30.06.2020 – Was für ein verkuschelter Tag!

Der heutige Tag unterschied sich stark von den bisherigen, denn alles war plötzlich ganz anders. Die Alttiere waren den ganzen Tag auf dem Nest, ein Elternteil lag ständig neben Junior und größere Aktionen gab es ebenfalls nicht – es war ein Kuschel- und Schlaftag.

 

 

Junior erledigte noch schnell seinen Frühsport, dann lag Lilly schon mitten im Nest und ließ sich vom Küken liebevoll anknabbern.

 

 

 

 

Rollentausch – wer sorgt hier für wen?

Das Küken umsorgte die Eltern liebevoll und legte sich dicht neben jeden der beiden.

 

 

 

 

Oder es saß in so geringem Abstand vom Elterntier, dass dieses den Kopf an Juniors Bauch legen konnte.

 

 

Um halb acht war Ben eingeflogen und hatte Stroh mitgebracht. Lilly hatte anscheinend keine Meinung, ihren bequemen Sitzplatz zu verlassen. Daher verabschiedete sich Ben und ließ Mutter und Kind noch eine Runde kuscheln.

 

 

 

 

Wenige Minuten später war Lilly stehend im Nest zu sehen, was die Ausnahme an diesem Tag sein sollte.

 

 

Bauen ist und bleibt Lillys Angelegenheit

Da man nicht den ganzen Tag im Nest herumliegen kann, mussten beide Störche ein wenig zupacken. Lilly sortierte die Nestbegrenzung um und das Küken half mit. Wenn es einen Stock an einen anderen Platz geschafft hatte, tauchte Mamas Schnabel auf, um diesen wieder an den Ursprungsort zurückzulegen. Junior fand das ungerecht, der er hatte die Stöckchen so schön umgelagert. Also schnappte er ein Ende des Stockes und zerrte diesen an den Ort zurück, den er ausgesucht hatte. Aber Lilly lässt in diesem Punkt nicht mit sich diskutieren. Bauarbeiten fallen in ihr Ressort und Junior wird sich gedulden müssen, bis er oder sie ein eigenes Nest hat, in dem das Küken dann nach eigenen Vorstellungen schalten und walten kann.

 

 

 

 

“Die eine Seite haben wir fertig, lass uns hier drüben noch sortieren.”

 

 

“Oder nein, besser hier.”

Diese Nestseite wird anscheinend bevorzugt bearbeitet. An den anderen Stellen haben die Tiere nie so viel herumgewerkelt, wie an diesem Bereich.

 

 

 

Das wars aber auch an Arbeit für heute! Jetzt musste eine halbe Stunde gekuschelt werden.

 

 

Neue Essmanieren

Um halb neun erfolgte ein weiterer Schichtwechsel. Ben war heimgekehrt und Lilly verließ das Nest. Das Küken zog dem Storchenpapa das Futter aus dem Schnabel, damit dieses nicht ins Stroh fällt und mit diesem vollklebt. Ballaststoffe in Form von Pflanzennahrung müssen ja auch nicht jeden Tag sein. 🙂

 

 

 

 

Die nächste Kuschelrunde. Ben machte bereitwillig mit und ließ sich in der Mitte des Nestes nieder. Nach einer halben Stunde erhob er sich für einen Moment, war aber eine Minute später schon wieder in liegender Position zu sehen. So viel Kuschelei an einem Tag gab es noch nie.

 

 

 

 

 

Lilly tauchte um elf Uhr wieder auf und sorgte für die ersten Mittagshappen. Anschließend wurde… gekuschelt.

 

 

 

 

Man kann doch nicht den ganzen Tag schlafen! Oder doch??

Dann war das Küken kurzzeitig im Nest unterwegs, weil es sich seine Storchenbeine vertreten musste. Lilly und Ben unternahmen ja ihre Ausflüge und bekamen dadurch etwas Bewegung, das Küken konnte hingegen nicht den ganzen Tag seine Eltern im Liegen bewachen.

 

 

Zehn Minuten später lag es erneut neben Ben und döste vor sich hin.

 

 

Eine halbe Stunde später gab es Lebenszeichen im Storchennest. Junior kraulte Ben den Hals. 🙂

 

 

Eine weitere halbe Stunde später zeigte ein Blick ins Storchennest, dass alle schon wieder schliefen. Das Küken war umgefallen und Ben hatte ebenfalls die Augen geschlossen. Die Hitze der vergangenen Tage hatte die Tiere anscheinend mehr geschafft, als ihnen anzusehen war.

 

 

 

Wer darf im Nest bleiben

Während Junior in den letzten Tagen meist alleine auf dem Nest hockte, schienen sich Ben und Lilly heute um ihre Nestzeiten zu streiten. Ben musste sein Schläfchen leider um ein Uhr abbrechen, denn Lilly forderte ihren Schlafplatz ein. Aber der Storchenpapa hatte keine Lust, das Nest zu verlassen und hängte eine weitere Schicht Kinderbetreuung dran.

 

 

 

 

 

 

Um halb drei hatte Lilly genug vom Ausfliegen und Ben musste das Nest räumen. Die Störchin und Junior ließen sich von den wenigen Sonnenstrahlen bescheinen, die es heute bis in das Storchennest schafften.

 

 

 

 

Junior war wieder umgekippt und genoss sein Verdauungsschläfchen, während Lilly bis in die Abendstunden beim Küken auf dem Nest blieb.

 

 

Kurz nach fünf Uhr schienen die Lebensgeister der Störche erwacht. Lilly stand im Nest und Junior bewegte sich beim Putzen. Aber nur kurzzeitig, denn im Liegen war es viel bequemer.

 

 

 

 

 

Der wichtigste Grund, sich zu erheben

Der einzige Grund, sich heute zu erheben, schien die Fütterung zu sein. Ben war zurückgekehrt und hatte undefinierbares Futter mitgebracht, das Junior noch nie vorgesetzt wurde. Zumindest ließ sich nicht erkennen, um welche Beute es sich handelte. Ben spuckte zwei große hell- und dunkelbräunliche Klumpen aus, die wie rohes Fleisch ohne Fell aussahen. Dem Küken schmeckte es und es war ihm egal, welchen Namen das Futter hatte. 🙂

 

 

 

 

Das unwillige Spielzeug

Die Fütterung hatte um sieben Uhr stattgefunden und um acht Uhr war Ben immer noch auf dem Nest anwesend. Junior war unterdessen munter geworden und spielte mit einem Wurzelballen. Er nahm diesen immer wieder in den Schnabel und schüttelte energisch seinen Kopf – die typische Bewgung der Störche, um Stroh und Gras im Nest zu verteilen. Bei dem Wurzelballen zeigte das allerdings keinen Erfolg, denn es gab keine losen Bestandteile, die sich im Nest verteilen ließen. Außerdem steckte Juniors Schnabel ständig in seinem Spielzeug fest, sodass er den Schnabel nicht mehr aufbekam.

 

 

 

 

 

Eine halbe Stunde später hatte er genug gespielt und  streckte sich wieder aus. Ben machte es dem Küken nach und schon wieder hatte die Storchenfamilie eine Schmusezeit eingelegt.

 

 

 

Um halb zehn bewachte Junior den Storchenpapa und übte sich dabei im wackelfreien Stehen. Zwischendurch steckte er seinen Schnabel in Bens Gefieder und zupfte am Alttier herum. Diese Gesten kommen einem doch bekannt vor? Wie der Vater, so der Nachwuchs?

 

 

 

Das Küken wanderte im Nest umher, aber der große Storch zeigte keine Lust aufzustehen. Also setzte sich das Küken wieder dazu und legte seinen Kopf auf den Rücken des Alttieres.

 

 

 

 

Wo steckt Lilly??

Um zehn Uhr war durch die Spinnweben zu erahnen, dass Ben und das Küken ihre Position in keiner Weise verändert hatten und immer noch dicht aneinandergekuschelt im Nest lagen.

 

 

 

Lilly war bis in die Abendstunden nicht zu sehen gewesen, aber ein Blick in das zweite Nest zeigte, wo sich die Störchin aufhielt. Normalerweise übernahm Ben abends den Schlafplatz auf Nest zwei, aber heute hatte sich Lilly hier eingerichtet. Sie tauchte um sieben Uhr auf und hielt bis 23 Uhr ihr (ausgiebiges) Schläfchen.

 

 

 

 

 

 

Dann flog auch sie zum ersten Nest hinüber und alle drei Störchen kuschelten zusammen bis in den Morgen. Was für ein verkuschelter Tag. 🙂

 

 

 

 

Abschied von den Meisenkindern

Nachdem fünf Jungtiere schon gestern das Nest verlassen und ihre erste Nacht auf dem Erdboden verbracht hatten, wachten unsere drei Nachzügler nach einer entspannten Nacht auf. Es macht schon einen Unterschied, ob man sieben oder nur zwei Bettgenossen hat. 🙂

 

 

 

Um 8:45 Uhr wagte sich das sechste Jungtier in die Einflugöffnung, saß einen Moment in dem Loch und war gleich darauf verschwunden.

 

 

Nun waren nur noch zwei Meisenkinder im Nest.

 

 

Drei Minuten später fasste sich Meise Nummer sieben ein Herz und flatterte ebenfalls zum Ausstieg empor. Ein kurzer Moment der Orientierung – und das nächste Meisenkind war in die Welt hinausgeflattert.

 

 

Junior 8 dürfte das jüngste Meisenkind sein, denn es war etwas kleiner als die anderen und saß nun alleine im Meisenkasten. Bis 9:03 harrte es im Nest aus und machte keine Anstalten auszusteigen. Aber so alleine war es auch nicht schön. Man könnte ja mal nachschauen, wo die Geschwister geblieben sind.

 

 

 

9:14 Uhr und die Meise steckt im Loch.

 

 

Sie war schon fast draußen, als sie einen Rückzieher machte und sich wieder auf den Nestboden plumpsen ließ. Um 9:16 Uhr ein zweiter Versuch und diesmal klappte es – alle 8 Meisen haben das Nest verlassen.

 

 

Macht es gut und nehmt euch vor den Fohrder Katzen in Acht :).

 

 

 

 

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