30.04.2023 – Das Dach wurde geliefert

So hatten wir uns das vorgestellt – mehr Privatsphäre für die Störche, keinen Einblick für die Storchenfans. Bisher nahm die Storchenburg immer mehr Platz auf den Bildschirmen ein und die Nestmulde verschwand hinter einem wachsenden Nestrand. Doch jetzt sind nicht einmal mehr die sitzenden Störche im Nest zu sehen, denn das Dach wurde geliefert. Dank Emils Bemühungen sind die Störche nun gänzlich von der Bildfläche verschwunden.

 

Guten Morgen Fohrde, die Störche sind auch schon wach. Die ersten Sonnenstrahlen landeten im Storchennest, da herrschte in diesem bereits aktives Kommen und Gehen.

 


 

Emil hatte die ganze Nacht im Nest bleiben müssen, da war es für ihn nur natürlich, beim ersten Tageslicht in der Umgebung aufzuräumen. Möglicherweise lebt der Storch während der Wintermonate auf einer Mülldeponie und fühlt sich wohl, wenn er die gleichen Umstände auch in seinem Nest herstellen kann. 🙂

 

 

Schnell ein wenig Stroh um Emma verteilen, damit diese es in den frühen Morgenstunden kuschelig und warm hat.

 

 

Neues Baumaterial – Blätter

Die Vielseitigkeit der Nestgestaltung darf aber auch nicht zu kurz kommen. Deshalb steckte Emil seinen Schnabel tief in einen Laubhaufen und schleppte eine Fuhre Blätter vom letzten Herbst ins Nest. Man weiß nie, wozu sich diese noch brauchen lassen.

Allerdings hatte er Schwierigkeiten, diese vom Schnabel zu bekommen. Clever, wie unser Storch ist, hatte er die meisten Blätter mit seinem Schnabel aufgespießt und diese wollten ihm nicht mehr vom Schnabel rutschen. Doch mit Hartnäckigkeit und Ausdauer bekommt Emil alles hin.

Auch auf diesem Bild ließ sich die Wunde unter dem linken Flügel gut erkennen. Sie scheint Emil aber nicht zu beeinträchtigen, da er die Schwinge ganz normal hebt und bewegt.

 

 

Um sieben Uhr fand Emil doch noch eine Lücke im Storchennest, die er mit Stroh ausstopfen konnte. Als er fünf Minuten später erneut mit vollem Schnabel aufkreuzte, hatte er die Pferdekoppel von einem weiteren Stück Müll befreit. Diesmal schleppte er eine riesige Plane an, mit der die Strohballen umschlossen werden. Die Plane flatterte wie ein Spruchband hinter Emil her, bevor er damit im Nest aufsetzte.

 

 

Den Schnabel voller Stroh, die Beine mit der riesigen Folien umwickelt – Emil weiß, wie man effektiv arbeitet. Allerdings stand Emma ihm nun im Weg und er musste einen langen Hals machen, um sein Stroh abzulegen.

 

 

Das Dach wurde geliefert, doch noch lag die Plane am Rand des Nestes. Auch das sollte sich bald ändern, denn Emil macht keine halben Sachen. Emma stand der neuen Einrichtung sehr skeptisch gegenüber und hielt sich wachsam im Hintergrund. Allerdings ließ Emil die Störchin dann unter einer Fuhre Heu verschwinden.

 

 

Um halb neun begann der korrekte Aufbau des Sichtschutzes. Immerhin muss das gesamte Nest von diesem Bauteil profitieren. Deshalb wurde es zuerst durch das ganze Nest gezogen.

 


 

Das Dach wurde geliefert, anschließend ging es an die Feinarbeit. Der Wind half noch wenig mit und schon gab es nichts mehr zu sehen. Familie Storch legt dieses Jahr sehr großen Wert darauf, uns im Ungewissen zu lassen.

 

 

Natürlich darf auch eine entsprechende Holzverkleidung nicht fehlen. Aber Emil weiß genau, was er tut beziehungsweise zu holen hat. Der mitgebrachte Ast behindert ebenfalls ganz toll die Sicht. Wahrscheinlich werden wir erst wissen, dass die Saison erfolgreich war, wenn die Jungtiere vom Nest abheben. 🙂
Übrigens – Emma lag in dieser Zeit versteckt hinter dem Vorhang und war nicht zu sehen.

 

 

Nun brauchte es noch ein wenig Grünzeug, denn als Handwerker wird man schließlich nie ganz fertig.

 

 

Den restlichen Tag konnte man nur am schwarzen Schwänzchen erahnen, dass ein Storch auf den Eiern saß.

 

 

Auf diesem Bild ist noch einmal deutlich zu erkennen, dass ein Schnabelhieb durch Emils linken Flügel bis in die linke Seite gegangen sein muss. Flügel und Brust zeigen eine verletzte Stelle.

 

 

 

Wir hoffen auf kräftigen Wind

Im Moment hält sich der Wind zurück, aber er wird dringend gebraucht, um das Dach zu entsorgen. Die Plane wurde bisher nur in den Nestrand integriert, deshalb sollte ein kleiner Windsturm leicht dafür sorgen, dass das Ungetüm weggeweht wird. Es darf nicht auf dem Nestboden verbaut werden, da sich dadurch das Wasser stauen kann.

Drücken wir Familie Storch jetzt die Daumen, dass Emil zur Vernunft kommt und nicht alle Objekte aus dem Baumarkt anschleppt. Zwischen biologisch abbaubarer Natur und Chemie scheint der Bursche nämlich nicht zu unterscheiden. 🙂

 

 


 

 

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2 Kommentare
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You made my day! Danke für diesen amüsanten Bericht, der mir ein Schmunzeln aufs Gesicht zauberte.