23.07.2020 – Junior treibt sich rum

Lilly hatte die Nacht auf dem elterlichen Hochsitz verbracht und flatterte um halb sechs vom Nest. Junior beobachtete den Abflug seiner Mutter, entschied sich aber wenige Minuten später, in einer anderen Richtung vom Nest zu fliegen.

 

 

 

 

 

 

 

Ein Blick von der ersten Kamera zeigte eine Stunde früher, dass der Regen das Nest aufgeweicht hatte und auch die Störche ihren Teil Wasser abbekommen hatten.

 

 

 

Lilly war zwar um sieben Uhr vom Nest abgeflogen, aber sie hatte anscheinend nur eine Frühsportrunde gedreht. Knapp zehn Minuten später war sie wieder im Nest zu sehen, während Junior zu dieser Zeit schon außer Haus war.

 

 

Jetzt müssen die Eltern auf Junior warten

Die Storchenmutter drehte eine Runde und landete erneut, ohne dass sich Junior zeigte. Daher ließ sich die Störchin im Nest nieder und wartete auf ihren Nachwuchs. Irgendwann würde er sich schon ins Nest bequemen.

 

 

 

 

 

Lilly musste eine ganze Weile warten, denn Junior entschied sich erst um halb neun zu einem Nestbesuch. Die freudige Begrüßung endete schnell, als Lilly umgehend vom Nest flatterte und Junior zurückließ.

“Immer solche dummen Spielchen! Früher sind die beiden doch auch nicht vor mir weggelaufen!”

 

 

 

Die Storchenmutter war auf das zweite Nest geflogen. Kuschelige Zweisamkeit wird es wohl nur geben, wenn Junior endlich mit Mama und Papa zum Fressen auf die Wiese fliegt. Bis dahin wird weiter Fangen gespielt, wobei Junior scheinbar keine wirklichen Anstalten macht mitzuspielen. 🙂

 

 

 

 

Wenn das Küken nicht will…

Lilly wartete bis kurz nach 9 Uhr, dann hatte sich ihr Sprössling entschieden, alleine auszufliegen und nicht die Mutter zu besuchen. Dafür kreuzte Ben bei Lilly auf und beide Eltern beratschlagten, wie sie das Küken endlich auf die Wiese locken könnten, damit es sich zukünftig sein Futter selbst besorgt.

 

 

 

Anschließend flogen die Storcheneltern gemeinsam vom Nest und begaben sich auf die Suche nach ihrem Jungen. Jetzt musste man dem Teenager auch schon hinterfliegen…

 

 

Ben gab das Unterfangen recht schnell auf und quartierte sich um halb zehn im Kinderzimmer ein. Sein Schnabel sieht zurzeit etwas lädiert aus. Aber dadurch lässt er sich leichter von Lilly unterscheiden.

 

 

 

Nicht hinterherfliegen, sondern in Ruhe abwarten

Bens Taktik ging auf. Er musste zwar eine halbe Stunde warten, aber dann flog das Küken ein. Zuerst war Ben noch mit der Überwachung potenzieller Feinde beschäftigt, anschließend hüpfte er auf die Kamera. Ob diese Strategie aufgeht und Junior versteht, dass er mit den Eltern auf die Wiese zu fliegen hat, wenn diese auf die Kamera hüpfen??

 

 

Junior machte nur den bekannten langen Hals und kümmerte sich nicht weiter um Ben. Wenn dieser dort oben rumsitzen wollte – bitte sehr! Dann ist ihm nicht zu helfen.

 

 

 

Junior machte es sich bis 12 Uhr gemütlich, putzte sich, genoss die Sonne und beobachte Ben auf seinem Außenposten.

 

 

 

 

Um 12 Uhr landete Lilly im Nest und es gab scheinbar Frühstück und Mittag in einem Abwasch. Vorher deutete zumindest nichts auf einen Imbiss hin.

 

 

 

 

Junior sammelte ganz ordentlich jedes Krümelchen ein, was im Moment sehr wichtig ist, seit sich das Futterangebot drastisch verringert hat.

 

 

 

Wo fliegt Junior hin?

Nach einem kurzen Verdauungspäuschen startete das Küken um 13 Uhr zu einem Ausflug, von dem es eine Dreiviertelstunde später wieder zurückkehrte.

 

 

 

 

Eine Stunde später war Junior wieder unterwegs und flog diesmal in Richtung Kirche ab.

 

 

Hier kommen einige Aufnahmen, die das An- und Abfluggeschehen am Nachmittag aus Sicht der Baumkamera zeigen. Junior war heute regelmäßig unterwegs und erkundete die Umgebung in allen Richtungen. Daher ist anzunehmen, dass sich das Küken zumindest schon teilweise selbst verköstigt. Während Ben und Lilly ihren Sprössling auf die nahegelegene Wiese bekommen wollen, ist Junior anscheinend schon selbstständig an anderen Orten auf Futtersuche unterwegs. 🙂

 

 

 

 

 

 

Eine Pause um halb fünf. Bis jetzt war der kleine Storch geflogen, nun musste er sich auch einmal ausruhen. In wenigen Tagen werden diese Bilder die Ausnahme sein, weil die Tiere dann die meiste Zeit unterwegs sein werden. Zumindest war das im letzten Jahr so. Lassen wir uns überraschen, wie es in dieser Saison läuft. 🙂

 

 

Kommunikationsprobleme?

Eine Stunde später versammelte sich die Storchenfamilie komplett auf dem Nest, aber Junior wusste, dass das nichts zu bedeuten hatte. Und seine Ahnung bestätigte sich. Seine Eltern hatten einfach nur komische Sachen im Kopf! Ein Alttier flog natürlich sofort vom Nest und das andere hüpfte wieder auf den Hochsitz.

“Warum sagt ihr nicht einfach, dass wir jetzt gemeinsam auf die Wiese fliegen wollen? Das wäre viel einfacher!!”

 

 

 

 

“Nee du, das ist mir einfach zu dumm!”

 

 

Junior ließ den Altvogel auf seinem Ausguck sitzen und musste gar nicht lange warten, bis sich das andere Elternteil umentschieden hatte. Die Auf-die-Wiese-locken-Strategie ist noch nicht ausgereift, trotzdem darf Junior natürlich nicht verhungern. Daher gab es um 6 Uhr wieder etwas zu fressen.

 

 

 

 

Daheim ist es am schönsten!

Nach der Fütterung blieb Junior auf seinem Nest. Er war für heute lange genug unterwegs gewesen und sein Kinderzimmer sollte auch noch etwas von ihm haben. Morgen gibt es einen weiteren Tag, an dem er die Umgebung unsicher machen kann. Für heute reichte es.

 

 

 

Um halb neun war noch kein Alttier im Nest zu sehen, was nach den letzten Tagen untypisch war. Bisher hatte meist Ben schon gegen 20 Uhr die Nachtruhe eingeläutet, heute stand das Elternschlafzimmer bis nach 21 Uhr leer.

 

 

Junior erfreute sich in der Zwischenzeit an dem Sonnenuntergang und beobachtet, wie Ben kurz nach 21 Uhr heimkehrte.

 

 

 

Hier ist sein Schnabel nochmal deutlich zu sehen, der wirklich ramponiert ist. Wo hat der Storch diesen nur hineingesteckt, dass solche Blessuren entstanden sind?

 

 

Junior lag zufrieden im weichen Stroh und war kurz vor dem Einschlafen. Ein “zufriedenes Schmunzeln” musste er jedoch vorher noch loslassen, wie im zweiten Bild zu sehen ist. 🙂

 

 

 

Obwohl das Küken schon bettfertig war, tauchte Lilly um 21:48 Uhr nochmals auf. Futter gab es nicht, dafür blieb die Störchin beim Küken und bewachte es in der Nacht, während sie auf dem Hochsitz saß.

 

 

Familie Storch ist zur Ruhe gegangen – wir wünschen eine gute Nacht und für morgen einen sonnigen Tag mit einem vergnügten Küken. Schlaft gut!

 

 

 

 

 

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare