15.04.2024 – Kampf um Nest 1

Was für ein turbulenter Mittag 

 

Sie gehören leider dazu. Die Momente in denen ich nicht so fröhlich schreiben kann, wie ich es doch so gerne mache.
Nestkämpfe sind aber tatsächlich einfach etwas völlig normales in der Natur. Nicht nur bei den Störchen. Nestkämpfe, Revierkämpfe, der Kampf um das Weibchen oder den Mann.
Unser Tierreich ist voller Facetten und dazu gehören eben auch Szenen, die man nicht so gerne sehen möchte.

Über diese Tiere dann zu schimpfen ist dabei völlig fehl am Platz, wenngleich unser Herz nunmal Emil’sch und Frieda’sch schlägt und wir sie sehr gerne haben. Unter’m Strich sind es wildlebende Tiere die ihrem Instinkt folgen und nicht mal wissen das hier viele Menschen ihnen beim akt, eierlegen, kloppen und bauen zuschauen können.
Es ist unser Privileg das wir nutzen, aber auch im klaren sein müssen, das es nunmal auch unschöne Szenen gibt.

Deshalb, wer zart besaitet ist und nicht so gerne einen Kampf sehen möchte, sollte hier oben das X drücken.
Es folgen Bilder die Lars gemacht hat. Das Copyright liegt also auch bei Lars.
Bewusst haben wir uns dazu entschieden die Szenen vom Stream nicht extra noch als Video zu zeigen, sondern sind ebenfalls ( komplette Fotoreihe ) auf einem Zusammenschnitt-Video zu sehen.

Noch eine Info zu den Eiern. Am Nachmittag habe ich mit meinem Vater telefoniert und ihm die Szenen auch gezeigt.
Er möchte, wenngleich vorsichtig trotz allem, aber sofort die Angst und Bedenken um die Brut nehmen.

Ein Storchenei zu diesem Zeitpunkt (Ab Ablage 2 Wochen +/- 2 Tage ) hat eine zusätzliche gallertartige Masse, die sogenannte innere Eischicht, um den Dotter.
Das heisst, zu diesem Zeitpunkt kann der Dotter nur bei extremsten und dauerhaftem heftigen Schütteln (Vergleichbar einem Kaffe-shake-to-go) kaputt gehen.
Auch die Hagelschnur müsste reissen um ein Gelege in diesem Alter zu zerstören und ein entwickeln eines Embryonalstadiums unmöglich zu machen. Auch dies würde nur bei mehrfachen, heftigen erschütterungen passieren. Ein Storchenei hält tatsächlich einiges aus, denn würde es das nicht, gäbe es kaum Storchennachwuchs. Da hat sich die Natur schon was einfallen lassen.

Das drehen der Eier ist ebenfalls absolut kein Problem, da in diesem Alter eher die Gefahr von zu wenig drehen vorherrscht. Zuviel drehen gibt es also jetzt noch nicht, da es noch keinen angelegten Embryo gibt.
Wenn ein Ei einen Riss hat, reicht er minimal sodass Luft & damit Bakterien eindringen. Das ist defintiv dann ein Zeichen dafür das es mit diesem Ei “gelaufen” ist.

Nun aber die Bilder.
Ich hoffe der Horst wurde nun dauerhaft verteidigt. Selbst ich habe noch keinen derartigen Kampf gesehen.
Somit hoffe ich nun auf einen ruhige Nacht und weitere ruhige Brutzeit.

 

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Bis bald,  Cindy

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4 Kommentare
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Danke liebe Modecat für Deinen wunderbaren, beruhigenden und sehr informativen Bericht!!! Die heftigen Minuten haben mich sehr aufgewühlt. Die Blickwinkel von Nest 2 und der Baumkamera haben es nicht besser gemacht. Ich bin so froh, dass nicht mehr passiert ist und hoffe, dass Emil schnell wieder gesund wird und sich nichts infiziert. Ich vermute, dass es der Storch war, der am 13.04. um 12.12 Uhr schon einmal auf dem Nest 2 saß. Für einen kurzen Moment konnte man im Kampf den selben Flügel sehen. Dass der Nachwuchs in dieser Zeit so gut geschützt ist, hat die Natur schon toll gemacht.… Weiterlesen »

Hallo zusammen,
Ich bin jetzt ganz aufgeregt, wo ich das gerade gelesen habe.
Kann mir bitte jemand sagen, ob Frieda oder Emil verletzt sind.
Ich habe nur einen Storch gesehen wo geblutet hat.
Bei die Eier muss man abwarten wie es aussieht.
Lg Jan

Alles gut Jan, die Verletzung am Hals von Emil ist nicht so schlimm. Beide sind wieder am brüten. Wir hoffen das die Angriffe aufhören. Gruß Lars