Emma und Emil warten auf die Ankunft ihrer Küken und in Ungarn demonstrierte Sofia heute im wahrsten Sinne des Wortes Stehvermögen. Die fürsorgliche Storchenmutter musste heute mehrmals physischen Einsatz zeigen, um die Jungen zu schützen.
Emma saß wie jeden Morgen auf den Eiern und wartete auf ihre Ablösung. Bis Donnerstag müssen die Störche noch warten, ab diesem Zeitpunkt könnte es jeden Tag soweit sein. Zur Abkühlung gab es am Nachmittag ein wenig Regen, der die Regenwürmer leichter finden ließ. Während Bens Junge bereits die Hälse aus dem Nest recken und weithin zu sehen sind, sind es in Fohrde nur Emma und Emil, die in ihrer Burg hausen. Noch. Ab Donnerstag kann sich das endlich ändern.
Der Tag präsentierte sich in einheitlichem Grau. Obwohl es ständig nach Regen aussah, behielten die Wolken ihr Wasser bis zum Nachmittag für sich. Für die Störche war das Wetter perfekt, da das Sonnendach aufgrund mangelndem Wind nicht funktionierte. Bei einer geschlossenen Wolkendecke brennt die Sonne den Tieren nicht auf den Kopf und 17 Grad Außentemperatur reichen zum Wohlfühlen.
Für die kommenden zwei Wochen sind Temperaturen über 20 Grad angesagt, allerdings soll es auch regelmäßig Gewitter geben, aber das bringt die notwendige Abkühlung. Die Nachttemperaturen fallen nicht unter 15 Grad – beste Bedingungen für die Fohrder Küken.
Ab 16 Uhr gab es den für die Natur notwendigen Regen, aber am Abend hatte sich dieser wieder verzogen. Der neue Strohvorrat, den Emil sorgsam im Nest einlagerte, muss nun trocknen. Dann geht es morgen sicher ans Lauschen, was sich in den Eiern tut. Wir sind gespannt und wünschen bis dahin eine entspannte Nacht.
Die ungarischen Storchenküken haben eine fürsorgliche Storchenmutter
Einen schönen guten Morgen auch in das ungarische Nest. Die Küken hatten ausgeschlafen und wurden ein wenig von der Sonne beschienen. Trotzdem muss man nicht ganz so zeitig aufstehen. Man kann aber schauen, ob Mama oder Papa nicht ein frühes Frühstück spendieren.
So ist es richtig. Zuerst schlagen sich die Küken den Bauch voll, anschließend muss geschlafen und gewachsen werden.
Die schwarzen Federn wachsen jeden Tag einige Millimeter und sind immer besser zu erkennen. Eines der Küken machte heute seine ersten Stehversuche. Dabei drücken sich die Küken auf ihren noch kurzen Beinchen in die Höhe und versuchen, für einen Moment das Gleichgewicht zu halten. Bis sie auf den Po plumpsen oder vornüberkippen.
Anschließend wurden heute grüne Heupferdchen spendiert.
So eine fürsorgliche Storchenmutter!
Bereits in der Schule haben wir gelernt, dass ein Schatten immer kürzer ausfällt, wenn die Sonne senkrecht über dem Objekt steht. Das Objekt war in diesem Fall Sofia, die ihre Küken vor der Sonne schützen wollte, was mittags schwierig wurde.
Doch die Störchin klappte kurzerhand ihre Flügel etwas auf, um den Schatten zu verbreitern. Nicht nur für eine Minute. Mittags und auch am Nachmittag stand sie lange Zeit in dieser Position, um ihren Jungen zu helfen. Mütter sind wirklich was Besonderes. 🙂
Auch das macht eine fürsorgliche Storchenmutter aus – manchmal schläft es sich auf Mamas Fuß am besten!
Was machen wir jetzt mit dem ganzen Fleisch? Eingraben?
Sofia brachte etwas Stroh und Macus ließ sich überreden, ein paar Leckerbissen zu verspeisen. Damit der Nachschub kommen kann.
Einmal die Füße zeigen
Auf diesem Bild ist zu sehen, wie unterschiedlich die Beine der Küken gefärbt sind. Bei einem Tier sind diese komplett hautfarben, beim zweiten Küken haben sie eine dunkle Farbe und Küken Nummer drei hat rosafarbene Zehen, während die Beine dunkel sind. Die Haut verändert bis zum Erwachsenenalter. Erinnern wir uns an „Söckchen“, das bis zum Abflug nach Afrika mit unterschiedlichen Farbtönen an den Beinen unterwegs war. 🙂
Sie sind zu groß!
Die Küken schlüpften am 8. und 9. Mai und sie mit ihren gut zwei Lebenswochen bereits fast zu groß, um als Trio unter Mamas Flügel zu passen. Das war heute Abend zu beobachten, als es ein wenig Regen gab und Sofia ihre Küken unter die Flügel nehmen wollte.
Zuerst stand die Störchin breitbeinig da und es war ihr anzumerken, dass nicht weiter wusste. In den warmen Tagen hatte sie die Küken nicht unter die Flügel nehmen müssen. Doch jetzt waren die drei so sehr gewachsen, dass sich Sofia nicht hinsetzen konnte.
Der erste Versuch sorgte dafür, dass die Storchenmutter fast umkippte. Hier arbeitet der Instinkt der Tiere gegen die Logik, die die drei Küken unter beiden Flügeln verteilen würde. Alle drei unter einen Flügel zu bekommen, schien ein Ding der Unmöglichkeit.
Auch der zweite Versuch brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis. Irgendwie schienen die großen Küken nicht unter den kleinen Flügel zu passen.
Sofia löste das Problem, indem sie sich über die Küken stellte und erneut die Flügel öffnete, um den Regen wie ein Dach abzufangen.
Aber wo der Wille einer Storchenmutter ist, da ist immer ein Weg. Wie es funktionierte? Keine Ahnung. Es ist ebenso unlogisch, wie knapp 20 kleine Fische in einen Babystorch passen. Mathematisch nicht möglich, aber die Natur kann es. Um halb neun hatte Sofia alle Küken unter ihren Flügeln. Ein Fuß der Störchin schaute rechts unter dem Körper heraus und schien sich in einer anatomischen Fehlstellung zu befinden. 🙂
Sofia hatte aber geschafft, was sie sich vorgenommen hatte. Alle Küken waren im Trockenen. Wir wünschen eine gute Nacht und die Sonne wird morgen das Nest wieder trocknen.
Quelle:
BirdMania Madárpark
https://www.youtube.com/watch?v=tusYvQk3GZM
