22.7.2019 – Das Nest wird auseinandergenommen :)

5 Uhr früh und der erste Storch riskiert schon mal ein Auge. Der Himmel war wolkenlos und zeigte sich für alle Frühaufsteher in ständig wandelnden Farbnuancen.

 

 

 

Selbst die Verdauung scheint bei unseren Küken zeitnah zu erfolgen. Das erste Gewölle mit den unverdaulichen Bestandteilen von Beutetieren wurde vom älteren Küken ausgespuckt. Kurz, schmerzlos – dreimal würgen, dann war alles aus dem Hals heraus.

 

 

 

Das jüngere Küken tut sich immer noch schwer damit. Bei ihm dauert es mindestens eine Minute, bis alles zum Vorschein gekommen ist. Heute hatte es nur die Hälfte des Gewölles hervorgewürgt bekommen und saß anschließend mit weit aufgesperrtem Schnabel da, denn der Rest steckte ihm noch im Hals.

 

 

 

 

 

 

Nur 10 Minuten später musste sich das jüngere Küken mit einem zweiten Gewölle herumplagen. Es hatte gestern wohl mehr Säugetiere zu fressen bekommen, als der ältere Junior.

 

 

Anschließend lagen beide Küken vor ihrer verdauten Nahrung und vor allem das jüngere Küken wirkte etwas erschöpft :). Fressen (und verdauen) kann ja so anstrengend sein :).

 

 

Sonne, Wärme und zufriedene Küken

Sonne und angenehme Temperaturen machen munter und gute Laune. Der Morgen begann für die Küken mit etwas Gymnastik und der Pflege des Gefieders.

 

 

 

 

 

Auf dem folgenden Bild sieht man gut, wie das „Putzen“ erfolgt. Jede einzelne Feder wird mit dem Schnabel ergriffen und durch diesen gezogen. Dadurch werden die Federn einerseits gerichtet, gleichzeitig werden sie durch dieses Vorgehen eingefettet und damit wasserabweisend.

 

 

 

Die Jugend braucht Betätigung

Anschließend kamen beide Küken auf die Idee, das Nest zu demontieren. Ein Junior hatte am Nestrand etwas wucherndes Gras entdeckt und begann, dieses auszureißen. Natürlich wollte der zweite Junior nicht nachstehen und ebenfalls etwas davon abhaben. Also wanderten beide Störche abwechselnd zum Nestrand und rupften dort Gras und Heu heraus, um es sorglich in der Mitte des Nestes zu positionieren. Mittlerweile besteht der Nestboden nur noch aus festgetretenem Heu und getrocknetem Schlamm. Das Schlafzimmer der Eltern ist da wesentlich weicher gepolstert :).

 

 

 

 

 

 

Und wie es mit der Geschwisterliebe so ist – keiner gönnte dem anderen das größere Büschel. Hatte ein Storch ein großes Büschel vom Nestrand abgerissen, stakste das zweite Küken sofort herbei, um mit zuzupacken und wenigstens die Hälfte des Baumaterials zu ergattern.

 

 

 

Frühstück gab es natürlich auch und die ersten Flugversuche des Tages.

 

 

 

 

Erst konzentriert Anlauf nehmen…

 

 

… und dann besser abbremsen, bevor man vom Nest fällt :).

 

 

Heute rangelten sich die Jungen häufig. Beide wollten gleichzeitig ihre Flugversuche starten und kamen einander ständig ins Gehege. Dann gab es Drohgebärden und es wurde auch ein wenig geschubst.

 

 

 

 

 

 

 

Futterzeit um kurz vor elf und anschließend ging es frisch gestärkt wieder in die Luft.

 

 

Dummerweise weiß man als zweites Küken nie, wann der andere Storch seine Flugübungen beginnt, daher kann es schon passieren, dass man seinen Kopf plötzlich auf dem Nestboden wiederfindet, weil der andere Junior gerade darauf landet.

 

 

 

 

Ein unerschöpfliches Repertoire an Ausdrucksmöglichkeiten 🙂

Immer wieder ein zauberhafter Anblick: Die Storchenkinder stehen still und andächtig mit weit ausgebreiteten Flügeln am Nestrand.

 

 

 

Dann gibt es grazile Ballettschritte zu bewundern…

 

 

… einseitige Flügelübungen…

 

 

 

… oder mit beiden Flügeln, um im Gleichgewicht zu bleiben…

 

 

… oder diese interessante Haltung, die sehr an eine Primaballerina im Tütü erinnert 🙂

 

 

Die entspannte, breitbeinige Haltung eines Teenagers gibt es auch noch, ebenso die lässige und herausfordernde Art.

 

 

 

Das hier wären dann die direkte Drohposition, um die Rangordnung zu verteidigen sowie das vorsichtige Umschleichen, um den Gegner von hinten zu überlisten und dabei so zu tun, als interessiere einen der andere überhaupt nicht.

 

 

 

Es geht natürlich auch ganz brav – wenn aber Papa Ben auftaucht und sich nach einer Minute wieder vom Nest stürzt, ohne eine  Leckerbissen auszuspucken, dann werden auch die Küken etwas grummelig.

 

 

 

 

Was hatte das ältere Küken nur gefressen? Am Nachmittag legte es für ein paar Sekunden einen leicht torkelnden Gang an den Tag.

 

 

 

 

Futtern im gleichen Flügelschlag 🙂

 

 

Mama Leni bekam heute beim Füttern ordentlich die Flügelschläge ihrer Jungen zu spüren. Sie stand dabei so, dass ihr die wedelnden Flügel der Jungtiere ständig an den Hals oder die Brust schlugen. Da dabei eine Menge Kraft dahintersteckt, kann das nicht angenehm gewesen sein.

 

 

 

Der Nachmittag verlief ganz ruhig. Die Küken sind ohnehin am Vormittag wesentlich aktiver und unternehmungslustiger.

 

 

 

 

 

Von einem „Zimmer“ zum anderen

Um halb neun beendete Ben seinen Storchentag, flog auf das zweite Nest und klapperte seinen Küken von dort einen Gruß zu. Diese antworteten mit Fiepen und Flügelschlagen und wären mit einer abendliche  Fütterung sicher mehr einverstanden gewesen, als mit dem bloßen Klappern :).

 

 

 

 

„Wenn Papa nichts mehr bringt – was hast du denn da? Ist das was zum Fressen???“

 

 

 

 

Habt eine gute Nacht! Wir sehen euch morgen.

 

 

 

 

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