19.06.2022 – Das erste Küken ist geschlüpft

Pünktlich zum Schlüpfen der Küken melde ich mich zurück. Aufgrund von familiären Angelegenheiten musste die Berichterstattung leider ruhen. Doch heute nehme ich den Faden wieder auf.

Sind die Fohrder Küken die jüngsten Storchenkinder in Deutschland? Möglich wäre es, denn in den anderen Nester sitzen Jungtiere, die bereits vier Wochen und älter sind. Manche haben bereits ihre halbe Storchenkindheit hinter sich, während sich in Fohrde Küken Nummer eins heute durch die Schale pickte.

Bei hochsommerlichen  Temperaturen über 30 Grad fühlen sich auch die Störche nur in der Nacht wohl. Allerdings sank das Thermometer heute kaum unter 20 Grad, doch tagsüber zogen einige Wolken auf, die die direkte Sonneneinstrahlung etwas bremsten.

 

 

Am Morgen wurde intensiv gelauscht. Es war zwar noch nichts zu sehen, aber am Verhalten der Eltern war zu erkennen, dass das erste Küken „unterwegs“ sein musste.

 

 

Auch hier war zu sehen, dass Emma und Emil damit beschäftigt waren, was sich unter ihrem Bauch abspielte.

 

 

Um 8:44 Uhr war ein wackelndes Ei zu sehen. Das Küken steckte noch zur Hälfte in der Schale, was es trotzdem nicht daran hinderte, damit durchs Nest zu kugeln. Eine halbe Minute später kullerte die Schale an den Rand des Nestes und der erste Nachwuchs war frei.

 

 

Das Küken ist gesund und munter und es streckte ausdauernd sein Wackelköpfchen in die Höhe. Emil setzt dem Winzling nur kurze Zeit später die erste Mahlzeit vor, damit das Wachstum sofort starten konnte.

 

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Anschließend durfte es bereits das erste Mal baden. Emil schüttete einen Schnabel voll Wasser über dem Küken aus und verteilte das kühle Nass auch auf dem Boden des Nestes.

 

 

Kaum getrocknet und mit erstmals gefülltem Bauch hatte ein Rotmilan das Küken bereits als Mittagshappen auserkoren. Um 11:00 Uhr tauchte der Vogel über dem Nest auf und ging auf auf den Altvogel los. Doch die Störche sind wachsam und es wird nur wenige Tage dauern, da wird das Küken sich den Milan schnappen wollen, sofern dieser dann auftaucht. Die Größenverhältnisse müssen sich nur noch umkehren, aber das dürfte schnell gehen.

 

 

Dann wurde es windig und es war gut, dass der Nachwuchs in einer Mulde untergebracht war. Teilweise hatten die Alttiere Mühe, bei dem stürmischen Wind das Gleichgewicht zu halten und Küken Nummer eins ist noch ein Fliegengewicht.

Zur Mittagszeit wurde Emma mit hübschen Accessoires versorgt. Emil hatte irgendwo Pappe entwendet, die er mit etwas Stroh auf Emma ablegte. Die Störchin ergab sich in ihr Schicksal, bis sie sich erhob und sich vom Müll befreite.

 


 

Wann kommt das zweite Küken?

Das zweite Küken dürfte auch schon auf dem Weg sein, denn hier wurde aufmerksam gelauscht. Aber nicht an einer Stelle, wo das geschlüpfte Küken saß.

 

 

Nachmittags um drei Uhr hielt sich das Wackelköpfchen schon länger in der Senkrechten. Aber auch hier mussten die Eltern wachsam sein, denn immer wieder flog ein Raubvogel am Storchennest vorbei.

 




 

Der erwartete Regen blieb aus, dafür donnerte es am späten Nachmittag einige Male. Die dazugehörigen Regentropfen verdunsteten sofort beim Berühren des Bodens und mehr als eine Gießkanne Wasser kam ohnehin nicht vom Himmel runter.

Dafür soll sich die Temperatur bis morgen um 20 Grad verringern, sodass die Heizung wieder eingeschaltet werden kann. Unser Küken hat es bei seinen Storcheneltern in jedem Fall sicher und warm und darf sich auf sein Geschwisterchen freuen.

 

 

Herzlichen Glückwunsch an Emma und Emil und guten Appetit für das Küken :).

 

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6 Kommentare
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Vielen Dank für den schönen und informativen Tagebucheintrag. Habe sie schon vermisst.
Schön, dass es jetzt wieder weiter geht. Dir, liebe Ev, alles Gute.

Ein ganz herzliches Dankeschön liebe Ev! Es tut so gut, Deine so wunderbar geschriebenen Berichte zu lesen! Ich wünsche Dir alles Gute!
Elke

Vielen Dank Ev! Schön wieder was von dir zu lesen. Ich hoffe es geht dir gut.
Liebe Grüße aus Eisenhüttenstadt 😃