27.05.2023 – Angriff auf das Storchennest

Friedliche Pfingsten im Fohrder Storchennest, in dem mittlerweile zwei Küken sitzen und auf weitere Geschwisterchen warten. Dafür gab es in Ungarn unerwartet einen Angriff auf das Storchennest, das ein fremdes Paar übernehmen wollte. Ganz unkompliziert wurde innerhalb weniger Stunden ein neues Nest aufgestellt – eine Meisterleistung in einer bürokratischen Welt.

 

Pünktlich zu Pfingsten strahlte die Sonne (weiterhin) vom Himmel. Die Küken sitzen warm und trocken im Nest, während Emil und Emma tonnenweise Regenwürmer auftreiben. Den beiden Krümelchen geht es sehr gut und Futter gibt es im Überfluss. Noch sind die Portionen so groß, dass die Eltern bei jeder Fütterung ihren Teil abbekommen. Aber bei dem rasanten Wachstum der Küken wird sich das schnell ändern.

 

 

Während das ältere Küken seinen Kopf schon so weit in die Höhe gestreckt bekommt, dass man es ab und an sehen kann, ist der jüngere Nachwuchs nur durch die Äste zu erahnen. Man kann deutlich sehen, dass sich zwei Tiere bewegen. Auch die Position im Nest ändert sich ständig.

 

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Eine Portion Würmchen für die Küken, der Rest wandert wieder in den Schnabel zurück.

 

 

 

Man kann sie erahnen

Ab und an bewegt sich ein flauschiger Schatten im Nest. Meist im Bereich des senkrecht stehenden Astes in der Bildmitte. Dabei werden die Fotos zu Suchbildern, denn die Küken unterscheiden sich farblich nicht von dem Baumaterial und sind nur mit geübtem Blick erkennbar.

 

 

Natürlich durfte der tägliche Alarm auch heute nicht fehlen. Erneut kreisten Störche über dem Nest. Doch zu zweit sind Emma und Emil sehr gut in der Lage, ihr Nest zu verteidigen.

 


 

„Na, wie sieht es bei euch aus? Alles in Ordnung oder soll ich die nächste Portion Würmer ausspucken?“

 

 

Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Kommt noch ein drittes Küken oder bleibt es bei den beiden Nestbewohnern. Da die Eier noch gedreht werden, deutet alles auf weiteren Nachwuchs hin. Emma und Emil sitzen weiterhin viel im Nest, was ebenfalls anzeigt, dass noch gebrütet wird. Wir müssen  uns überraschen lassen. Immerhin haben bereits zwei Küken das Licht der Welt erblickt.

 

 

Überfall auf das Nest in Ungarn

Das war heute nichts mit pfingstlicher Feiertagsruhe. Der Vormittag verlief noch entspannt, doch mittags tauchte plötzlich ein fremdes Storchenpaar auf, das sich spontan entschieden hatte, das Nest von Macus und Sofia zu übernehmen und deshalb einen Angriff auf das Storchennest startete.

 

 

Die beiden Tiere hatten sich auf einem Dach und einem Mast postiert und schienen darauf zu warten, dass ein Elternteil das Nest zur Nahrungssuche verlässt. In diesem Fall wären sie zu zweit auf den verbliebenen Storch losgegangen und hätten die Küken getötet.

Macus und Sofia haben Glück, dass sie auf dem Gelände der Auffangstation leben und Mitarbeiter bei dem Angriff auf das Storchennest sofort zur Stelle waren. Dadurch brachen die fremden Störche ihren direkten Flug auf das Nest ab und landeten in unmittelbarer Nähe.

Bei diesem Nest hätte auch eine längere Belagerung durch die Fremdstörche natürlich keinen Erfolg gehabt, denn dann wäre durch den Menschen intensiv zugefüttert worden, um den Tieren zu helfen. So verbrachten Sofia und Macus viele Stunden des heutigen Tages gemeinsam auf dem Nest, bis die Angreifer am Nachmittag abzogen.

 

https://www.facebook.com/100063697353764/posts/694078656058707/

 

 

 

Doch diese hatten sich definitiv in den Kopf gesetzt, das Nest für sich zu beanspruchen und wollten diese Idee nicht kampflos fallenlassen. Möglicherweise handelte es sich bei den Störchen um Tiere, die erst kürzlich ihren Horst verloren hatten und daher auf der Suche nach einem neuen Zuhause waren.

 

 

Auf der Suche nach einem Platz zum Bleiben

Gegen 20 Uhr wurde es wieder laut, denn die Fremden hatten erneut Quartier auf einem gegenüberliegenden Schornstein bezogen und richteten sich für die Nacht ein. Sie schienen definitiv bleiben zu wollen und um des Friedens willen wurde sofort überlegt, wie man den Tieren möglichst schnell ein eigenes Nest anbieten konnte.

Die Störche sind unberingt und werden aufgrund ihrer Größe und ihres Verhaltens nicht als Erstbrüter beschrieben. Die Nacht wurde für die Betreiber der Auffangstation zum Tag, denn ein Kampf zwischen Macus und dem fremden Storchenmännchen musste verhindert werden, nachdem Macus die Auffangstation zur Futtersuche verlassen hatte. Früh um 4:50 Uhr flogen die fremden Störche davon, kehrten allerdings nach einer halben Stunde zurück. Was tun?

Morgens wurde überlegt, an welcher Stelle im Eiltempo ein neues Nest aufgestellt werden kann, das die Fremdstörche als neue Unterkunft annehmen würden. Es musste in dem von ihnen bevorzugten Gebiet liegen, aber gleichzeitig Macus und Sofia die gewohnte Bewegungsfreiheit schenken. Nach Absprache mit allen zuständigen Instanzen wurde ein neues Nest gebaut und aufgestellt, das um 13 Uhr des gleichen Tages bezugsfertig war. Das neue Nest befindet sich 150 Meter Luftlinie entfernt.

Wurde es von den fremden Störenfrieden angenommen? Lässt sich ein weiterer Angriff auf das Storchennest von Sofia und Macus ausschließen? Die weitere Berichterstattung folgt. 🙂

 

 


 

 

 

Quelle:

BirdMania Madárpark

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=tusYvQk3GZM

https://www.youtube.com/watch?v=BUbEmyswN8g

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