22.06.2020 – Ein kräftiges Klappern, ein kleiner Architekt und eine gefährdete Kamera

Nachts um halb vier waren beide Störche samt Küken auf dem Nest zu sehen. Lilly stand auf der Kamera, Ben hütete das Küken im Nest. Fünf Minuten später hatte sich Lilly zu ihrer Morgenrunde verabschiedet, während ihr Ben und Küken beim Abflug nachsahen.

 

 

 

 

Um 4:46 Uhr flog auch Ben vom Nest und Junior hockte alleine auf dem Mast. Musste er jetzt schon am frühen Morgen die Zeit ohne Gesellschaft auf dem Nest verbringen?

 

 

 

 

Das Küken hütet das Nest?

Nein, denn ein Blick in den Hauptwohnsitz zeigte die Situation:

Lilly war ausgeflogen und Ben war noch beim Küken.

 

 

Um 4:46 Uhr verabschiedete er sich und das Küken saß genau eine Minute alleine da, bis Lilly einflog und das Frühstück mitbrachte.

 

 

 

 

 

 

Nach dem Frühstück ist vor dem Aufräumen. Auch heute wurde gründlich Ordnung gemacht und alles Stroh, an dem noch Futterreste klebten, wurde entsorgt.

 

 

 

 

Ben hatte sich erneut verabschiedet, während Lilly im Anflug war, sodass sich das Küken keine Sorgen machen musste.

 

 

Leckerer Würmerbrei

Lilly brachte einen neuen Stock schnell im Nestrand unter und fütterte anschließend das Küken, bevor ihr die Würmer aus dem Schnabel fielen.

 

 

 

 

Zermatschter Würmerbrei scheint für das Küken eine Delikatesse zu sein :).

 

 

 

Einmal aufstehen bitte, damit das Essen besser rutschen kann.

 

 

 

Ben macht sich gut als Sonnenschirm

Um halb neun waren alle dunklen Wolken am Himmel verschwunden und die Sonne schien ungehindert ins Storchennest. Das Küken mogelte sich unter Bens Bauch, um so viel Schatten wie möglich zu bekommen. Ben nahm sogar sein Schwänzchen hoch, damit der Krümel komplett unter seinen Bauch passte.

 

 

 

 

Eine halbe Stunde später hatte sich Ben hingelegt und Junior musste die Sonne in Kauf nehmen. Dafür dauerte es nicht lange und Lilly kehrte zurück, um Futter für den Nachwuchs zu bringen.

 

 

 

 

Das Küken durfte sich über Mäuse freuen und machte seine Begeisterung mit kräftigem Flügelschlagen deutlich. Bald wird das Storchenkind versuchen, vom Nestboden emporzukommen. Als Einzelküken hat es genügend Platz, um dafür zu üben. Wir dürfen gespannt sein, ob Ben und Lilly diesen Versuchen beiwohnen. Im letzten Jahr waren die beiden Küken die meiste Zeit alleine auf dem Nest und waren sich bei ihren Flugübungen ständig im Weg.

 

 

Vormittagspause im Storchennest

Lilly und Junior sorgten wieder für wunderschöne Bilder.

 

 

 

Wenig später zogen leichte Quellwolken am Himmel auf, die die Sonneneinstrahlung bremsten und für Schatten sorgten. Das Küken wollte sein Mittagsschläfchen halten, aber Ben war im Anflug, um seine Mittagsportion an das Küken loszuwerden. Vorher konnte Junior nicht ins Bettchen gehen.

 

 

 

 

 

Das Küken hatte sein Mittag im Bauch, war müde und legte sich für eine halbe Stunde zur Ruhe.

 

 

Dann war es wieder wach, hielt mit Papa Ausschau, drehte seinen Kopf in perfekter Weise in die Kamera und lauschte in sich hinein, ob es schon wieder etwas Fressbares vertragen könnte.

 

 

 

Schnabel auf zur Selbstbedienung

Nach einer halben Stunde tauchte Lilly zur nächsten Kükenfütterung auf, damit dem Nachwuchs nicht langweilig wurde. Diesmal dauerte es wieder länger, bis sich das Küken bedienen konnte. Lilly hatte erneut die leckeren Heuhüpfer im Gepäck und Junior zog sie ungeduldig aus Lillys Schnabel, wenn sie nicht schnell genug herauspurzelten.

 

 

 

Den Nachmittag verbrachte Junior mit Lilly auf dem Nest. Zuerst saß das Küken da und schien zu überlegen, wie schnell es Lilly zum Aufstehen bewegen könnte, wenn es ihr kräftig in die Schwanzfedern picken würde.

 

 

Nachdem Lilly die Sitzposition geändert hatte, ging Junior auf Restesuche. Nur nicht die Mama verärgern, sonst fliegt sie am Ende kein Futter mehr holen.

 

 

Jede Stunde eine Portion??

Um mangelnde Versorgung muss sich der Nimmersatt aber keine Sorgen machen. Schon eine Stunde später gab es das nächste Fressen.

 

 

 

 

Am späten Nachmittag zeigte dieses Video, wie gefährdet die Kamera ist. Mit dem richtigen Winkel könnte es sie irgendwann erwischen. Aber schaut selbst:

 

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Ausgeklappt sind Juniors Flügel schon riesig. Jetzt muss er sie nur noch beherrschen lernen.

 

 

Kurz vor halb sechs waren Junior und Ben auf dem Nest zu sehen und das Küken wedelte wieder heftig mit den Flügeln. Ben drehte sich um, als ob er sagen wollte, dass Junior das schon sehr gut mache. Der bedankte sich für das Lob, indem er ganz eifrig zu klappern begann.

 

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Was haben Mama und Papa da nur gebaut?

Nur wenige Minuten später versuchte das Küken, den Blick der Kamera auf das Nest wieder freizubekommen. Seitdem ein großer Ast senkrecht im Nestrand aufragt, ist die Sicht etwas behindert. Junior wollte das anscheinend ändern, weil dieser Ast auch ihn zu stören schien. Im Gegensatz zu seinen Eltern werkelte er nicht sofort los, sondern analysierte zuerst die Situation :).

 

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Der Stock bleibt also da, wo er ist und das Küken wollte wieder ein Nickerchen machen.

 

 

Am frühen Abend wurden nochmals Mäuse ins Nest geschleppt, damit das Küken in der Nacht Ruhe gibt und auch die Storcheneltern etwas Schlaf bekommen.

 

 

 

 

Lilly hat Ausgang

Als die Sonne unterging, standen beide Alttiere auf dem Nest, eine halbe Stunde später hatte sich Ben nochmals verabschiedet. Diesmal war es Lilly, die nach Bens Rückkehr den Horst verließ und sich auf dem zweiten Nest einquartierte.

 

 

 

 

Die Störchin tauchte um 22 Uhr hier auf und flog um 23 Uhr ins heimatliche Nest zurück.

 

 

 

Gute Nacht und schlaft gut, ihr Störche.

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