Unsere drei Küken werden erwachsen und verbringen ihre letzten Tage auf dem Nest. Währenddessen leert sich das ungarische Nest, nur in der Nacht ist der gesamte Nachwuchs zu Hause. Außerdem zeigt uns die Natur, dass auch Störche das Baden im Wasser lieben, wenn auch in ungefährlicher Weise.
Mittlerweile könnten die Storchenkinder etwas länger schlafen, denn Emil nutzt die frühen Morgenstunden anscheinend, um sich selbst zu füttern. Ist sein Bauch voll, wird das nächste Futter eingesackt und es geht zum Nest, um die Küken zu füttern.
Um halb elf war es dann Zeit für das Frühstück. Die Küken waren noch am Dösen, doch als Emil im Anflug war, schoss das Trio sofort in die Höhe.
Diesmal dauerte es nur zwei Stunden, bis Emil erneut einflog und das Mittagessen brachte. Dann war der Bauch gefüllt und die Küken konnten ihren Mittagsschlaf antreten.
Nichts mehr zu sehen vom Trio. Nur ein Küken streckte den Kopf in die Höhe, während die drei gemütlich zusammen in einer Ecke des Nestes lagen. Es wäre wirklich interessant, einen Einblick in die Raumaufteilung zu bekommen. An einigen Stellen scheint der Nestboden höher zu sein als an anderen. Tauchen die Tiere an tiefergelegenen Stellen ab, ist nur noch die Schnabelspitze zu sehen.
Drei Küken werden erwachsen
Um 15:18 Uhr nahmen die Störche ihre Fressposition ein, denn sie hatten Emil bereits aus der Ferne gesichtet. Jetzt ist es für Emil auch schon bei der sitzenden Haltung der Küken schwierig, ungefährdet zu füttern. Jedes Jungtier wartet darauf, dass sich der rote Schnabel öffnet, um sofort zuzuschnappen. Aus den Minischnäbeln sind inzwischen spitze Schnäbel geworden, die bereits als Waffe dienen können.
Während am Himmel dunkle Wolken aufzogen, verschliefen die Küken die frühen Abendstunden. Doch als es um 17:48 Uhr Abendbrot gab, konnte es mit der Fütterung nicht schnell genug gehen.
Einträchtig saßen die drei im Nest und sahen in Richtung Sonnenuntergang, der sich heute hinter den Wolken abspielte. Am Vormittag geht ihr Blick immer in Richtung Osten und wir können in ihre Gesichter sehen. Am Abend schauen die Störche in Richtung Westen und zeigen uns ihren Rücken und die Flügel, die der notwendigen Länge zum Fliegen jeden Tag ein Stückchen näher kommen.
Sitzen die drei einträchtig nebeneinander, strahlen sie eine entspannte Ruhe aus. Zwischendurch wird im Nestboden gestochert, um durch die Sonne geröstete Futterreste zu finden. Die drei sind dabei nicht wählerisch, sie nehmen es auch kross und knackig.
Auf Emil war auch heute Abend Verlass. Um 21:21 Uhr servierte er noch einmal reichlich Futter, damit die Küken eine gute Nacht hätten.
Damit war ein friedlicher Tag beendet und die Küken verschwanden wieder auf dem Grund des Nestes. Lassen wir sie ihrem großen Tag entgegenschlummern und wünschen jetzt eine gute Nacht.
In Ungarn wird geplantscht
Ganz anders sah es in Ungarn aus. Hier hatte es nachts geregnet und drei Jungtiere standen am Morgen frisch geduscht im Nest. Jungtier Nummer vier unternahm einen Morgenspaziergang im Garten und auch die anderen Störche kamen mit Flughüpfern ihrem Morgensport nach.
Der Regen hatte aufgehört und die Sonne trocknete das Gefieder. Mit trockenen Federn lässt es sich viel besser fliegen, deshalb hüpfte der Nachwuchs auch begeistert durch das Nest.
Ein wasserverrückter Storch
Obwohl die Jungtiere jederzeit aus dem Wassertrog trinken können, fallen sie trotzdem über die Eltern her, wenn diese mit Futter und Wasser ins Nest geflogen kommen. Einer der Jungstörche scheint Wasser über alles zu lieben. Normalerweise nähern sich Störche dem Wasser nur zum Trinken, doch dieses Tier liebt anscheinend den Ganzkörperkontakt. Deshalb stellte sich der große Vogel am Wassertrog auf und ließ sich nach vorne plumpsen, sodass er bäuchlings im Wasser lag. 🙂
Die Füße mussten auch noch ein Bad nehmen, dann war das Storchenkind rundum sauber und erfrischt.
So wunderschön sieht es aus, wenn die Störche ihre Schwingen ausbreiten und die einzelnen Federn sichtbar werden.
Am Abend waren alle fünf Küken wieder im Nest versammelt. Immerhin ist es im Kreis der Geschwister gemütlicher und Mama und Papa servieren das Futter direkt vor den Schnabel.
Nachtruhe im ungarischen Nest. Die jüngeren Störche haben ausgiebig das Fliegen geübt. Die älteren waren in der Umgebung unterwegs. Doch geschlafen wird noch zu Hause. 🙂 Deswegen verabschieden wir uns jetzt und wünschen den ungarischen Störchen eine entspannte gute Nacht.
Quelle:
BirdMania Madárpark
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=OywryzOicRs
