30.04.2021 – Luke sollte zur Verkehrsschulung

Es sah alles etwas trostlos im Nest aus, als der Morgen graute. Nass, matschig und vom Sonnenschein keine Spur. Die Störche ließen sich davon nicht die Laune verderben, hatten sie doch eine friedvolle Nacht gehabt und Ben hatte sich seit seinem Rauswurf aus dem Nest nicht wieder blicken lassen. Was macht da schon ein wenig Regen aus?

 

 

 

Zwischen 6 und 7 Uhr waren unsere Störche fleißig bei der Arbeit. Endlich konnte das Nest wiederhergestellt werden, ohne neue Verwüstungen befürchten zu müssen. Und es wurde höchste Zeit, die Kinderstube einzurichten.

 

 

 

 

Ein Dank an die Bauern für die Strohspenden

Heute wurde gemaust, was das Zeug hielt. Aus jedem Strohhaufen oder -ballen wurden Strohbüschel eingesammelt und ins Nest geschleppt. Alle Stöckchen, die unter dem Nest lagen, wurden nach oben gebracht. Und am Abend sah das Nest wieder so aus, wie es sich für ein vorbereitetes Storchenkinderzimmer gehört.

 

 

 

 

 

 

Wenn Lilly losfliegt, folgt ihr Luke meist auf dem Fuß. Umgedreht ist das nicht immer der Fall. 🙂 Aber Luke muss sich erst noch in der Gegend zurechtfinden.

 

 

 

Um 9 Uhr kam die nächste Lieferung Stroh, in Kombination mit Erde.

 

 

Nun noch schön verteilen und anschließend festsitzen, damit der Wind nicht gleich alles wieder davonweht.

 

 

 

 

 

Kommt ein einzelner Storch zum Nest geflogen, gibt es immer noch die Schrecksekunde, ob Ben im Anflug sei. Aber das Thema ist vorbei und in einigen Tagen haben wir uns daran gewöhnt, dass die Fohrder Storchenwelt endlich wieder in Ordnung ist.

 

 

 

Wer abrutscht darf nochmal

Kurz nach 10 Uhr waren Luke und Lilly in dieser wackeligen Pose zu beobachten. Luke war auf Lillys Rücken geklettert, stand dort einen Moment ganz still, um anscheinend den besseren Ausblick zu genießen und wollte sich dann auf dem Rücken der Störchin niederlassen. Dieser Versuch missglückte, denn der Storch rutschte ab, verlor das Gleichgewicht und sauste vom Nest in die Tiefe. Er fing sich im Fall, drehte eine Runde um die Horste und erschien anscheinend für den nächsten Versuch.

 

 

 

 

 

 

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Luke beschäftigte sich lieber mit dem Holen von Stroh, bevor er einen neuen Versuch bei Lilly startete. Das war nämlich einfacher. Die Störchin übernahm erneut die Funktion einer Presse und ließ sich auf dem Stroh nieder, um es festzuhalten.

 

 

 

Was ist das mit den Männchen??

Und dann begann das gleiche Spiel wie gestern. Auch Luke verhält sich so, wie Ben es in der letzten Saison tat. Kaum liegt Lilly im Stroh, wandert das Männchen um sie herum und beginnt, mit dem Schnabel im Gefieder der Störchin zu stochern. Nur, damit diese sich erheben soll. Luke hat eine etwas “freundlichere” Art und Weise, Lilly in die Höhe zu bugsieren: den Storchenhebel. Dazu schiebt er seinen Schnabel Stück für Stück unter Lillys Bauch und hebelt den Körper der Störchin anschließend in die Höhe.

Ben war da praktischer veranlagt und stocherte einfach im Gefieder herum, bis es Lilly reichte. Trotzdem verfolgen beide Störche die gleiche Strategie, nur in anderer Umsetzung. Hat sich die Störchin erhoben, ist alles in Ordnung und Herr Storch ist zufrieden. Wie lässt sich das verstehen? 🙂

 

 

 

Lilly hatte keine Lust auf einen Storchenhebel und legte sich wieder hin, nachdem sie ihren Bauch wenige Zentimeter in die Höhe geschraubt hatte.

 

 

Aber alle Dinge funktionieren auch im Sitzen. Zumindest stürzte Luke dieses Mal nicht vom Nest.

 

 

 

 

 

Siesta um halb eins

Zwischen eins und zwei entspannte sich Familie Storch bei der Siesta. Aber anschließend wurde noch einmal kräftig gearbeitet.

 

 

 

 

 

Luke und die Straßenverkehrsregeln

Am Nachmittag wurde die doppelte Menge Stroh angeschleppt, denn die Tiere hatten einen Ort mit trockenem Baumaterial ausfindig gemacht. Zu genau diesem Zeitpunkt, an dem ständig hin- und hergeflogen wurde, kehrte ich gestern nach Hause zurück. Plötzlich tauchte Luke vor mir in vollem Flug auf, unterhalb der Dachhöhe der umstehenden Häuser. Der Storch kam leicht von rechts und begann, etwas nach links einzuschlagen und meine Fahrtrichtung zu schneiden. Dabei war er maximal 2 Meter über der Autohöhe, als er mit zwei Autolängen Abstand vor mir über die Straße brauste. Ob er nun als von rechts kommender Verkehrsteilnehmer den Vorflug hatte oder mir als Linksabbieger die Vorfahrt nahm, sei dahingestellt. Immerhin musste er seine Flughöhe sehr schnell korrigieren und nach oben ziehen, sonst hätte er das nächste Haus mitgenommen.

Fazit:

Jung und dynamisch – man sollte ab jetzt immer auf einen durch die Gegend schießenden Luke gefasst und bremsbereit sein.

 

 

 

 

 

Was machen wir jetzt?

Zur Kaffeezeit stand Familie Storch wieder gemeinsam auf dem Nest und beratschlagte die nächsten Schritte.

 

 

Diese folgten umgehend und dem geleisteten Arbeitspensum entsprechend in einer gemütlichen Position.

 

 

 

Was macht Luke mit überschüssiger Energie? Richtig, er baut am Nest. Oder er fliegt sich Futter suchen. Das ist auch anstrengend. 🙂

 

 

 

 

Hmmmmm….?

Wir fragen nicht, was der Storch jetzt “denkt”.

 

 

Die beiden Tiere verflüchtigten sich vom Horst und Luke kehrte kurz nach 17 Uhr zurück. Da Lilly nicht mit ihm gemeinsam eintrudelte, zog er wieder los, um seine Angebetete einzusammeln.

 

 

Lilly zu finden, war anscheinend nicht schwierig. Die unterwegs eingesammelten Äste heil ins Nest zu bekommen, war die größere Herausforderung.

 

 

 

 

Immer wieder schön – die Sache mit dem Stock

Und täglich grüßt das Murmeltier – bzw. ein Stock, der verbaut werden will. Es zeigt sich, dass Lilly auch in diesem Jahr die Hosen anhat, was die Architektur und den Innenausbau der Storchenvilla anbelangt. Luke darf zwar mit anpacken, aber Lilly leitet das Geschehen.

 

 

 

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Manchmal wäre es gut, beim Hausbau angeseilt zu sein. Lilly zerrte so sehr an einigen unteren Ästen, dass sie das Gleichgewicht verlor und fast abgestürzt wäre.

 

 

 

Nach den anstrengenden Umgestaltungsmaßnahmen war es Zeit für ein ausgiebiges Abendbrot.

 

 

Da Lilly noch andere Jagdgründe angeflogen hatte, kehrte Luke alleine zurück und mauste in der Nähe eine weitere Fuhre Stroh.

 

 

 

Jetzt war das Nachtlager bereitet und Lilly konnte einfliegen.

 

 

Das tat die Störchin und ab 21 Uhr war der Arbeitstag für die Tiere beendet.

 

 

Schlaft gut und fühlt euch sicher. Von nun an ist alles so, wie es sein soll.

 

 

 

 

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5 Kommentare
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Luke ist also von Lilly und dann aus dem Nest gefallen. Gibt es diesen Ausschnitt auch noch von der Baumkamera aus?

Herrlich 👍einfach herrlich. — Wie sich Liily + Luke als neues Paar zusammenfinden 🙂sich durchwursteln 🦜🚙⛔️🚦😏—— Sie schreiben so wunderbar Ev, einfach Klasse💐😊.Vielen Dank.

Wundervoll EV , tausend Dank 🤗 ich musste so lachen über den Flug von Luke als Verkehrsteilnehmer 😂😂😂
Lieben Gruß Andrea

Hello again. One more year and covid19 still around.
From what I can see, Ben is no longer Lilly’s couple and Luke, just like that, replaced him this year.
Who was infidel to who?
It is going to be hard to take it; but I guess that is the way nature is!
So it is my Luke and Lilly from now on.
What about Ben? Will he remain hanging around, form another couple or commit suicide?
Hello again from California,
Zuazola

Hello Zuazola! Ben is now brooding in the neighboring village. He couldn’t wait for Lilly. He got tired of long eyrie fights because he just didn’t want to give up his old eyrie. Luke, Ben’s new partner, got his way two days ago. Greetings Lars