22.06.2022 – Wir warten auf Nummer drei

Ein sommerlicher Morgen weckte unsere Storchenfamilie. Sobald sich die Eltern erhoben, schoss der Hals des älteren Kükens sofort in die Höhe und der kleine Schnabel begann zu klappern.

Auch das jüngere Geschwisterchen ist gesund und munter. Es war zwar erst 12 Stunden alt, verhielt sich aber schon so wie der große Bruder oder die große Schwester. Das Köpfchen wackelte kaum noch und drehen konnte sich der kleine Kerl auch schon.

 

 

Da haben Emma und Emil kräftige Küken in die Welt gesetzt, denen die kürzere Entwicklungszeit bestimmt nichts ausmachen wird.

Es war aber noch zu früh, um aufzustehen. Deshalb wurde der Nachwuchs wieder unter die Flügel sortiert und Emma machte ein Vormittagsnickerchen.

 

 

Ich bin, also fresse ich

„Es passieren doch tatsächlich merkwürdige Dinge – da stehen Mama und Papa Storch auf und geben einem nichts zu fressen. Stattdessen werden die Schotten nach einigen Minuten wieder dichtgemacht! Ohne Futter? Wo die letzte Mahlzeit bereits zwanzig Minuten zurückliegt!”

 

 

Emma und Emil scheinen instinktiv viel zu füttern. Kaum haben die Küken ausgeschlafen, wird ihnen die nächste Portion Würmer oder Heupferdchen vorgesetzt. Anschließend muss ein Schläfchen gehalten werden, um die Knochen, Muskeln und Federn wachsen zu lassen.

 



 

Zwischendurch war zu sehen, wie Emil und Emma immer wieder den Kopf hinunterbeugten und intensiv lauschten. Möglicherweise pickt sich Nummer drei gerade durch die Eierschale und die ganze Familie begutachtet diesen Vorgang.

Dann wurden die Küken jedoch ungeduldig. Immerhin bringen sie den roten Schnabel bereits mit Futter in Verbindung. Und wenn dieser vor ihren Schnäbeln auftaucht, sollte er auch etwas Fressbares ausspucken.

 

 

Bei Temperaturen um 30 Grad war es unter den schattigen Flügeln von Emma und Emil auszuhalten.

 

 

“Schnell mal nachschauen, ob die Rasselbande noch schläft.”

 


“Oh, hab ich dich aufgeweckt? Möchtest du etwas fressen?”

 

 

Ja, die beiden Zwerge wollten etwas fressen. Immer. Sofern der Hals leer war und sich dort noch etwas reinstopfen ließ. Aber zuerst durften beide baden. Über ihnen wurde das Wasser ausgeschüttet, sodass sie sich abkühlen konnten. Der Nestboden war anschließend auch angenehm durchfeuchtet – so lässt es sich leben.

 

 

Schnell, schnell, schnell

Allerdings mussten sich die beiden Kleinen beeilen, denn Mama und Papa fressen immer mit. Ist auch verständlich, sonst würden die Alttiere komplett vom Fleisch fallen, wenn sie ihre ganze Beute abgeben würden.

Das jüngere Küken plumpste während des Fressens um und landete auf dem Rücken, wo es zuerst zappelnd liegenblieb. Einige Momente später hatte es sich auf den Bauch gedreht und kam langsam wieder in eine Sitzposition. Vielleicht war der gefüllte Hals auch soooo schwer gewesen, dass er diesen nicht mehr halten  konnte.

 



 

Friedliche Kinderstube

Die Küken sitzen friedlich nebeneinander, ohne sich zu ärgern. Anscheinend sind beide so satt, dass keine geschwisterliche Aggressivität aufkommt. Nummer drei ist dabei, aus dem Ei zu steigen. Warten wir also ab, ob morgen das dritte Küken im Nest sitzen wird. Dann wäre das Trio beisammen und das Wachsen kann losgehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Es ist so schön, alles zu beobachten. Mich freut es, dass es bei euch ausreichend Nahrung gibt. Man hat dieses Jahr genug andere Bilder aus anderen Nestern gesehen. Deswegen freut es mich um so mehr! Eben wurde noch mal das letzte Ei gedreht. Die Daumen sind gedrückt. Man konnte auch eben genau beobachten, wie das Futter an beide verteilt wurde. Da wurde extra was vom Futter weg genommen und dem anderen Küken gegeben. Habe ich so auch noch nie gesehen.

Danke Ev, für die schönen Berichte. Ja, wir sind alle gespannt, ob auch Nr. 3 noch schlüpft.
Es ist so schön zuzuschauen. Das könnte man Studenlang machen.