9.5.2019 – Getrennte Betten…

Das Storchenmännchen hatte Frühdienst. Kurz vor Mitternacht war er vom zweiten Nest nach Hause geflogen und hatte die Störchin abgelöst. Nach einer leicht regnerischen Nacht war es etwas ungemütlich im Nest und Herr Storch wendete regelmäßig die Storcheneier, damit unter seinem Bauch alles warm und trocken blieb.

 

 

Kurz vor sechs Uhr taucht die Störchin zur Ablösung auf und brachte etwas Stroh mit.

 

 

Sie brauchte die Eier allerdings nur eine Stunde zu hüten, dann war Herr Storch wieder eingeflogen.

 

 

Eine Stunde später wurde unsere Störchin auf dem zweiten Nest gesichtet. Zuvor war sie über die angrenzende Wiese gestakst, immer in Reichweite, falls ein Feind einen Angriff planen sollte. Es sind ja nicht nur fremde Störche, die einem gefährlich werden können. Obwohl unser ständiger Gast heute nicht auftauchte. Auch Hubschrauber, die am gestrigen Abend mehrfach Fohrde überflogen, werden von den Störchen als gefährliche Ungetüme eingestuft.

 

 

Unsere Störchin verbrachte eine halbe Stunde auf dem zweiten Nest, flatterte dann hinfort und tauchte eine halbe Stunde später wieder dort auf.

 

 

Währenddessen ließ es sich Herr Storch im Nest gut gehen. Langsam kam die Sonne durch und trocknete das nassen Gras und den angefeuchteten Storch.

Zur Mittagszeit bekam er dann einen Ordnungsfimmel. Anscheinend war schon länger nicht aufgeräumt worden. Der Nestboden wurde überprüft und alles fortgeschleudert, was dort nicht hingehörte.

 

 

Gegen 13.00 Uhr riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam durch. Unser Storch faltete seine Flügel auf elegante Weise auseinander, um auch die unteren Federn besser von der Sonne bescheinen zu lassen :).

 

 

 

Kurze Zeit später trudelte die Störchin vom zweiten Nest ein und übernahm den Brutdienst.

 

 

 

Fliegende Wechsel und getrennte Betten

Ab dem Mittag wechselten sich beide Vögel regelmäßig mit dem Brüten ab. Wenn der zweite Storch einflog, gab es jedesmal heftiges Geklapper. Manchmal entstand der Eindruck, dass da etwas in der Luft war, was angeklappert wurde. Obwohl für menschliche Augen nichts Bedrohliches zu erkennen war.

 

 

Auffällig waren die „fliegenden Wechsel“. Kam der Partner von der Futtersuche auf das Nest zurück, erhob sich der brütende Vogel. Sie begrüßten einander und eine Minute später breitete der bisher Brütende die Schwingen aus und hob vom Nest ab. Egal ob der Storch oder die Störchin zur Brutablösung kam.

 

 

Sie verbringen im Moment also weniger gemeinsame Zeit als vorher. Und nachts gibt es getrennte Betten. Entweder ist einer der beiden Störche auf dem zweiten Horst oder unterwegs in den Wiesen.

 

 

Aber die Zeit kann man sich auch alleine vertreiben. Vor allem bei einer so tollen Wolkenbildung wie heute. Da starrt auch Herr Storch am Nachmittag gerne in die Luft und lässt sich von dem Schauspiel unterhalten.

 

 

 

Und wenn nur ein paar Minuten Zweisamkeit den beiden reichen, um trotzdem glücklich und zufrieden zu sein, dann freuen wir uns mit unseren Störchen. Egal, ob sie die Nacht zusammen oder getrennt verbringen :).

 

 

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Danke für die schönen Berichte.Es macht so viel Freude das Tagebuch zu lesen.