Lärm der Rettungshubschrauber heran, machte eine Kurve über dem Storchennest und landete auf der Dorfstraße. Die Küken verschwanden in der Versenkung, während Emil tapfer den Lärm aushielt und eisern zu verstehen gab, dass er keinen Fuß von diesem Nest rühren würde.

Was für ein ereignisreicher Tag. 🙂

 

 

Im ungarischen Storchennest war der Tag deutlich entspannter. Morgens gab es einen Blick auf Sofia, Macus und die Küken.

 

 

Kurz nach halb acht wurde der Kindergarten eröffnet, der sogleich mit reichlich Wasser begann. Jedes Jungtier bekam Flüssigkeit direkt in den Schnabel und über das Köpfchen gegossen. Als alle Küken zufrieden waren, versicherte sich auch Bambi, dass alles seine Richtigkeit hatte.

 


 

Bald steigen die Babyküken um

Sonne und Wolken wechselten sich heute ab, sodass es immer ein schattiges Plätzchen im Nest gab. Man konnte die Flügel der Länge nach ausstrecken, gemeinsam kuscheln oder überlegen, was man mit den kleineren Küken im Kasten veranstalten konnte. Bald sind diese Ministörche so groß, dass sie nicht mehr zu dritt in die Kiste passen. Werden sich dann alle vertragen?

 

 

Schnell noch das Gefieder zupfen, denn es ist bereits Schlafenszeit. Wenige Minuten später kam der Kükenexpress, um die Jungtiere in die Schlafunterkünfte zu transportieren. Dann war auch dieser Kindergartentag vorbei.

 

 

Es gab einen letzten Blick auf Sofia und ihre Halbwüchsigen. Aber auch hier war alles in Ordnung. Die Jungen sind schon wieder kräftig gewachsen und erproben immer intensiver ihre Schwingen. Auch hier war es dann Schlafenszeit und die Kleinen konnten unter der elterlichen Obhut beruhigt träumen.

 

 

Gute Nacht, ihr Störche.

 

Quelle:

BirdMania Madárpark

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=tusYvQk3GZM

 

 

 

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