8.6.2019 – Wenn das Futter nicht in den Schnabel passt

Morgens halb fünf im Storchennest – und es wird gekuschelt. Die Küken sind in den letzten Tagen so rasant gewachsen, dass es schon gutes Stapeln und Koordinierung erfordert, um sie gleichzeitig unter einen Flügel zu bekommen.

 

 

 

 

Anschließend machte Papa Ben ein wenig Sport vor,…

 

 

 

… der von einem Küken sofort nachgeahmt wird.

 

 

Als Leni ins Nest kam, brachte sie etwas Grün mit, das sich bald wieder auf der Erde befinden sollte. Im Laufe des Tages frischte der Wind nämlich so stark auf, dass selbst die Altstörche teilweise Mühe hatten, sich im Nest zu halten. Manchmal wackelte das gesamte Nest und man hatte Angst, dass es die Küken einfach aus dem Nest fegen würde. Diese wiegen im Moment ca. 1 Kilogramm, also nicht mehr als eine Zuckertüte. Und bei dem Wind, der die gesamte Inneneinrichtung vom Nest pustete, braucht es schon ein wenig, um dem Wind etwas entgegenzusetzen.

 

 

 

Um neun Uhr stattete Leni dem zweiten Nest einen Besuch ab. Von dort hatte sie ihre Jungen im Blick und ließ jeden wissen, dass dies ebenfalls ihr Nest sei.

 

 

 

 

 

Immer auf die Windrichtung achten

Ein Küken stellte sich in dieser Zeit auf die Beine, um sein verdautes Essen an die Umwelt abzugeben. Leider stand es in Windrichtung, sodass der weiße Strahl das Nest nicht verlassen konnte :).

 

 

 

Fünfzehn Minuten später kam Leni wieder zum Nest zurück.

 

 

Halb elf tauchte Ben im Nest auf, um die Jungen zu füttern. Zum Hochwürgen der Nahrung brauchte er über zwei Minuten und als das Futter erschien, war auch klar, warum es so lange dauerte. Es gab wieder eine komplette Ratte.

 

 

 

 

 

Das Beutetier wurde von einem Küken beansprucht, während das zweite Küken am anderen Ende zerrte. Mehrere Sekunden war es wie Tauziehen, keiner wollte nachgeben. Dann erwischte ein Küken die Ratte, drehte sich damit um und wollte sie alleine verspeisen. Das Problem war, dass die Ratte von der Größe her nicht zu bewältigen war.

 

 

 

 

 

 

Ben stocherte einige Male mit dem Schnabel herum, während beide Küken vor der Ratte saßen und aufgrund der Größe nichts mit ihrem riesigen Frühstück anfangen konnten.

 

 

Dann schnappte er sich das Tier und ließ es in seinem Schnabel verschwinden. Papa Ben war satt und die Küken hatten das Nachsehen und kein Frühstück.

 

 

 

 

Dafür nahm er die Küken zumindest unter seine Flügel, da der Wind schon beträchtlich zugenommen hatte.

 

 

 

Wir hatten schon ein paar Tage keinen Storchenbesuch

Nachmittags um drei Uhr wurden beide Nester wieder von einem Fremdstorch umkreist. Heftige Windböen und fremde Störche – das war ein wenig viel auf einmal.

 

 

 

 

 

 

Hier sieht man deutlich, wie schwierig es war, die Balance zu halten.

 

 

Aber – der Feind wurde vertrieben (oder hatte genug vom Vertreibungstanz) und unsere Störche hatten auf ganzer Linie gesiegt. Was mit einem ausgiebigen Klappern unterstrichen wurde.

 

 

Leni brachte nachmittags ein weiteres Beutetier ähnlicher Art, nur eine Nummer kleiner – eine Maus. Diese wanderte in den Magen eines Küken und das zweite Küken hatte schon wieder das Nachsehen. Abendbrot gab es dann für beide Küken :).

 

 

Abends gab es weitere Streicheleinheiten – für Ben und für die Küken.

 

 

 

 

 

 

Wir wünschen eine gute Nacht und für morgen Beutetiere in Storchenkinderschnabelgröße :).

 

 

 

 

 

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