Fünf Mahlzeiten in Fohrde, grüne Blätter zur Verschönerung des Nestes und ein fast leeres Nest in Ungarn – das waren die Überraschungen des Tages. Die Küken sind fast 8 Wochen alt und gesund und munter, trotzdem sie ohne Mutter aufwachsen. Emil legt sich mächtig ins Zeug, allerdings scheint er seine Fütterungszeiten zu verschieben. Wahrscheinlich nimmt er sich für sein Frühstück jetzt etwas mehr Zeit, taucht dafür aber noch zu später Abendstunde im Nest auf.
Ein leicht bewölkter Himmel sorgte bis in die Vormittagsstunden für eine angenehme Kühle, bevor die Temperaturen wieder in die Höhe kletterten.
Emil überbrachte um 9:14 Uhr das erste Frühstück für einen guten Start in den Tag.
Anschließend ließ sich die Sonne am Himmel blicken, während die Küken ein Ruhepäuschen hielten. Das Mittag wurde um 11:45 Uhr ins Nest gebracht, doch zuvor musste Emil einen Ast verstauen. Dass klappte nicht auf Anhieb, da drei Storchenhälse im Weg waren und die Ablagefläche versperrten.
Nachdem der Storchenvater den Ast seinen Küken irgendwie um den Hals gewickelt hatte, konnte der Mittagsschmaus beginnen. Emil hatte das Nest bereits eine Weile verlassen, da mampfte das Trio immer noch an den Resten der Mahlzeit.
Mit vollem Bauch und frischem Blattgrün versorgt, hielten die drei ihre Mittagsruhe. Eines der Küken ist ohnehin ein Lang- und Vielschläfer, aber die anderen Jungtiere lassen sich gerne zu einem Nickerchen überreden.
Üben, üben, üben
Das Mittag war gerade verdaut, als Emil um 14:45 Uhr einflog, um den Küken das Kaffeetrinken aufzutischen. Mittlerweile liegen drei bis vier Stunden zwischen den einzelnen Mahlzeiten. Diese kommen aber regelmäßig, denn auf Emil ist Verlass.
Eine Stunde später war das Trio wieder munter und versuchte ausdauernd, einige Zentimeter vom Nestboden abzuheben. Die drei sind fast 8 Wochen alt und müssen aufpassen, nicht unfreiwillig aus dem Nest geweht zu werden, denn in der Höhe saust der Wind den Störchen kräftig um die Ohren und unter die Schwingen.
Nach einer anstrengenden Sporteinheit ließen es die drei ruhig angehen und hielten entspannt Ausschau.
18:18 Uhr und es war Zeit für ein kräftiges Abendbrot. Emil schleppt heran, was ihm vor den Schnabel kommt und er liefert auch mehr ab als in den Zeiten, als Emma und er gemeinsam fütterten.
Wenn der Sonnenuntergang zu sehen ist, ist es auch für kleine Küken Zeit, ins Bettchen zu hüpfen. Aber vielleicht …
… hat der Storchenpapa noch etwas zu fressen? Hat er! Emil flog um 21:33 Uhr ein und sorgte mit einer großen Portion Futter dafür, dass die Jungstörche noch einen appetitlichen Betthupfer bekamen.
Wir wünschen Emil und seinem Nachwuchs eine gute Nacht und für morgen viele Wolken und Beutetiere.
Am gleichen Tag in Ungarn…
Während die Fohrder Storchenkinder jetzt fast 8 Wochen alt sind, sind Sofias Küken ca. 17 Tage voraus. Daher leert sich das Nest jetzt systematisch, nur die Adoptivstörche haben noch ein bis zwei Wochen länger Zeit.
Zwischendurch wurde geübt, was zu tun ist, um die Füße vom Nestboden zu lösen. Der fünfte Jungstorch war mit einem fremden Jungstorch ausgeflogen und schraubte sich mit diesem immer wieder in den blauen Himmel empor.
Vormachen und nachmachen
Es funktioniert wie bei den Menschenkindern, die sich alles von anderen Zweibeinern abschauen. Teilweise herrschte wildes Durcheinander, wenn ein Tier mit dem Flügelschlagen begann und die anderen Küken es diesem nachmachten.
Gegen 21:00 Uhr standen alle fünf Küken im Nest. Nur wenige Minuten später verabschiedeten sich zwei Jungtiere, sodass die Küken nur noch zu dritt waren.
Zwei Küken schliefen diese Nacht auswärts. Das sorgte für mehr Platz im Nest und größere Futterportionen für die restlichen Nestbewohner. Damit ist auch Nummer zwei der Küken in die Selbstständigkeit gestartet, während das dritte Küken des eigenen Nachwuchses noch etwas länger am Hotel Mama festhält. 🙂
Wir wünschen auch den ungarischen Jungtieren eine gute Nacht.
Quelle:
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=OywryzOicRs
