21.04.2020 – Ben verpasst die Geburt vom vierten Ei

Wer nachts einen Blick in das Fohrder Storchennest wirft, sieht Ben auf den Eiern sitzen.

Um halb drei:

 

 

Um halb vier:

 

 

Um vier Uhr:

 

 

Um halb sechs:

 

 

Kurz nach halb sechs war es hell und Ben schaute dem Sonnenaufgang zu. Er sah zwar in die südwestliche Richtung, aber auch dort wurde es hell.

 

 

Manchmal darf auch Lilly brüten

Um sechs Uhr flog Lilly vom zweiten Nest und ihrer Morgenrunde ein. Und diesmal durfte sie sogar gleich die Eier wärmen. Nach einer langen Nachtwache wollte sich Ben auch mal die Beine vertreten.

 

 

 

 

Eine halbe Stunde später meldete er jedoch wieder seinen Wunsch an, brüten zu dürfen. Lilly ist eine sehr verständnisvolle Störchin, sie lässt ihrem Storchengatten seinen Willen und macht lieber einen Ausflug.

 

 

 

 

Ja, das kommt davon, wenn man sich nicht mehr bewegt. Man wird so richtig müde.

 

 

Nicht einmal Lillys Renovierungsversuche brachten Ben in Schwung. Er wollte einfach nur in der Sonne liegen.

 

 

 

Oder die Storcheneier betrachten.

 

 

Ein wenig Gymnastik kann auch nicht schaden, wenn man die ganze Nacht im Sitzen verbracht hat. Ben ließ sich sogar zu einem kleienn Ausflug überreden, um seine Glieder zu strecken.

 

 

 

 

 

 

Aber länger als eine halbe Stunde darf das Ganze nicht dauern. Dann scheint unser Stochenvater Entzugserscheinungen zu bekommen.

 

 

Nun aber schnell wieder alle Eier unter die Fittiche nehmen. Ob sie mich schon vermisst haben?

 

 

Vorbereitungen für das vierte Ei

Als Lilly zwischendurch auch einmal ihren Platz auf den Eiern ergatterte, flog Ben aus, um die Inneneinrichtung aufzustocken. Sollte heute noch ein viertes Ei kommen, musste ja alles vorbereitet sein.

 

 

 

 

Das Gras abladen bitte und verteilen. Dabei waren Lilly und Ben unterschiedlicher Meinung. Während Ben das Gras hinten unter Lillys Bauch stopfen wollte, zog Lilly die Grashalme nach vorne. Das ging im Wechsel hin und her, bis beide aufgaben.

 

 

 

 

 

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“So, jetzt verteile ich das Gras, wie ich das haben will.” 🙂

 

 

 

Na, was haben wir denn da? Wenn das keine Stöckchen sind. Um halb neun hatte Ben wieder einmal zwei Fundstücke ins Nest gebracht. Der passendere Ast stürzte sofort ab, Der unpassend gebogene Stock wurde am Nestrand untergebracht.

 

 

 

Wie man die Störchin dazu bringt zu tun, was man will

“Jetzt war ich aber lange genug unterwegs.”, dachte sich Ben und machte sich daran, Lilly von den Eiern zu locken. Zuerst muss man mit dem Schnabel die Schwanzfedern von Lilly ein wenig kraulen. Wenn das nichts hilft, stochert man etwas energischer nach und siehe da – es hilft. Die Störchin erhebt sich.

 

 

 

Und während sich Lilly putzte, ließ sich Ben still und leise auf dem Gelege nieder. Damit Lilly nichts merkt. Die störte das nicht, weil sie zur nächsten Futterrunde ausflog und Ben einem Schläfchen überließ.

 

 

Eine Stunde später war Lilly satt und schaute im Nest vorbei, ob alles in Ordnung war.

 

 

Um halb elf war das gleiche Bild zu sehen: Ben brütet, Lilly schaut zu. Da kann man doch glatt noch eine Runde drehen.

 

 

 

Leni und ein Fremdstorch sind im Anflug

Um elf Uhr tauchte ein Storch am Himmel auf, der nicht nach Lilly aussah. Im Gegenteil, Leni nahte zusammen mit einem fremden Storch.

 

 

 

 

 

 

Es war gut, dass Ben im Nest war, weil sich Leni vor seinen Schnabelhieben schneller als bei Lillys Anwesenheit zurückzieht.

 

 

Lilly war auch sofort zur Stelle und der Angriff konnte schnell abgewürgt werden.

 

 

Aus der Perspektive des zweiten Nestes sah das Ganze so aus:

 

 

Hier sind Leni und der fremde Storch gemeinsam am Himmel zu sehen. Vielleicht haben die beiden sich zusammengetan und sind auf der Suche nach dem passenden Horst. Hier steht jedenfalls nichts mehr frei.

 

 

 

 

Die Einheimischen freuen sich und beklappern ihren Sieg. Anschließend verlief der Tag in ruhigen Bahnen und von fremden Störchen war nichts mehr zu sehen.

 

 

 

 

“Wir sind gut, stimmts?”

 

 

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Wie man bekommt, was man will (Teil 2)

Um zwölf Uhr musste die Sitzverteilung auf den Eier neu verteilt werden. Das war zumindest Bens Ansicht. Er war ja schon am Vormittag mit seiner Strategie sehr gut gefahren, also probierte er es erneut. Vorsichtig von hinten anschleichen und ein bißchen krabbeln.

 

 

 

Sollte es nicht gleich wirken, etwas hartnäckiger an den Schwanzfedern zupfen und notfalls mit dem Schnabel etwas tiefer stochern.

 

 

 

“Junge, Junge, du gibst keine Ruhe, richtig?”

Nein, immerhin klappt Bens Plan jedesmal und er bekommt Lilly von den Eiern hochgescheucht.

 

 

“MEINE!!!” 🙂

 

 

Man gebe Ben einen Sitzplatz im Nest und dieser Storch ist glücklich. Manchmal erinnert sein Verhalten an ein Kleinkind, das unbedingt sein Spielzeug haben will, koste es, was es wolle. Aber Lilly kann über solch einen Storch nur glücklich sein.

 

 

“Die Mama ist außer Haus und wir vier machen jetzt ein gemütliches Nickerchen.”

 

 

 

Um vier Uhr war Lilly auf den Eiern zu sehen. Aber auch das war nur von kurzer Dauer, denn zehn Minuten später hatte ein erneuter Schichtwechsel stattgefunden.

 

 

Lilly brach zu einer Futterrunde auf, möglicherweise musste sie heute noch ein Ei legen und dafür sollte man gestärkt sein.

 

 

Kurz vor sechs Uhr kehrte sie heim und dann trat ihr Ben den Platz im Nest anstandslos ab.

 

 

 

 

Entbindung ohne Beistand

Kurz vor acht Uhr flog Ben vom Nest. Was er nicht wusste – Lilly würde heute das nächste Ei wesentlich früher legen. Aber das wusste er nicht und brach daher in die Umgebung auf.

 

 

Die letzten Eier wurden immer kurz vor oder kurz nach 21 Uhr gelegt. Ei Nummer vier tanzte aus der Reihe. Um 20:02 ging Lillys Körper wieder in die Höhe und es dauerte erneut über eine Minute, bis er sich langsam auf den Boden gesenkt hatte.

 

 

 

Lilly stand erst um 20:08 Uhr auf, um das Werk zu begutachten. Dabei konnte man alle vier Eier gut sehen.

 

 

 

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Ben hatte von all dem keine Ahnung und flog um 20:13 Uhr als frischgebackener Papa ein. Er war nur eine Viertelstunde weg gewesen, in der das vierte Ei auf die Welt kam. Er schien diese Tatsache anfangs nicht zu realisieren, weil Lilly auf den Eiern sitzenblieb und er keine Anstalte machte, sie aufzuscheuchen.

 

 

 

Auch nach dem ersten Eierwenden des jetzigen Quartetts blieb er stehen und überließ Lilly den Platz.

 

 

 

 

 

Herzlichen Glückwunsch zur Großfamilie

Kurz nach 21 Uhr war alles wie gewohnt – Ben hatte die Nachtschicht übernommen, Lilly durfte in der ersten Nachthälfte auch noch brüten. Beide Störche verbrachten die Nacht gemeinsam auf dem Nest.

Herzlichen Glückwunsch zum vierten Ei. Jetzt sollte die Kinderstube voll sein, sonst wird es eng. 🙂

 

 

 

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4 Kommentare
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Schaut mal auf die Beine von Lilly .ben hat die kräftig rot und Lilly bissel Heller und auch Dünner

Wir beobachten die beiden schon seit der Ankunft. Kann uns mal jemand sagen, wie mann die beiden auseinanderhalten kann?

Hallo Reinhard, bei Ben sieht man auf jeder Seite (re und li) am Rücken, je eine weiße Feder. Bei Lilly weiß ich nur das Sie es ist. wenn Ben sie begrüßt und nicht verjagt. Woran man sie jetzt aber erkennt weiß ich nicht.

Ja, Ben erkennt man sehr gut an den weißen Federn am Rücken.