27.04.2023 – Müll gefällig oder das 3. Ei?

Müll gefällig oder das 3. Ei? Emil räumt den Müll von der Pferdekoppel, während Emma das 3. Ei ins Fohrder Storchennest legt.


Heute begann der Tag ein klein wenig später, 
denn Emil flatterte erst um 5:14 Uhr vom Nest.

 

 

Er ließ sich eine Stunde Zeit für den Flug, bevor er ins Nest zurückkehrte. Unterwegs vergaß er natürlich nicht, an einem Strohballen vorbeizufliegen, um mit der Ausbeute den Nestboden etwas weicher zu gestalten.

 

 

Allerdings lief er zuerst einen Kreis im Nest, da er keine Stelle mehr fand, an der er das Stroh abladen konnte. Schließlich ließ er es einfach fallen, während sich Emma schnell erhob und vom Nest flog.

 

 

 

Emil hat eine Verletzung

Kurz nach sieben Uhr war es Zeit für den Frühsport. Interessanterweise ist hier eine Verletzung bei Emil zu sehen. Breitet er seinen linken Flügel aus, konnte man im Schulterbereich deutlich eine Stelle erkennen, an der die Federn fehlen. Anscheinend gab es einen Kampf, der mit einigen Blessuren endete. Aber es dürfte nicht besonders schlimm sein, denn der morgendliche Frühsport ist in keinem Fall gefährdet.

 

 

Anschließend sauste der Storch vom Nest und musste in einem Maisfeld gelandet sein. Denn er kam mit einem Wurzelballen im Schnabel zurück, aus dem auch eine Maispflanze hervorschaute. Dieser Farbtupfer belebt jetzt das ansonsten sehr rümpelige Nest.

 

 

 

Noch ein wenig Geäst, Gräser oder Müll gefällig oder das 3. Ei?

Wer sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringt, wird unter dem Baumaterial mittlerweile vergraben.

 

 

Nur kurze Zeit später landete leider der erste Müll im Nest. Direkt nebenan, auf dem Gelände des Kuhstalls, lagerte Folie, die es unserem Storch angetan hatten. Emil schleppte das Zeug ins Nest und verbaute es als Unterlage für die Störchin. Nur einen Moment später sauste er erneut davon, da er unbedingt weitere Äste und Blätter vom Vorjahr in das Nest holen musste.

 

 

Um 10:30 Uhr gab es eine weitere Mülllieferung. Diese wurde als Gardine verwendet und sorgt jetzt dafür, dass der Einblick in das Storchennest noch mehr begrenzt wurde.

 

 

Dass der ganze Horst inzwischen wie ein Müllberg aussieht, stimmt einen traurig. Die Gedankenlosigkeit der Menschen kennt keine Grenzen, weswegen die Tiere darunter leiden müssen. Erst wenn man solche Szenen live sieht, wird einem wirklich bewusst, was man als Mensch für Schaden hervorbringen kann und welche Verantwortung eigentlich auf den Schultern jedes einzelnen liegt.

 

 

Hoffen wir daher, dass der Wind ein Einsehen hat und das ganze Zeug wieder vom Horst weht. Wenn dazu auch noch ein paar Äste entsorgt werden, könnte Emil sogar weiterhin seinem Hobby frönen und das Nest neu verkleiden.

 

 

 

Kommt noch ein Ei?

Der Nachmittag brachte Sonne und Wolken und je näher der Abend rückte, desto mehr stand die Frage im Raum, ob es das dritte Ei geben würde. Emma richtete sich bereits gemütlich im Nest ein, während Emil zur Vorsicht noch einige Äste besorgte. Man kann ja nie wissen…

 

 

Emma schien ziemlich müde zu sein, zumindest stand ihr öfter der Schnabel offen. 🙂

 

 

Den Sonnenuntergang genoss die Störchin alleine. Dass Ei Nummer drei an diesem Abend früher kommen sollte als geplant, hatte man an Emil nicht rechtzeitig weitergegeben. Er war noch unterwegs, als die Storchin in den Wehen lag.

Um 20:21 Uhr wurde Emma sehr unruhig. Sie stand auf, drehte sich ständig um die beiden Eier und war auf der Suche nach einer günstigen Sitzposition. Um 20:24 Uhr war zu beobachten, wie sich der Körper der Störchin stark nach oben erhob, bis das Tier um 20:26 Uhr wieder in seiner normalen Position lag. In der Zeit dazwischen kam das Ei auf die Welt.

 

 

Emma begrüßte das dritte Ei flügelschlagend, während es noch eine halbe Stunde dauern sollte, bis Emil einflog. Auch er wollte das Ei sofort begutachten und löste Emma beim Brüten ab.

 

 

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Jetzt dürfen wir gespannt sein, ob mehr als drei Eier im Nest landen werden. In Ungarn liegen sechs Eier im Storchennest, bei den Tschechen gibt es auch schon fünf Eier. Dort werden aber sicher nicht alle Küken groß werden, denn die Erfahrung zeigt, dass solche großen Gelege von den Eltern immer reduziert werden. Leider.

Warten wir also ab, wie es in Fohrde weitergeht. Immerhin gibt es bereits drei Chancen auf Jungtiere. Selbst wenn zwei Eier nicht befruchtet sein sollten, wäre zumindest das Schlüpfen eines Kükens möglich. Wir bleiben gespannt und wünschen für heute eine gute Nacht.

 

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1 Kommentar
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Liebe Ev, ganz vielen lieben Dank für deine schönen Tagebucheinträge!!!!!
Du hast (leider) völlig recht, es sind noch immer viel zu viele Menschen gedankenlos.