18.4.2019 – Ein Himmel voller Gefahren

Nestbearbeitung, Sonnenbaden und Kuscheln standen heute bei Familie Storch auf dem Plan. Mehrfach lagen sie direkt nebeneinander im Nest und ließen sich von der Sonne bescheinen.

Frühmorgens wurde das Nest nach dem Aufstehen kontrolliert und in Teamarbeit weiter ausgebaut.




Da noch mehr dickeres Nistmaterial gebraucht wurde, machte sich Frau Störchin auf den Weg, um Bauholz zu besorgen.

 

 

Sie schien auch die richtige Auswahl getroffen zu haben, denn das Storchenmännchen war zufrieden und ging ihr sofort hilfreich zur Hand.

 

 

Nach getaner Arbeit wurde gekuschelt und ein wenig gedöst. Beide Störche legen mittlerweile immer häufiger die Köpfe zurück und klappern drauflos. Normalerweise kennt man dieses Verhalten als Begrüßungszeremonie oder als abwehrendes Verhalten gegenüber fremden Störchen. In trauter Zweisamkeit dient das Schnabelklappern allerdings auch der Festigung der Beziehung.

 

 

Gegen Mittag gab es für einige Minute wieder helle Aufregung und beide Störche standen flügelschlagend und klappernd im Nest. Sie legten die Köpfe schief und verfolgten mit ihren Blicken einen unsichtbaren Feind am Himmel.

Auch mit der Kamera war dieser nicht zu sehen, aber der Blick vom zweiten Nest klärte die Situation auf. Ein Hubschrauber flog über den Störchen hinweg und war in ihren Augen ein potentieller Angreifer. Da er dem Nest aber nicht näherkam und nach wenigen Minuten verschwunden war, beruhigte sich unser Storchenpaar wieder.

 

 

Nachdem unsere beiden jetzt schon über zwei Wochen zusammen auf dem Horst wohnen, warten wir alle sehr gespannt auf das erste Ei. Wahrscheinlich müssen wir uns aber noch etwas gedulden, denn Ost- und Westzieher legen ihre Eier zu unterschiedlichen Zeiten. Unsere Störche gehören definitiv zu den „Spätbrütern“. Damit haben die Jungen aber größere Chancen, eine eventuell auftretende Schafskälte zu überleben.

 

Was ist die Schafskälte?

Die Schafskälte tritt nicht jedes Jahr auf und ist deshalb nicht vorhersehbar. Wenn sie unsere Breiten erwischt, kommt es zwischen dem 4. und 20. Juni zu einem plötzlichen Kälteeinbruch. Feuchtkühle Luft strömt aus dem Nordwesten ein und sorgt für einen Temperatursturz um fünf bis zehn Grad innerhalb weniger Stunden.

 

 

Je früher die kleinen Störche schlüpfen, desto größer sind sie zu diesem Zeitpunkt. Was auf den ersten Blick wie ein Vorteil erscheint, wendet sich aber gegen die Jungtiere. Ihr Federkleid ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht in ausreichend schützender Weise ausgebildet. Daher können sie sich noch nicht alleine warmhalten. Schlüpfen sie zeitig, sind sie im Juni aber schon zu groß, um von den Eltern gehudert zu werden.

Beim Hudern setzen sich die Alttiere vorsichtig auf die Jungen, um sie zu wärmen und vor dem Regen zu schützen. Ab einer bestimmten Größe ist das allerdings nicht mehr möglich. Daher ist es eher von Vorteil, wenn die Eier erst gegen Ende April gelegt werden und Ende Mai ausgebrütet sind. Dann sind die Jungtiere beim Einsetzen einer eventuellen Schafskälte noch klein genug, um bei den Eltern unter den wärmenden Körper zu schlüpfen.

 

 

Wir wünschen unseren Störchen eine friedvolle Nacht in den Karfreitag 🙂

 

Wunderschöne Bilder aus der Luft und dem Landeanflug unserer Störche!

 

 

 

 

 

 

 

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
2 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Juhu das 1. ei ist da

Hallo Storchenfreunde, ich bestätige es.
Gestern Abend nach dem spektakulären Fußball
FRANKFURT-LISSABON 2:0 war ich nochmal bei
den Störchen so gegen 23:20 Uhr. Beide standen auf dem Nest und stocherten mit den Schnäbeln
in der Mitte herum. Ich zoomte hinein, oh etwas
halbrundes weißes kam zum Vorschein. Es ist das erste Ei, hurra. 23:27 Uhr legte sich der Papa
behutsam auf das Ei, sie stand daneben und putzte ihr Gefieder und ich ging schlafen.

MfG klausi