Ein guter Morgen in Ungarn
Der Tag im Madarpark in Ungarn begann voller Lebensfreude. Klein Bambi wusste vor lauter Lebensenergie nicht, wohin er seine Hufen schwingen sollte. Vor den Störchen hat der kleine Bursche keine Angst, selbst wenn Sophia in voller Größe ins Nest einfliegt. Das kleine Reh sauste morgens derart um den Carport, auf dem die Störche nisten, dass diese sich nur noch um ihre eigene Achse drehten, um den Vierbeiner im Blick zu behalten. Bambi war so schnell unterwegs, dass sämtliche Bilder verwischt waren, so schnell sauste der kleine Kerl durch das Bild.
Hier noch ein kleiner Clip von Bambis schwindelerregender Morgengymnastik
(Leider lässt sich der Clip nicht mehr ansehen, sobald die entsprechende Zeit auf dem Livestream überschritten wurde. Da helfen dann nur Videos)
Wer so viel herumspringt, muss erstmal seine Beine sortieren und festen Stand bekommen.
Macus und Sophia hatten ohnehin anderes zu tun, als Bambi zu beaufsichtigen. Das Kitz lag tagsüber in der Sonne und ließ die Störche nicht aus den Augen. Vielleicht spielt es mit den jungen Störchen Fangen, wenn diese in einigen Monaten die Wiese bevölkern.
Abends wartete Bambi geduldig, dass Sophia wieder einflog. Im Dunkeln sieht das Kietz wie ein Geist auf vier Hufen aus, wenn seine Augen leuchten. Diese Saison wird wirklich eine ganz besondere und sehr unterhaltsame Zeit werden.
Bukacek hat sich mit Betynka arrangiert
Im tschechischen Mladé Buki hat sich Bukacek mit dem Gedanken angefreundet, dass Betynka diese Saison an seiner Seite bleibt. Immerhin hat er sie bis jetzt nicht wieder aus dem Nest entsorgt. Die Störchin ist hingegen clever genug, um aus “Zitronen Limonade zu machen”. Als sich Bukacek besitzergreifend in der Mitte des Nestes niederließ, machte sich Betynka ganz schmal, um neben Bukacek zu passen. Sie verhält sich teilweise sehr unterwürfig, erreicht aber dadurch immer, was sie will.
Noch einige Infos zu der Storchendame:
Betynka schlüpfte im Mai 2017 in einem Nest in Mezimesti. Am 20. Juni wurde sie beringt (CZP CA764). Ihr heimatliches Nest liegt nur 25 Kilometer von Bukaceks Horst entfernt und beide Tiere kennen sich bereits.
Betynka verbrachte die ersten drei Lebensjahre in Afrika und kehrte 2020 erstmal in die Tschechei zurück. Am 11.06.2020 wurde sie erstmals auf Bukaceks Nest gesichtet. Dieser hatte sein Weibchen durch einen Unfall verloren und verbrachte den restlichen Sommer teilweise mit Betynka. Für eine Paarung war es zu spät und Bukacek war auch viel solo unterwegs.
Im Jahr 2021 war Betynka auch in der Nähe, als Bukacek zurückkehrte. Der Storch gab aber seiner damaligen Partnerin den Vorzug, die leider ebenfalls in den Stromleitungen verendete. Diese Saison hat Betynka das Glück beim Schopf gepackt und wartete so lange, bis Bukacek sie als Hausherrin duldete. Ganz zufrieden scheint der Hausherr noch nicht zu sein, aber das wird schon.
Heute morgen war das Nest wieder eingeschneit und beide Störche mussten auf die wärmende Sonne hoffen. Bukacek sammelte fleißig Stöcke ein, die Betynka im Nest drapierte. Immerhin kommt Bukacek seiner Aufgabe als Nestvater gewissenhaft nach, damit kleine Störchlein aus den Eiern schlüpfen können. Es bleibt also auch hier spannend.
