3.5.2019 – Und täglich grüßt…


Ein schöner Sonnenaufgang in Fohrde und Zeit zum Eierwenden. Mit dem Schutzwall aus Heu und Stroh ist es zur Zeit schwierig, einen Blick auf die weißen Storcheneier zu bekommen. Ab und an zeigt uns die Kamera ein bis zwei Eier. Alle vier gleichzeitig sind dagegen im Moment gar nicht mehr zu erblicken.

 

 

Kurz nach sechs Uhr schleppte das Storchenmännchen frische Auslegware heran.

 

 

Kaum war er im Nest, verabschiedete sich seine Gattin sehr schnell, um zu ihrem Frühstück auszufliegen. Daher stand Herr Storch mit seiner Strohladung etwas betreten im Nest. Man konnte ihm ansehen, dass er sich das etwas anders vorgestellt hatte. Aber da er anscheinend gerne auf den Eiern sitzt, kugelte er sie vorsichtig durchs Nest und nahm auf ihnen Platz.

 

 

 

Als die Störchin wieder im Nest auftauchte, fiel ihr „Mitbringsel“ etwas dürftiger aus. Da das Nest aber schon wieder gut ausgestattet war und es heute auch nicht regnete, war die geringe Ausbeute akzeptabel.

 

 

Als Herr Storch am Vormittag eine Brutpause hatte, schlenderte er bei starkem Wind durch das Nest. Als er innehielt, um sich zu putzen, erwischte ihn ein Windstoß so heftig, dass er umgeweht wurde und dem Weibchen auf den Rücken trat. In diesem Fall ist das zweite Nest die Alternative in den Brutpausen. Hier kann man sich ungestört zurückziehen, ein Nickerchen machen und kosmetische Pflege betreiben, ohne dass jemand über den Haufen gerannt wird. Unsere Störchin hat diese Möglichkeit anscheinend schon längere Zeit erkannt und will das zweite Nest deswegen nicht hergeben :).

 

 

 

Anschließend zog der Storch wieder alle Register und stellte seine Beweglichkeit zur Schau. Obwohl es ihm nur um das Richten der Federn ging, haben wir das Vergnügen, die erstaunlichsten Verrenkungen zu sehen.

 

 

Und täglich grüßt das Murmeltier… – falsch, der Storch

Um 15:46 Uhr war Schluss mit der Idylle. Anscheinend sucht unser fremder Storch Anschluss bei Artgenossen, da er mittlerweile fast täglich das Nest unseres Paares besucht. Wenn er solo bleibt, würde er sich gut als Nanny machen und könnte den zweiten Horst bewohnen. Mal schauen, ob unsere beiden sich irgendwann darauf einlassen können. Heute jedenfalls noch nicht.

Das Männchen war gerade von einem Ausflug heimgekommen und stand klappernd mit der Störchin im Nest. Als sie damit nicht aufhörten war klar, dass das freundliche Begrüßen in eine Abwehrhaltung umgeschlagen war.

 

 

Von der Nestkamera 1 wurde kein Bild des fremden Storches aufgefangen, denn er kam dem Nest nicht so nahe. Er überflog es und segelte in Richtung Ortsmitte weiter, ohne das Nest anzugreifen.

 

 

Von der zweiten Kamera war der Anflug des Storches gut zu sehen.

 

 

Er segelte über den Horst, ließ sich von dem Storchenpaar anklappern und verschwand.

 

 

Nach diesem Adrenalinstoß kehrte schnell wieder Ruhe ein. An den „Überflieger“ wird sich unser Paar wohl gewöhnen müssen. Da er jetzt seit Tagen immer wieder mal vorbeischaut, scheint er in der Region bleiben zu wollen. Lassen wir uns überraschen, wie die Situation wird, wenn die Küken geschlüpft sind und immer einer auf dem Horst bleiben muss, während der andere Storch Futter holt. Doch bis dahin dauert es noch einige Tage. Mal sehen, was morgen geschieht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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