25.04.2020 – Ein friedliches Wochenende

Lilly tauchte um halb sieben im Nest auf, nachdem sie einen Teil der Nacht auf dem zweiten Nest verbracht hatte. Ben durfte sich nach seiner Nachtwache die Beine vertreten und schien Hunger zu haben, denn er brach sofort zu seiner morgendliche Runde auf.

 

 

 

Nach einer Stunde flog er wieder ein und war der Meinung, dass er wieder mit Brüten dran sei. Würde man dem Storch das Futter ins Nest liefern, würde er wahrscheinlich gar nicht mehr von den Eiern aufstehen :).

 

 

Lilly war allerdings noch nicht bereit aufzustehen, also musste sich Ben etwas einfallen lassen, um die Störchin von den Eiern zu bekommen.

 

 

Lilly bleibt standhaft

Zuerst probierte er, mit dem Schnabel seitlich unter Lillys Bauch zu kommen. Vielleicht ließen sich die Eier schon mal fühlen?

 

 

Als das nicht half, begann er, Lilly zu stupsen. Erst ein wenig.

 

 

Hier schon etwas tiefer.

 

 

Dann wurde der Storch energisch und versenkte seinen Schnabel komplett in Lillys Gefieder und stützte sich dabei mit einem Fuß auf der Störchin ab.

 

 

Noch mal auf der anderen Seite kitzeln??

 

 

 

Aber Lilly bewies heute Sitzvermögen. Sie gab nicht nach und daher trollte sich Ben und flog vom Nest.

 

 

Allerdings war er fünf Minuten später wieder da 🙂 und schien sich eine neue Strategie zu überlegen.

“Wenn ich mehrmals vom Nest fliege und wiederkomme, dann denkt Lilly vielleicht, dass sie schon ganz schön lange auf den Eiern sitzt und lässt mich wieder ran?”

 

 

Gesagt, getan. Ben verließ das Nest. Dann schien etwas seine Pläne zu durchkreuzen, denn er blieb länger weg, als erwartet. Was Lilly nicht störte, sie holte die fehlende Brutzeit der Nacht nach.

 

 

Ben hatte unterwegs einige Äste aufgegabelt und brachte diese ins Nest. Diesmal waren es kurze Stöcke, die sich ausnahmsweise perfekt in die Nestumrandung einfügen ließen.

 

 

“Lilly, steh doch bitte auf!!”

Bis kurz nach halb elf musste Ben noch aushalten, dann war Schichtwechsel und unser Storchenvater übernahm glücklich die Nestwache.

 

 

 

Um elf Uhr war erneut ein fremder Stoch am Himmel zu sehen, der aber in großer Höhe blieb und nicht gefährlich war.

 

 

 

Trotzdem war Ben mißtrauisch und verfolgte von da an jede Bewegung am Himmel.

 

 

 

Eiertrudeln im Nest

Zwischendurch drehte er fleißig die Eier, die ab und an wie beim Kegeln übereinanderrollten. Die Eier sind stabil und haben anscheinend eine dickere Schale, als man ihnen zutrauen würde, um das Herumgerolle zu überstehen. Für die wachsenden Küken muss es also ein handfestes Stück Arbeit sein, sich beim Schlüpfen aus dieser Schale zu befreien.

 

 

Um ein Uhr hatte Ben Mittagspause und trat anschließend den Sitzplatz an Lilly ab. Sie sollte diesen aber nur kurzzeitig behalten, denn wenige Minuten später waren beide Störche wieder auf den Beinen, um einen weiteren Überflieger zu verklappern.

 

 

 

 

Der fremde Storch flog nur eine Runde über die Wiesen und war sofort wieder verschwunden.

 

 

Diesen Moment ließ sich Ben nicht entgehen. Während Lilly noch mit dem Klappern beschäftigt war, ließ er sich schon wieder nieder. Keine Chance für Lilly :).

 

 

 

Unsere Störchin zeigt sehr viel Verständnis, darum flog sie vom Nest und ließ Ben mit den Eiern in Ruhe.

 

 

Kurz nach zwei Uhr tauchte sie wieder auf, aber Ben schien sich nicht an einen Schichtwechsel halten zu wollen.

 

 

 

Suchttherapie

Kurz vor vier Uhr gab es das gleiche Bild. Jetzt meldete Lilly allerdings ihre Rechte an und ließ Ben nicht mehr den Vortritt. Der Storch fällt ja vom Fleisch, wenn er nur noch im Nest hockt.

 

 

Ben wurde außer Haus geschickt und drehte für 1,5 Stunden brav seine Runden.

 

 

Um halb sechs hatte er dann von seinem Ausflug genug und landete wieder im Nest.

 

 

 

Während sich Lilly von den Eiern erhob, riskierte Ben einen kurzen Seitenblick. Vielleicht durfte er wieder???

 

 

Jaaaa, geschafft. Lilly war vom Nest geflogen und Ben hatte alle vier Eier für sich alleine. Was gibt es Schöneres?

 

 

“Naaa? Wie geht es euch? Papa ist ja wieder da, keine Sorge.”

 

 

Eine Runde drehte Ben aber dennoch, während Lilly das Nest hütete. Die Nacht ist lang und lässt sich besser mit einem vollen Magen aushalten.

 

 

 

Um neun Uhr war Familie Storch wieder vereint und ein ganz unspektakulärer Tag ging zu Ende.

 

 

Lilly hielt bis zwei Uhr Wache auf dem zweiten Nest und durfte anschließend über eine halbe Stunde brüten. Um fünf Uhr verabschiedete sie sich von Ben, machte für wenige Minuten Station auf dem zweiten Nest und trat dann ihre morgendliche Futterrunde an.

 

 

Wir wünschen eine gute Nacht und einen wundervollen Sonntag. Schlaft gut!

 

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