6.5.2019 – War heute Muttertag?

Gestern Nacht gab es noch Besuch von einem Storchenpaar. Unsere Störchin hatte zu Einbruch der Dunkelheit das zweite Nest besetzt. Gegen halb zehn näherten sich zwei Störche dem ersten Nest. Einer kam von links, der andere von rechts. Das Männchen erhob sich sofort, um die Feinde abzuwehren. Diese griffen nicht direkt an, sondern überflogen das Nest nur in einem geringem Abstand. Das Weibchen war zwar nicht auf dem zweiten Horst gewesen, hatte die Situation aber offensichtlich beobachtet und war sofort zur Verstärkung eingetroffen. Unser Storchenpaar klapperte wieder um die Wette und die beiden fremden Störche verschwanden sofort.

 

 

 

 

 

Anschließend flog die Störchin wieder auf das zweite Nest, damit nur ja keine ungebetenen Nachtgäste kommen.

 

 

 

Urlaub, Freistellung oder Muttertag?

Es stellt sich die Frage, ob heute schon Muttertag war oder warum unsere Störchin den ganzen Tag „eierfrei“ hatte. In der Nacht war sie nicht auf dem zweiten Horst zu sehen und das Männchen brütete alleine auf den Eiern.

 

 

Früh um halb sieben war die Nachtruhe abrupt beendet, denn unser Fremdstorch tauchte diesmal schon vor dem Frühstück auf. Allerdings alleine.

 

 

 

Herr Storch wurde von seiner Ankunft überrascht, aber der Besucher wollte nichts von ihm. Er segelte in das zweite Nest und blieb dort ruhig stehen.

Woher die Störchin zu diesem Zeitpunkt kam, war nicht erkennbar. Aber sie muss auf den Wiesen in unmittelbarer Nähe umherstreifen, denn als der Besucherstorch das Nest mit den Eiern überflog, war sie schon auf dem Weg zu ihrem Gatten. Dort angekommen führten beide einen Abschreckungstanz auf, den der fremde Storch gelassen vom zweiten Horst beobachtete.

 

 

 

Als klar war, dass dieser sich auf diese Weise nicht vertreiben ließ, schwang sich Herr Storch vom Nest und steuerte das zweite Nest an. Der Fremdling erhob sich friedlich in die Luft und ließ unser Storchenmännchen auf dem zweiten Nest landen. Keine halbe Minute später folgte unsere Storchendame.

 

 

 

 

 

Das Geschehen spielte sich innerhalb von vier Minuten ab. Herr Storch trat sofort die Rückreise an, um die Eier nicht alleine und auskühlen zu lassen. Nach fünf Minuten Aufregung saß er wieder auf den Eiern und es sah aus, als sei nichts geschehen.

 

 

Der Fremdling zog noch einige Male seine Kreise über beiden Nestern, ohne aggressiv zu wirken oder anzugreifen. Er sondierte lediglich die Lage. Herr Storch saß auf den Eiern, Frau Storch hielt das zweite Nest besetzt.

 

 

 

 

Gegen 10.00 Uhr machte unser Besucher abermals einen Abstecher nach Fohrde. Vielleicht war die Luft jetzt rein? Aber er ließ sich gar nicht im Nest nieder, sondern kreiste für einen Moment in großer Höhe über dem ersten Nest. 

 

 

 

 

 

Ein langer Tag für unseren Storch

Unsere Störchin tauchte nach diesem Besuch um 11.00 Uhr für ein paar Minuten auf dem zweiten Nest auf. Um 12.00 Uhr segelte sie für eine halbe Stunde auf den zweiten Horst. Den ganzen Nachmittag war sie ebenfalls unterwegs, ohne sich auf dem ersten Nest bei Mann und Eiern sehen zu lassen.

 

 

 

 

 

 

Das Storchenmännchen saß also seit gestern Abend fast ununterbrochen auf den Eiern.

 

 

 

 

 

Gegen 19.00 Uhr tauchte seine Gattin wieder auf dem Nest auf und wurde freudig von ihm empfangen.

 

 

Er streckte sich ausgiebig, doch schon zehn Sekunden nach ihrer Landung im Nest verließ die Störchin dieses wieder, während Herr Storch ihr völlig verdutzt hinterhersah.

 

 

 

Es war fraglich, ob er heute noch zu seinem Abendbrot kommt, nachdem schon Frühstück und Mittag ausgefallen sind. Der Grund für dieses Verhalten ist logisch nicht nachvollziehbar. Vielleicht hat die Störchin heute einen Urlaubstag einlegen dürfen :).

Kurz nach 20.00 Uhr legte Herr Storch dann ein radikales Verhalten an den Tag und verließ kurzerhand das Nest. Seine Gattin muss sich jederzeit in der Nähe aufhalten, denn nach 45 Sekunden tauchte sie auf dem Nest auf und übernahm die Eier. Wann Herr Storch heute wieder auftaucht, steht noch in den Sternen. Er muss erstmal einen ganzen Tag nachfuttern.

 

 

 

 

 

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