25.04.2023 – Ei Nummer zwei

Der Tag begann mit einem grauen Morgen, an dem ein Storch im Nest lag, während der andere auf Futtersuche war. Einige Zeit später lichteten sich die grauen Wolken und der Himmel nahm wieder sein strahlendes Blau an. Perfekt für einen besonderen Tag, denn heute war es Zeit für Ei Nummer zwei.

 

Morgenstund hat Gold im Mund (oder Stöckchen)

Nach einem kleinen Sonnenbad begannen die Störche erneut mit ihrer Arbeit. Emil flatterte ein und brachte etwas Stroh von seinem Ausflug mit. Wahrscheinlich war er bereits auf Futtersuche gewesen und hatte auf dem Rückweg seinen Schnabel in irgendeinen Heuhaufen gesteckt. Er löste Emma ab, die sich nun ihrerseits auf Frühstücksuche machte.

 


 

Allerdings schien die Störchin nicht besonders hungrig zu sein, denn sie kehrte bereits nach wenigen Augenblicken in das Nest zurück.

 

 

Das gab Emil die Gelegenheit, erneut auszufliegen und Ausschau zu halten, ob das Dorf von weiterem Holz befreit werden müsse. Selbstverständlich kehrte er mit einem Schnabel voller Äste zurück und löste Emma beim Brüten ab. Interessanterweise war es immer die Störchin, die am heutigen Tag längere Ausflüge machte. Allerdings hatte das auch seinen Grund, wie wir gleich sehen werden.

 

 

 

Emma braucht eine warme Decke

Kurz nach 10:00 Uhr flog Emil mit einem Schnabel voller Grünzeug ein. Dabei stolperte er beinahe über Emma, die ihm leider nicht aus dem Weg gehen konnte. Das Gras wurde um Emmas Körper herum aufgeschichtet, damit diese es schön warm hatte. Daraufhin flog Emil gleich noch einmal los, um nachzusehen, ob die Vorräte an Gras bereits erschöpft waren. Immerhin erspart der Storch den Personen, die das Gras mähen, die Kosten für die Entsorgung von Grünschnitt.

 

 

Nur 3 Minuten nachdem Emil die erste Ladung Grünzeug ins Nest geschüttet hatte, tauchte er erneut mit weiterem Gras auf. Anschließend inspizierte er die Außenverkleidung des Horstes. Unter den prüfenden Augen von Emma testete der Storch anhand einer Wackelprobe, ob alle Äste immer noch gut verbaut waren. Bevor er sich von seinem Ausguck einen Überblick verschaffte, in welcher Richtung möglicherweise noch weiteres Baumaterial zu finden sein könnte.

 



 

Knapp 20 Minuten später flog Emil erneut aus. Diesmal kehrte er mit einem Schnabel voller Stroh zurück. Er versuchte, dieses an Emmas Seite aufzuschichten, stellte dabei jedoch fest, dass das nicht wirklich funktionierte. Der Wind half noch etwas nach und das Stroh wurde auf Emmas Rücken ausgebreitet. Diese bewegte sich nicht, sodass sie schließlich unter dem Heuhaufen begraben war. Emil war zufrieden und zog erneut los.

 





 

Weitere 20 Minuten später flog der Storch mit einem Schnabel voller Äste ein. Nun stellte sich jedoch die Frage, wohin mit dem ganzen Gehölz? Denn viel Platz scheint in dem Nest nicht mehr vorhanden zu sein.

 


 

 

Baumaterial im Minutentakt

Abflug 10:19 Uhr. Ankunft 10:21 Uhr mit vollem Schnabel. Diesmal bestand die Ausbeute in einem langen Stock, der auch erst einen richtigen Platz finden musste. Kaum war dieser korrekt untergebracht, sauste der Storch erneut vom Nest und kehrte um 10:46 Uhr mit einem weiteren Zweig zurück. Anschließend dauerte es nur 5 Minuten, bis Emil erneut Stroh ins Nest schaffte.

 

 

Auch dieses wurde auf Emmas Rücken untergebracht, sodass die Störchin schon das zweite Mal an diesem Tag eine Wärmedecke erhielt.

 

 

11:09 Uhr und Emil brachte weitere Zweige ins Nest. Kaum waren diese abgelegt, ließ sich der Storch erneut vom Nest fallen und nahm direkten Kurs auf weiteres Baumaterial.

 

 

 

Perfekter Sichtschutz für die Störche

11:14 Uhr landete Emil erneut im Nest. Diesmal brachte er einen Ast mit, der sich hervorragend als Fadengardine eignete. Dummerweise wollte der Storch die Gardine direkt vor der Kamera aufbauen, sodass wir überhaupt nichts mehr gesehen hätten. Glücklicherweise half der Wind nach und kippte das Ungetüm um.

 

 

Dann wurde es Emma zu dumm und sie sorgte dafür, dass Emil sich zum Brüten auf das Ei niederließ. Immerhin konnte sie so verhindern, dass der Storch innerhalb weniger Stunden das Nest in einen Holzablageplatz verwandelte.

 

 

Während Emil sich auf das Ei setzte, genoss Emma ihren Ausflug. Allerdings brachte auch sie Baumaterial von ihrer Pause mit. Anschließend wechselte sie mit Emil den Platz und dieser schien es sehr eilig zu haben, vom Nest zu fliegen, um zu schauen, ob auch er noch etwas Baumaterial finden könnte. Mit diesem flog er um 12:57 Uhr wieder ein.

 

 

So ging es den ganzen Tag weiter. Nur die Zeiträume, in denen Emil auf der Jagd nach Stöckchen unterwegs war, wurden immer länger.

 

 

Ei Nummer 2

Der heutige Abend wurde mit Spannung erwartet, denn es war der zweite Tag nach der ersten Eiablage. Normalerweise legen die Störche im zweitägigen Rhythmus ihre Eier. Deswegen wurde vor den Monitoren genau beobachtet, was in den Abendstunden passieren würde.

Emma hatte sich bereits im Nest eingerichtet, während Emil auf Futtersuche war. Kurz nach 21:00 Uhr war eine deutliche Veränderung im Verhalten der Störchin zu sehen. Die Atmung wurde schwerer und intensiver und der Körper der Störchin bewegte sich sichtbar auf und ab. Um 21:12 Uhr ließ sich deutlich erkennen, dass sich das Hinterteil der Störchin zum letzten Mal anhob, anschließend lag Emma ganz still und bewegungslos im Nest.

 

 

Emil flog um 21:17 Uhr wieder ein, doch Emma strahlte eine „Bitte-nicht-ansprechen-Haltung“ aus. Daraufhin begann Emil, sich ausgiebig zu putzen. Doch dann hielt er es vor Neugierde nicht länger aus. Er piekste Emma mehrmals in den Rücken, bis diese nachgab und sich erhob. Daraufhin schienen beide Ei Nummer zwei zu begrüßen.

 


 

Sichtkontakt zum Ei können wir leider noch nicht herstellen. Deswegen müssen wir darauf vertrauen, dass jetzt nicht nur ein Ei im Nest liegt. Herzlichen Glückwunsch für Emma und Emil zu Ei Nummer zwei. Nun dürfen sich die beiden ausruhen und wir sind gespannt, was am Donnerstag Abend geschieht.

 

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