30.4.2019 – Ein wenig Ballett, Storchenbesuch und traute Zweisamkeit

Sehr früh am Morgen, als es noch dunkel war, machte unser Weibchen den ersten Abstecher in das zweite Nest. Der Storch hatte in der Nacht wieder die meiste Zeit auf den Eiern gesessen. Frau Störchin  wollte sicher zum frühstücken ausfliegen, überlegte es sich aber und sah auf dem zweiten Horst nach dem Rechten.

 

 

 

 

Guten Morgen Fohrde!

 

Nach diesem wunderschönen Sonnenaufgang hätte es friedlich weitergehen sollen, wären da nicht die Instinkte der Tiere. Anscheinend spürten sie im Vorfeld, dass sich Besuch ankündigte. Nur kurze Zeit später tauchte unser einzelner Besucherstorch am Nest 1 auf, um anschließend zum zweiten Nest hinüberzufliegen.

Sein Besuch war nur von kurzer Dauer, da man ihm das zweite Nest einfach nicht gönnt. Er musste wieder davonfliegen, aber wir haben ihn ganz sicher nicht zum letzten Mal gesehen :). Vielleicht zahlt sich seine Hartnäckigkeit doch noch aus.

 

Hier folgt das Video der kleinen Auseinandersetzung am frühen Morgen:

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Wenn die Sonne einen schon wachgekitzelt hat, kann man auch mal die Eier unter seinem Bauch nachzählen. Drei große, weiße Eier sind perfekt zu sehen. Das vierte Ei liegt versteckt, ist aber ebenfalls noch da.

 

 

Frau Storch verbrachte eine knappe Stunde bei ihrer Inspektion auf dem zweiten Horst.

 

 

Ihr Gatte hielt in der Zwischenzeit ein kleines Morgenschläfchen und war anschließend mit der Morgentoilette beschäftigt. Auch während des Brütens sollte man sich schließlich nicht gehenlassen und sein Äußeres nicht vernachlässigen :).

 

 

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen sportlichen und künstlerischen Ausdrucks. Bautätigkeiten am Nest fanden heute so gut wie gar nicht statt. Stattdessen begann der Tag mit Beingymnastik. Herr Storch demonstrierte, wie man elegant durch das Nest watet. Frau Störchin war begeistert und zollte schnabelklappernd Respekt und Freude.

 

 

Natürlich dürfen die Eier über den sportlichen Aktivitäten nicht vergessen werden und Frau Storch plagte anscheinend schon wieder Hunger. Daher lag die Verantwortung der Eier wieder in der Bauchgegend unseres Storchenpapas.

 

 

Nach dem Frühsport folgte der künstlerische Ausdruck. Was hier aussieht wie eine optische Verfolgung unerwarteter Himmelskörper, ist in Wahrheit ein gemeinschaftliches Klappern.

 

 

Anscheinend war beim ersten Klapperduett die Halsposition noch nicht optimal. Wenn man den Schnabel senkrecht in die Höhe streckt, scheint es noch besser zu klappen :).

 

 

Kommen wir zum sportlichen Teil

Bei so viel Hingabe muss man irgendwann verschnaufen. Und sich recken…

und strecken…

und dehnen…

wie unser Storchenmännchen sehr gelungen vormacht:

Man entfaltet den linken Flügel und hebt parallel dazu das linke Bein ein wenig an. Und immer Haltung bewahren, es könnte Zuschauer geben. Obwohl – Frau Storch scheint anderweitig beschäftig zu sein.

 

 

Anschließend wird das Bein gestreckt, um die optimale Dehnung zu erreichen. Der linke Flügel balanciert das Gewicht und … hoppla… Frau Storch steht im Weg und hilft ihrem Gatten mit dem Hals unfreiwillig beim Dehnen der Beinmuskulatur.

 

 

Und da es so angenehm war, macht er das Gleiche auf der anderen Seite. Allerdings ohne die Unterstützung seiner Gattin. Zuerst schwingt man das Bein nur leicht in die Luft…

 

 

… beugt sich ein wenig nach vorn und stützt mit dem Bein beinahe den rechten Flügel ab. Das war schon nahe am Spagat – wir sind sehr beeindruckt…

 

 

… vor allem, weil sich in der Zwischenzeit unser „fremder“ Storch im zweiten Nest einfand und dort eine Ruhepause einlegte.

 

 

Zuerst wird der Boden inspiziert und gereinigt.

 

 

Anschließend erfolgt eine Liegeprobe.

 

 

Und soooo müde ist der Storch, er kann sich ein Gähnen nicht verkneifen.

 

 

Ein bisschen entspannen, ein wenig träumen…

Wenn da nicht die Konkurrenz im Anmarsch wäre.

 

 

Sie naht in Form unserer Störchin, weshalb sich unser gefiederter Freund schnell wieder in die Lüfte schwingt.

 

 

Die Flucht wird genauestens verfolgt und ein wenig mit den Flügeln wedeln kann auch nicht schaden. Man sieht dann so herrlich furchterregend aus 🙂

 

 

Letztlich zieht es die Störchin doch wieder zurück nach Hause. In „ihr“ Nest. In dem das Männchen nach wie vor auf den Eiern sitzt und seiner Vaterrolle mit absoluter Hingabe nachgeht. Lassen wir sie schlafen und wünschen nach einem erfüllten Storchentag eine gute Nacht.

 

 

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