31.5.2019 – Frühreif in der Sauberkeitserziehung

Da die letzten Tage voller negativer Überraschungen waren, eine gute Nachricht – beide Küken leben. Es gab einige Gedanken hinsichtlich des Alters der Störchin. Laut Beringung ist Leni mindestens vier Jahre alt, Störche werden allerdings erst mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Es kann daher wirklich so sein, dass dies ihr erstes Gelege und sie möglicherweise verunsichert ist. Was es für Ben und die Küken nicht einfacher macht.

 

Schauen wir daher auf die schönen Momente des heutigen Tages und nehmen wir in Anspruch, dass es besser wird :).

 

Gleich morgens war unser Besucherstorch anwesend. Sollte es sich um eine Störchin handeln, könnte diese an Ben einen Narren gefressen haben und deshalb immer wieder hier auftauchen :). Sie hatte jedenfalls den Vormittag Zeit, sich im zweiten Nest auszuruhen, während Ben die Küken bewachte und alles friedlich blieb.

 

 

 

 

Schichtwechsel war um sieben Uhr. Einer kommt, der andere geht. Innerhalb von Sekunden.

 

 

 

Immerhin gab es dann etwas zu fressen.

 

 

 

Gegen halb zehn war die Geduld der Störchin aufgebraucht und sie unternahm eine Stippvisite ins andere Nest. Unser Gaststorch war ausgeflogen, bevor Leni im zweiten Nest ankam. Der „Ausflug“ dauerte nur Sekunden, dann landete sie wieder im Nest.

 

 

 

 

 

Die Schwungfedern beginnen zu wachsen

Die Küken sind heute 10 Tage alt und ihr Körper ist mittlerweile mit einem Daunenfederkleid bedeckt. Bei genauem Hinsehen lassen sich die ersten Anlagen der Schwungfedern erkennen, die sich als schwarze „Linien“ auf dem Körper abzeichnen.

Normalerweise beginnen die Jungen mit ca. zwei Wochen, ihre verdaute Nahrung aus dem Nest zu spritzen, um dieses sauber zu halten. Dazu wird das Schwänzchen in die Höhe gestreckt und es folgt ein weißer Strahl. Unsere Küken haben das schon vor zwei Tagen gemacht. Sie sind bezüglich Sauberkeit also frühreif :).

 

Während erwachsene Störche am Tag zwischen 500 – 700 g Nahrung vertilgen, können kleine Küken ein Vielfaches ihres Körpergewichtes pro Tag verschlingen. Für ein Küken stand heute wieder „Frosch“ auf dem Speiseplan, den Papa Ben servierte. Das Verschlucken ging schon deutlich schneller als am gestrigen Tag. Man sollte meinen, dass Bauch und Hals des Küken anschließend bis oben gefüllt sein sollten, aber dieser Junior sperrte anschließend wieder gierig seinen Schnabel auf. Wahrscheinlich könnte ihm noch etwas aus dem Schnäbelchen hängen und er würde trotzdem weiter fressen :).

 

 

 

Hier wird das Futter schon aus Papas Schnabel gezogen, weil es nicht schnell genug geht.

 

 

 

 

 

Anschließend ist der Nachwuchs platt…

 

 

… und das Bäuchlein muss gekrault werden, damit sich der Frosch verteilen kann.

 

 

 

Nachmittags war es drückend warm und die Wolken zogen sich zusammen.

 

 

 

Abends setzte dann der Regen ein, den unsere Küken geschützt unter Papas Flügeln überstanden.

 

 

 

 

Schlaft schön, kleine Küken, morgen wird ein guter Tag.

 

 

 

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Kommentar auf Facebook zu Bericht: Sabine Kuttner – Dankeschön für die immer tolle Berichterstattung 😍
Es macht wirklich immer Spaß, alles zu lesen. Auch wenn manchmal was Unerfreuliches dabei ist, aber so ist eben die Natur. Nun heißt es Daumen drücken, dass weiterhin alles gut geht.