25.07.2023 – Der neue Storch?

Die beiden Fohrder Küken sind im Loburger Storchenhof untergebracht und werden aufgepäppelt, während sich Emil von den Strapazen der vergangenen Wochen erholt. Doch das Storchennest hat schon einen neuen Interessenten gefunden. Der Ringstorch, der bereits viele Stunden auf dem zweiten Nest verbracht hatte, eroberte heute auch das erste Nest. Wird sich der neue Storch einnisten und was wird Emil dazu sagen?

 

 

Die Fohrder Küken verbrachten am Dienstag ihren zweiten Tag im Loburger Storchenhof, nachdem sie am Sonntag vom Nest geholt und zum Aufpäppeln in die Auffangstation gebracht wurden. Da sich Emil jetzt verstärkt der Futtersuche hingibt, um die eigenen Fettreserven aufzubauen, stand das Nest meist leer. Das machte sich der Ringstorch am frühen Morgen zunutze.

Bisher verbrachte er viel Zeit auf dem zweiten Nest, doch heute nutzte er seine Chance und landete auf dem ersten Nest. Mit einem Strohklumpen im Schnabel beobachtete er zunächst aufmerksam die Umgebung, ob ihm niemand das Nest streitig machen würde.

 



 

Dann ließ er sein mitgebrachtes Baumaterial fallen und klapperte voller Inbrust in den Morgen hinaus, dass er das Nest für sich beanspruchen wolle. Es war ja keiner da, der ihn daran hindern würde.

 

 

Wer ist der neue Storch?

Auf dem Ring des Tieres ist die Nummer deutlich zu erkennen:

DEW 1V494

Damit handelt es sich um ein junges Tier, das 2021 in Lagesbüttel im Landkreis Gifhorn  beringt wurde. Der neue Storch ist anscheinend in Fohrde “hängengeblieben” und nicht bis in sein Heimatrevier zurückgeflogen. Mit seinen 2 Jahren dürfte das Jungtier erstmals aus dem Süden heimgekehrt sein und ein eigenes Nest gesucht haben. Vielleicht teilen sich Emil und der Jungstorch die beiden Nester. Drei bis vier Wochen Sommerurlaub tun beiden Tieren gut.

 

 

Der Ringstorch hatte an Emils Baustil anscheinend etwas auszusetzen bzw. wollte er dem Nest sicher seinen eigenen Stempel aufdrücken. Daher nahm er sich einen der Äste, schwenkte ihn ausdauernd hin und her, um ihn anschließend neu zu platzieren.

 

 

Dann schnappte sich das Tier einen Schnabel voller Nistmaterial und sauste zum zweiten Nest. Wenn man schon zwischen zwei Nestern wählen darf, müssen auch beide gemütlich hergerichtet werden.

 

 

Gegen 11 Uhr besuchte der Storch erneut das Nest, während von Emil nichts zu sehen war. Deshalb stand der Ringstorch laut klappernd im ersten Nest, als ob er schon immer in diesem gewohnt hätte.

 

 

Dicke Regenwolken zogen vorbei und sorgten wie am Montag für regelmäßige Duschen. Schon deshalb können wir für die Aufnahme unserer beiden Küken in Loburg sehr dankbar sein, denn diese hätten am Montag völlig durchnässt bei Starkregen und Hagel im Nest gesessen. Dieses Szenario hätte das jüngste Küken ganz sicher nicht überlebt, daher ist es gut, dass es seinen Lebensweg am Sonntag in frischem Stroh und in Anwesenheit seiner beiden Geschwister beenden konnte.

 

 

Unser Ringstorch hielt sich bei jedem Besuch länger auf dem ersten Nest auf. Er flatterte zum zweiten Horst und prüfte, wie angenehm es sich in diesem liegen ließ. Dann sauste er wieder zum ersten Nest zurück und korrigierte die Lage der Äste. Als neuer Nestbewohner hat man viel zu tun.

 


 

Um halb fünf erfolgte erneut ein Abstecher in das große Nest, anschließend verabschiedete sich das Tier zur Futtersuche.

 


 

Wir dürfen gespannt sein, ob der neue Storch sich für die letzten Wochen dauerhaft in Fohrde einquartiert und wo Emil seine Ruhepausen verbringen wird. Kommen sich die beiden in die Quere? Gibt es erstmal so etwas wie friedliche Koexistenz? Zieht Emil um oder verjagt er den Neuen? Es bleibt also spannend. Die Küken wachsen zwar woanders auf, trotzdem gibt es weiterhin diese schönen und edlen Tiere im Fohrder Storchennest zu beobachten.

 

 

 

 

 

 

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