17.8.2019 – Hoch am Himmel

Früh am Morgen, wenn alles noch schläft und die Welt im Dunkeln liegt, sind unsere Störche schon munter. Sie beschäftigen sich mit Putzen, spähen vom Nest hinunter, ob unter ihnen etwas Interessantes passiert und warten geduldig auf den Tagesanbruch. Sie erleben jeden Morgen wundervolle Sonnenaufgänge, die wir Spätaufsteher anschließend noch ein wenig aus der Kameraperspektive bewundern können.

 

 

 

 

 

 

 

Von sechs bis kurz nach sieben Uhr unternahmen die Storchenkinder ihren ersten Ausflug. Söckchen kehrte dann mit einem Schnabel voll Stroh ins Nest zurück, allerdings machte es eine Zwischenlandung im elterlichen Nest.

 

 

 

 

Zuerst schien es, als wolle das Küken das Nest der Eltern verschönern. Aber dann schien es sich das zu überlegen. Ben und Leni können das ganz gut selbst machen. Außerdem liegt im zweiten Nest viel mehr Gras und Heu, da dieses durch die hohe Umrandung bisher nicht weggeweht wurde. Dann also schnell ins andere Nest hinüberfliegen und die Kinderstube etwas wohnlicher gestalten.

 

 

 

 

 

Bis halb zehn stand das Nest leer, da beide Störche wieder ausgeflogen waren.

 

 

 

 

Da der Himmel den Vormittag über grau verhangen war, machten es sich die Störche zu einem Vormittagsschläfchen gemütlich und dösten in Erwartung einer Futterexpresslieferung vor sich hin.

 

 

 

 

Hotel Mama hat noch geöffnet

Diese wurde von Mama Leni um halb elf frei Haus eingeflogen. Das Warten hatte sich also gelohnt.

 

 

 

 

 

 

Nur eine gute halbe Stunde später erschien auch Ben im Nest. Die Küken waren gespannt, was er tun würde. Klappern? Füttern? Abfliegen?

Nachdem er lange auf der Stelle tänzelte, griffen sich die Küken energisch seinen Schnabel, um Ben zum Auswürgen des Futters zu bewegen. Er zierte sich ein Weilchen und nahm den Kopf immer wieder nach oben, wenn ihm das Gewusel der Kükenschnäbel zu heftig wurde. Aber schließlich spukte er den Küken mehrere Happen ins Nest, die wie Mäuse oder ähnliche Tierchen aussahen.

 

 

 

 

 

 

Nach einer kurzen Erholungspause setzte Ben zur weiteren Fütterung an.

 

 

 

 

 

 

 

Der letzte Happen wurde dann (unfreiwillig) geteilt.

 

 

 

 

 

 

 

Ben stand mit stolzgeschwellter Brust da und war sichtlich zufrieden, bevor er wieder vom Nest abhob.

 

 

 

Mittagszeit im Storchennest

Die grauen Wolken förderten heute eher Lust, sich im Bett zu verkriechen. Die Störche machten es sich daher im Nest bequem und hatten wenig Lust, auf den Wiesen umherzustreifen. Söckchen wurde wieder liebevoll untersucht und angeknabbert, was es sich geduldig gefallen ließ.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor zwei Uhr waren die Küken wieder fit und hoben vom Nest ab. Nur wenige Minuten später waren sie zu dritt am Himmel zu sehen. Ben hatte die Jungtiere gesichtet und sich zu ihnen gesellt, dann segelten sie gemeinsam auf die Nester zu.

 

 

 

 

Während die Jungtiere Kurs auf ihren Horst nahmen, segelte Ben an diesem vorbei und landete im zweiten Nest.

 

 

 

 

 

 

 

Gegen halb drei verabschiedete sich Ben zu einem weiteren Streifzug. Die Küken registrierten seinen Abflug, hatten aber keine Meinung, sich ihrem Vater anzuschließen. Die Wolkendecke war ein wenig aufgerissen und vereinzelte Sonnenstrahlen erreichten das Storchennest. Da war es viel schöner, in der Sonne zu liegen und Kraft zu tanken.

 

 

 

 

 

Am späten Nachmittag zogen wieder dunkle Wolken auf und der Wind frischte stark auf.

 

 

Wenn der Wind die Mama wegweht

Um fünf Uhr brachte Leni Futter ins Nest. Mittlerweile war der Wind so stark, dass sie immer wieder aus ihrer Fütterungsposition geweht wurde. Leni stand in Windrichtung und wenn sie sich hinunterbeugte, stand ihr Bauch dem Wind als Angriffsfläche zur Verfügung. Mehr als einmal wurde sie auf diese Weise vornübergeweht. Außerdem musste sie in einem Schlammloch unterwegs gewesen sein. Ihre Füße waren komplett schwarz. Aber das Aussehen ist für die Storchenkinder zweitrangig. Wichtig ist, was aus dem Schnabel kommt 😃.

 

 

 

 

 

 

 

Den frühen Abend verbrachten die Küken wieder auf dem Nest. Söckchen hatte seinen Hochsitz bezogen und begutachtete von dort den Sonnenuntergang. Als es wieder ins Nest hinuntersprang, fühlte sich das andere Küken anscheinend gestört und ging auf das jüngere Küken los. Die beiden wetzen aber nur ihre Schnäbel und versuchen, einander mit Drohgebärden zu imponieren. Söckchen schien diesmal der Überlegenere, denn das Küken blieb einfach ruhig und aufgerichtet stehen, ohne sich zu bewegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Während Söckchen anschließend lieber auf seinem Hochsitz alleine war, betrieb das ältere Küken Abendsport und richtete die Federn für das Bett.

 

 

 

 

 

 

Dann wurde das Licht abgeschaltet und es war Zeit für die Nachtruhe. Um neun Uhr gab es allerdings noch ein Nachtmahl. Mit leerem Magen schlafen gehen – das geht doch nicht 😄.

Eine gute Nacht für unsere Störche!

 

 

 

 

 

 

 

 

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