19.5.2019 – Das Schlüpfen steht unmittelbar bevor

Es scheint in den Eiern zu rumoren, was durch die Änderung der Verhaltensweisen der Störche bestätigt wird. Heute Nacht lag die Störchin die meisten Zeit auf den Eiern und Herr Storch gab nur eine Gastrolle.

 

 

 

Er übernahm den Frühdienst und wurde von seiner Gattin kurz vor sechs abgelöst. Unser Storch verließ sofort das Nest und die Störchin begann, Ordnung zu machen. Sie hatte wieder mehrere Erdklumpen und diesmal auch ihr Frühstück gleich mitgebracht.

 

 

Zuerst wurden die Erdklumpen verteilt. In diesen hatten sich Regenwürmer versteckt, die die Störchin natürlich entdeckt hatte. Der erste Wurm wanderte sofort in den Schnabel.

 

 

Anschließend wurde das Bett aufgeschüttelt.

 

 

Für die getane Arbeit gab es noch eine Belohnung in Form eines weiteren Regenwurms. Die Störche nehmen diese in den Schnabel, holen Schwung, werfen das Futter ein wenig in die Luft und fangen es gekonnt mit geöffnetem Schnabel wieder auf. So rutscht es bis in den Hals hinein.

 

 

Das Männchen übernahm am Morgen noch eine Stunde das Brüten, bis die Störchin gegen acht Uhr wieder einflog und ab da auf dem Gelege saß.

 

 

 

Schon zur Vormittagszeit saß sie oft mit geöffnetem Schnabel da. Daran konnte man ablesen, dass es heute sehr warm werden würde. Die Temperaturen erreichten bei wolkenlosem Himmel auch um die 25 Grad.

 

 

Der werdende Storchenvater wurde ab dem späten Vormittag nicht mehr gesehen. Steht das Schlüpfen unmittelbar bevor, bricht aller Wahrscheinlichkeit nach der Mutterinstinkt durch, der dafür sorgt, dass sich das Storchenweibchen kaum noch von den Eiern trennt. Herr Storch kann noch ein bis zwei Tage das kinderlose Leben genießen, bis es richtig arbeitsintensiv wird :).

Kurz vor dem Schlüpfen geben die Küken im Ei auch leise Töne von sich. Ist das der Fall, wird sich Mutter auch nicht mehr längerfristig vom Nest wegbewegen.

 

Der Besuch hat endlich seine Ruhe

Die Störchin saß daher ab dem Vormittag durchgehend auf den Eiern. Aber sie war trotzdem nicht alleine :). Sehr zu ihrem Ärger, denn…

 

 

… gegen 14 Uhr tauchte unser Besucherstorch wieder im zweiten Nest auf. Vorsichtig beäugte er die Lage, aber vom ersten Nest kam kein Protest. Die Störchin saß alleine im Nest, Herr Storch war unterwegs und daher war niemand da, der ihn verjagen konnte.

 

 

Deshalb richtete er sich häuslich ein, legte sich entspannt nieder und konnte sogar in aller Ruhe ein Schläfchen machen.

 

 

 

 

Die Störchin machte sich während derAnwesenheit unseres Besucherstorches immer wieder „ganz klein“. Sie legte den Kopf nicht wie sonst nach hinten zurück, sondern „versteckte“ ihn seitlich.

 

 

Auf diese Weise fällt der leuchtend rote Schnabel nicht so sehr auf, da er im Gefieder verschwindet und der Storch erscheint „unsichtbar“.

Unseren Gast interessierte das überhaupt nicht. Nachdem er sein Schläfchen beendet hatte, putzte er sich ausgiebig das Gefieder, brachte jede Feder an den richtigen Platz und verließ gegen sechs Uhr den zweiten Horst.

 

 

 

Die Störchin war zufrieden, dass sie ihr Revier wieder für sich alleine hatte.

 

 

Noch ein wenig recken und strecken, denn wer den ganzen Tag auf den Eiern sitzen muss, braucht etwas Bewegung. Mal sehen, wann Herr Storch von seiner Tageswanderung wieder eintrifft :).

 

Herr Storch flog kurz vor halb zehn wieder ein und wurde von seiner Störchin freudigst begrüßt. Nachdem diese zwölf Stunden am Stück auf den Eiern verbracht hatte, war sie innerhalb weniger Sekunden vom Nest verschwunden. Wünschen wir ihr einen guten Appetit, während Herr Storch die Nachtwache übernimmt.

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