29.06.2023 – Futter im Rückwärtsgang

Bestes Storchenwetter, regelmäßige Besuche von Mama und Papa sowie aufwendige Putzzeiten – im Storchennest in Fohrde läuft mit den Küken alles nach Plan. Sie wachsen, stehen fester auf den Beinchen und gewöhnen sich daran, dass das Futter im Rückwärtsgang den Körper verlässt. Die Küken haben noch vier Wochen vor sich, dann flattern sie vom Nest und lassen sich nur noch vor Ort auf den Wiesen beobachten. Bis sie im August im warmen Sommerwind über Fohrde kreisen und anschließend aus unserem Blickfeld verschwinden werden.

 

 

Wer schläft denn da schon wieder? Es war schon lange hell, doch die Küken kuschelten noch gemütlich im Stroh. Ab und an war ein Flügel zu sehen, der in der Luft herumwedelte, ansonsten lagen die Ministörche gut versteckt im Nest.

 

 

Da man nicht ewig schlafen kann, begannen die Küken mit dem Sortieren ihrer Federn. Und siehe da, schon wurde das nächste Frühstück geliefert.

 

 

Mit einem gut gefüllten Bauch haben die Beine viel mehr Kraft zum Stehen. Man muss nur noch den Kugelbauch in die Höhe stemmen und schon hat man einen viel größeren Überblick.

 

 

Erträgliche Temperaturen

Der graue Himmel und der Wind sorgten dafür, dass den Jungtieren heute nicht zu warm wurde. Daher brauchten Emma und Emil auch kein Wasser heranschleppen. Die Küken saßen im Nest, beobachteten ihre Umgebung und wanderten auf der begrenzten Wohnfläche hin und her. Immer den Himmel im Blick, an dem ein Elternteil mit Futter auftauchen könnte.

 


 

Schön, dass die Küken zu dritt sind und immer jemanden zum Kuscheln haben. Es gibt nicht viele Aktivitäten, denen die Küken im Nest nachgehen können, deshalb ist es gut, zumindest die Langeweile miteinander zu teilen.

 

 

Immerhin werden die Federn jeden Tag länger und somit muss die Rasselbande immer mehr Zeit für das Putzen aufbringen. Hier haben sich unsere drei hübsch gemacht und zeigen, wie knuffig sie sind.

 

 

Futter im Rückwärtsgang…

… und dann müssen wir alles wieder ausspucken!

Futterzeit um halb eins. Die Tiere werden zunehmend mit kleinen Säugetieren gefüttert.  Mäuse und Ratten stehen jetzt immer öfter auf dem Speiseplan. Daher müssen die Küken die unverdaulichen Anteile wie Fell und Knochen wieder auswürgen. Das gefällt nicht jedem Jungtier und auch die drei müssen sich erst an den Vorgang, das sogenannte Gewölle auszuspucken, gewöhnen. Ist ja auch merkwürdig, wenn das zuvor gefressene Futter im Rückwärtsgang wieder aus dem Storch herauskommt. 🙂

 



 

Nachdem das Nest mit frischem Stroh ausgestattet und die Bäuche der Küken gefüllt waren, verschwanden die Ministörche in der Versenkung. Doch der Mittagsschlaf war bald beendet. Eine halbe Stunde später waren die drei in einer zauberhaften Pose zu sehen. Sie saßen einander mit geöffneten Schnäbeln gegenüber, als ob sie zusammen ein Lied vortragen wollten. Jetzt musste nur noch geklärt werden, wer welche Stimmlage übernahm.

 

 

So viel Anstrengung musste belohnt werden. Kurz vor drei Uhr wurde wieder geschmaust und etwas Wasser gab es auch. Keine zehn Minuten später machten die Storchenkinder schon wieder lange Hälse, um nach den heimkehrenden Eltern Ausschau zu halten.

 

 

 

Noch etwas Stroh gefällig?

Vom Polstermaterial können die drei nicht genug haben. Schließlich möchten auch Storchenkinder weich schlafen. Außerdem bleibt das Futter, das im Rückwärtsgang die Küken verlässt, oft auf dem Nestboden liegen. Mit frischem Stroh lässt sich das Gewölle prima verdecken.

Anschließend wurde überwacht, ob jedes Küken genug frisst und schon konnte sich das Elternteil wieder in die Luft schwingen. Solch ein Arbeitstag bei den Störchen ist lang.

 

 

Den Küken ist es egal, ob Emil oder Emma im Nest vorbeisehen. Hauptsache ein roter Schnabel schüttet Futter aus. In der Zwischenzeit unternahm ein Küken eine kleine Wanderung durch das Nest und war dabei zu beobachten, dass der Schnabel doch noch als Gehhilfe benutzt werden musste. Allerdings dürfte der Nestboden sehr uneben sein, deshalb ist es sicher nicht einfach, das Gleichgewicht zu halten.

 

 

Noch vier Wochen

Der Himmel kündigte den anbrechenden Abend an und der Storchennachwuchs war seiner ersten Flugstunde einen weiteren Tag näher. Im ungarischen Nest steht dieses Ereignis wahrscheinlich in der kommenden Woche bevor. Ende der ersten Juliwoche haben die Küken dort ihre zweimonatige Wachstumszeit hinter sich und können erstmals vom Nest flattern. Zumindest die drei Jungtiere von Sofia und Macus. Die beiden Adoptivkinder müssen sich noch etwas länger gedulden.

 

 

Jeden Abend wird Ausschau gehalten – gibt es noch einen Imbiss oder hat das Buffett bereits geschlossen? Aber der Abendsport wurde auch heute belohnt. Um zehn Uhr wurde letztmals gefüttert, anschließend gingen im Storchennest die Lichter aus.

 


 

 

Hallo Sofia und Macus

Auch im ungarischen Storchennest lässt das gute Futter die Küken in die Höhe schießen und das Gewicht steigt.

 

 

Die kleinen Störche sind weiterhin vollzählig versammelt und genießen das normale Nestleben, das ihnen zu Beginn ihres Lebens verwehrt wurde. Falls im Sommer elf Jungtiere in die Freiheit entlassen werden können, wurde hier ein wirklich gutes Werk getan.

 

 

Störche schlafen scheinbar nur kurzzeitig. Um Mitternacht waren zwei Küken immer noch wach und stiefelten durch das Nest. Wir wünschen trotzdem einen erholsamen Schlaf und verabschieden uns bis morgen.

 

 

Quelle:

BirdMania Madárpark

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=tusYvQk3GZM

 

 

 

 

 

 

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