4.5.2019 – Wochenendstimmung im Storchennest

Ein ruhiger Tag ohne besondere Vorkommnisse. Während an den vergangenen Tagen immer etwas Besonderes passierte, war heute absolute Wochenendstimmung. Beide Störche verschwanden in einer Burg aus Heu, um sich und die Eier vor dem kalten Wind zu schützen.

Das Paar waren heute nur selten zusammen auf dem Nest zu sehen. Der Wechsel auf den Eiern erfolgte immer innerhalb weniger Minuten und der zuvor brütende Storch verschwand zur Futtersuche. Die Störchin wurde heute Nacht auch nur kurz auf dem zweiten Horst gesichtet. Auch tagsüber stand dieser die meiste Zeit leer.

 

 

Schon früh am Morgen war das Nest mit Nistmaterial gefüllt, sodass die Störche zur Hälfte verschwunden waren, wenn sie auf den Eiern saßen.

 

 

 

Flog ein Storch im Nest ein, gab es einen „fliegenden“ Wechsel. Einer kommt, der andere geht.

 

 

 

 

Bei jedem Schichtwechsel wurde darauf geachtet, die Eier so schnell wie möglich unter dem wärmenden Bauch zu verstecken. Länger als eine halbe Minute waren diese der kalten Luft heute nicht ausgesetzt.

 

 

 

Eine Leserfrage

Am Vormittag wurde die interessante Frage gestellt, ob die Störchin, die ganz zu Anfang kurz auf diesem Horst gerastet und mit unserem Storchenmännchen ein kurzes Techtelmechtel hatte, auch ohne einen anderen Partner ein Ei legen würde. Und was passiert, wenn sie keinen weiteren Partner findet.

 

Die Antwort darauf lautet, dass sich in einem Storchenweibchen nur dann ein Ei bildet, das befruchtet werden kann, wenn die äußeren Umstände stimmen. Sind der Horst und das Männchen perfekt, stimmt die Witterung und bietet die Umgebung ausreichend Futter, veranlassen bestimmte Hormone das Reifen der Eier, die dann befruchtet werden können.

 

Treffen Störche bei der Durchreise aufeinander und kommt es zur Paarung, wird dadurch kein Ei befruchtet, weil sich im Körper des weiblichen Storches noch kein Ei gebildet hat. Deshalb braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass eine Störchin durch eine kurze Romanze zu einer alleinerziehenden Mutter wird.

Sollte ein Paar, das schon länger zusammen ist, getrennt werden, würden die Eier nicht ausgebrütet werden. Da die Störchin zwischendurch Nahrung aufnehmen muss, erhalten die Eier während der Abwesenheit der Störchin keine kontinuierliche Wärme und die Küken entwickeln sich erst gar nicht.

 

 

Am Nachmittag gab es eine kurze Stippvisite im zweiten Nest. Aber die Störchin beschränkte auch diese auf wenige Minuten. Der heutige Tag verlief insgesamt sehr geordnet. Ins Nest kommen, Wechsel auf den Eiern, Abfliegen zur Futtersuche.

 

 

 

Gönnen wir den beiden diesen entspannten Tag und wünschen eine ruhige Nacht.

 

 

 

 

 

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