22.-25.06.2023 – Ein Küken ist gestorben

Aufgrund technischer Schwierigkeiten auf der Website war eine Berichterstattung innerhalb der letzten Tage leider nicht möglich, deshalb hiermit eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse. Die Gewitterfront, die letzte Woche am Donnerstag über Deutschland hinwegzog, forderte ihren Tribut. Ein Küken ist gestorben. Die anderen drei Jungtiere sind putzmunter und wachsen weiter um die Wette.

Bitte beachten:
Ein Küken ist gestorben und es gibt einige (wenige) Bilder mit dem toten Jungtier.

 

22.06.2023 – Das Gewitter naht

Am 22.06.2023 war noch alles in Ordnung, als der Tag begann. Die Sonne schien, doch für die Abendstunden waren schwere Gewitter und für den nächsten Tag Dauerregen vorausgesagt.

 

 

Bis zum Abend schafften Emma und Emil genügend Futter heran, um die vier Küken zu sättigen. Dann zog sich der Himmel immer mehr zu, der Wind frischte auf und die Temperaturen fielen.

 

 

Die ungarischen Küken hatten dagegen einen friedvollen Tag. Er begann mit einigen Regentropfen, danach schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Und es gab eine Neuerung: die Babystörche siedelten in die große Kindergartengruppe um. Heißt, die Kiste entfällt und die Minis dürfen im gesamten Nest umherkrabbeln. Zu dritt war es bereits sehr eng in der Kiste.

 

 

Füße und Flügel müssen immer am Küken bleiben, sonst findet sich niemand mehr zurecht, welche Teile zu welchem Küken gehören.

 


 

Auch beim Fressen ist die Runde jetzt größer und das Nest ist mit wackelnden Schwänzchen ausgefüllt.

 

 

Die zweite Neuerung: Die Küken bleiben jetzt über Nacht im Garten. Anscheinend gibt es dort keine Füchse oder andere Tiere, die des nachts Appetit auf Küken bekommen. Gleich gegenüber dienen Macus und Sofia als abschreckender Schutz, falls sich doch einmal Feinde in den Garten verirren sollten.

 

 

23.06.2023 – Die Nacht nach dem Sturm

Die Küken hatten die Gewitternacht zwar überstanden, doch es war kalt und der Regen hielt bis in die Abendstunden an.

 



 

Kurz nach 10 Uhr versuchte ein Elternteil, die Küken unter die Flügel zu nehmen. Die hinteren beiden Tiere konnten ein wenig verstaut werden. Die anderen beiden Küken saßen vor dem Alttier und konnten kaum Schutz abbekommen. Der Storch machte noch seinen Hals lang, um die vorderen Küken irgendwie zu bedecken, doch es gab keine ausreichende Wärme für die beiden.

 



 

Nachdem das Alttier zur Futtersuche ausgeflogen war, waren nur noch zwei triefnasse Jungtiere zu sehen. Ab und an ließ sich das dritte Küken erahnen, aber vom vierten fehlte ab da jegliche Spur. Emil und Emma stupsten regelmäßig mit dem Schnabel am Nestboden herum, als wollten sie die anderen beiden Küken zum Aufstehen animieren. Aber am Nachmittag waren immer wieder nur ein oder zwei Küken zu sehen, sodass die Frage aufkam, was mit dem dritten und vierten Küken sei.

 

 

Gegen 20 Uhr ließ der Regen endlich nach, zu diesem Zeitpunkt hatten die Küken 24 Stunden Dauerregen im kalten Wind hinter sich.

 

 

24.06.2023 – Ein Küken ist gestorben

Ein Küken hat es nicht geschafft. Vermutlich starb es bereits am Freitag und lag im Nest, bis es von den Eltern an den Rand gezogen wurde. Emma versuchte, das Küken gegen halb zwei aus dem Nest zu werfen, allerdings war es zu diesem  Zeitpunkt noch zu schwer.

Das dritte Küken war den Tag über fast nur in liegender Position zu sehen. Die Storcheneltern fütterten auch immer dort, wo der Schnabel des liegenden Kükens vermutet werden konnte. Abends kam es ab und an in die Höhe und es schien von der Kälte und Nässe so geschwächt gewesen zu sein, dass es den Samstag brauchte, um wieder Kraft zu schöpfen.

 

 

25.06.2023 – Drei Küken sind wohlauf

Die Küken sahen auch am Sonntag noch nass aus und das Gefieder war völlig verdreckt. Glücklicherweise tauchte auch Küken Nummer drei heute regelmäßig aus der Versenkung im Nest auf und es war gut zu sehen, dass die drei bei den Fütterungen gierig fraßen. Es schien keine weiteren Verletzungen zu geben und es heißt abwarten, dass das Trio und das Nest trocknen.

 

 

Selbst als die Sonne ihre Strahlen durch die Wolken schickte, sahen die Küken immer noch erbärmlich und mitgenommen aus. Das verstorbene Küken lag auf dem linken Nestrand, was durch die Sonneneinstrahlung zunehmend Fliegen in das Nest lockte.

 

 

Obwohl das Gefieder am Nachmittag wieder trocken war, waren die Federn vom Dreck verklebt und die Küken hatten eine Säuberungsdusche nötig. Doch vom Wasser hatten die drei sicher die Nase voll, deshalb wurde das Waschen einstimmig auf einen anderen Tag verlegt.

 

 

Glück im Unglück

Leider werden nicht alle Jungtiere im Sommer die Reise nach Afrika antreten können. Ein Küken ist gestorben, doch dafür sitzen weiterhin drei dicke Ministörche im Storchennest. Auch Bens drei Jungtiere haben die Sintflut heil überstanden und bei Lilly in Pritzerbe schauen weiterhin zwei Küken über den Nestrand.

 


 

Und schon gab es wieder Wasser. Allerdings portioniert und nur in den Schnabel. Immerhin muss das Nest noch komplett abtrocknen. Einige Stunden Sonnenschein reichen da sicher nicht aus.

 

 

Ein Abendbrot um 22 Uhr brauchte es noch. Die Küken hatten durch das Frieren am Donnerstag und Freitag viel Energie verloren und bekamen ordentlich zu fressen.

 

 

Wir können froh sein, dass alles glimpflich ausgegangen ist, auch wenn wir ein Junges verloren haben. Es hätte auch alle Tiere treffen können, deshalb drücken wir den drei Storchenkindern fest die Daumen, dass es zukünftig nur kurze Nieselregen sein werden, die auf das Fohrder Storchennest herabregnen. Wir wünschen eine trockene und entspannte Nacht. Schlaft gut! Und alles Liebe für das Küken, das seinen Weg an einem anderen Ort weitergeht.

 

 

 

 

 

 

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Thank you EV for your story, even if a little sad….the loss of a life always strikes deeply…
And your last sentence “Und alles Liebe für das Küken, das seinen Weg an einem anderen Ort weitergeht”, is really beautiful and also expresses my thoughts