26.04.2020 – Das ist nicht gentlemanlike

Lilly war von ihrem Morgenausflug heimgekehrt und hatte Mann und Gelege um sechs Uhr begrüßt. Ben überließ ihr die Eier auch ohne Umstände und schwang sich vom Nest, um Futter zu suchen.

 

 

 

 

Bens Ausflug dauerte gerade mal eine halbe Stunde, da erschien er wieder auf der Bildfläche. Mit einer großen Fuhre Stroh, in die er Lilly einpackte.

 

 

 

Anschließend hieß es wieder warten. Warten auf die Ablösung.

 

 

“Oh, ich kann die Eier sehen. Ob ich schon wieder dran bin?”

 

 

Nein, war er noch nicht. Daher flog er lieber nochmals aus, anstatt wartend neben Lilly zu stehen.

 

 

Von einem Ausflug konnte allerdings keine Rede sein, denn der Storchenvater kehrte schon nach vier Minuten mit einem Schnabel voller Äste zurück.

 

 

 

Die Wartezeit wird effektiv genutzt

Anschließend umschlich er Lilly, aber die machte keine Anstalten, ihren Platz zu räumen.

 

 

Also brach Ben erneut auf und kehrte eine Minute später mit einem Schnabel voller Gras auf. Wahrscheinlich hatte er einen Komposthaufen in den umliegenden Gärten geplündert.

 

 

Das Gras wurde um Lilly verteilt und dann fand der Storch, dass es Zeit für einen Wechsel sei. Immerhin war er schon zweimal ausgeflogen.

 

 

 

Diese Taktik hilft immer. Erst ganz nett antippen, dann etwas energischer stochern.

 

 

 

Und schon hatte Ben Lilly da, wo er sie haben wollte. In der Senkrechten neben den Eiern.

 

 

 

Halb acht und 1,5 Stunden nach dem letzten Schichtwechsel hatte Ben seinen Platz auf dem Gelege wieder.

 

 

Lilly vertrieb sich die Zeit und untersuchte den Nestrand. Außerdem schien es unter dem Nest etwas zu geben, das die Aufmerksamkeit der Störchin auf sich zog.

 

 

 

5 Minuten später flatterte sie vom Nest und ließ Ben in der Sonne zurück.

 

 

Immer in der Nähe bleiben

Auch Lilly drehte nur eine kleine Runde und sammelte unterwegs ebenfalls Stroh ein.

 

 

 

 

Schichtwechsel und Lilly darf die Eier wenden.

 

 

 

 

 

Halb neun und Lilly lässt sich auf den Eiern nieder.

 

 

 

Neun Uhr und Lilly brütet “immer noch”.

 

 

9:10 Uhr und unser Storch hat das Warten wieder satt. Wenn Lilly nicht freiwillig aufsteht, muss er eben etwas nachhelfen.

 

 

 

Lilly ließ sich nicht beirren und setzte sich wieder hin.

 

 

Das ist nicht gentlemanlike

Na, dann müssen wir mal nachsehen, ob sich die Eier durch Lillys Gefieder erreichen lassen. Man muss nur kräftig stochern…

 

 

 

…und schon ist man (Storch) am Ziel seiner Wünsche.

 

 

Lilly hat es nicht leicht mit ihrem Storchengatten. Obwohl nicht ganz nachzuvollziehen ist, weshalb sich ein Storch darum reißt, auf vier Eiern zu sitzen. Besonders bequem dürfte es nämlich nicht sein.

 

 

 

Zwei Stunden später gab es eine akrobatische Einlage im Storchennest zu sehen.

 

 

 

 

Die Plätze wurden erneut getauscht und Bens Schicht dauert bis halb zwei.

 

 

 

Die Störche waren heute mehrmals beim Geklapper zu beobachten, obwohl keine direkte Gefahr drohte. Aber besser einmal zuviel klappern und das Territorium abstecken.

 

 

 

Ab und an sind die Eier zu sehen. Zwar nicht alle, aber ein bis zwei Eier lassen sich beim Schichtwechsel regelmäßig erkennen.

 

 

 

Sauerstoffmangel??

Ben hatte sich zu einer längeren Runde aufgemacht und Lilly sonnte sich in der Nachmittagssonne. Ob diese schon so warm warm, dass die Störchin mit offenem Schnabel dasitzen musste oder ob es sich ausschließlich um Müdigkeit handelte, ist unklar. Lilly sieht auch mit offenem Schnabel hübsch aus.

 

 

 

 

 

 

Kurz nach vier Uhr beehrte Ben wieder das Storchennest, während Lilly freiwillig den Platz auf den Eiern räumte.

 

 

 

 

 

Hier ist wieder ein Ei zu sehen, das Ben über die anderen Eier kugelt. Die Störche gehen mit ihrem Schnabel tief unter das entsprechende Ei und schieben es in die Höhe, damit es sich dreht und an alle Seiten Luft kommt.

 

 

 

Um halb sechs war Lilly mit ihrer Runde fertig.

 

 

Ein kleiner Adrenalinschub

Kaum war sie eingeflogen, ging das feindabschreckende Geklapper los.

 

 

 

Ben setzte sich schnell wieder auf die Eier, sicher ist sicher. So lassen sich diese vor einem Feind und vor Lilly schützen :).

 

 

 

 

 

Lilly übernahm den Inspektionsflug zum zweiten Nest und landete in eleganter Pose. Beim Landeanflug ist die Maserung des Gefieders sehr schön zu sehen, vor allem die beiden schwarzen Flecken am oberen Rand der Flügel.

 

 

Ben hatte sich eine weitere Zeit zum Brüten gesichert und beobachtete vom Nest aus den Sonnenuntergang.

 

 

 

Heute passierte es ihm mehrmals, dass er beim Putzen auf einem Bein stand und das Gleichgewicht verlor.

 

 

Ist ja auch ganz schön schwierig, zwischen all den Eiern die Balance zu halten.

 

 

 

Noch einmal die Beine dehnen, bevor es an die Nachtschicht geht.

 

 

Kurz vor acht Uhr war Familie Storch gemeinsam auf dem Nest zu sehen, anschließ begann für Lilly die Nachtschicht und Ben flog nochmals aus.

 

 

 

Die Ruhe vor dem Sturm

Unsere Störche hatten heute wieder einen entspannten und ruhigen Tag. Daher gibt es nichts Aufregendes oder Neues zu berichten. Erfeuen wir uns deshalb an wunderschönen Bildern und seien wir froh, dass es auf dem Storchennest ruhig geworden ist. Gut drei Wochen können die werdenden Eltern den Frieden noch genießen, dann heißt es arbeiten und ununterbrochen Futter heranschaffen.

 

 

 

 

Gute Nacht, ihr Störche. Schlaft gut in den kommenden Tag.

 

 

 

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Das sah wieder alles sehr harmonisch aus, wie schon am Tag zuvor. Nun hat Astrid geschrieben, daß Leni in der Nacht wieder am Nest aufgetaucht ist. Aber ein Bild gab es nicht. Sehr beunruhigend, wenn es stimmt. Ich nahm an, daß Leni weitergezogen ist.