17.06.2020 – Badespass Teil 2

Das Küken wuselte schon kurz nach vier Uhr durch das Nest und hatte ausgeschlafen. Kein Wunder, denn bei der kommenden Hitze ließ es sich nur in den frühen Morgenstunden auf dem Nest aushalten, wenn es noch kühl war.

 

 

 

 

Wenn schon, dann richtig

Auch bei Ben war der morgendliche Bewegungsdrang durchgebrochen. Er zeigte dem Küken, wie man RICHTIG saubermacht. Der Storch stocherte mit seinem Schnabel energisch im Nestboden und schleuderte alles in die Luft, was nicht dorthin gehörte.

 

 

 

 

 

Kurz nach sechs Uhr waren Ben und Lilly sehr beschäftigt. Sie inspizierten den Nestrand und sortierten einige Äste um. Diesmal schafften sie es, das in sehr harmonischer Weise zu tun. Entweder werkelte jeder an einer anderen Stelle oder sie verlegten die Äste gemeinsam und ohne jeden Streit.

 

 

 

 

Um halb sieben wurde etwas Stroh ins Nest geschafft, immerhin liegt ein Strohballen direkt unter dem Storchennest – da kann man einfach nicht vorbeifliegen, ohne etwas mitzunehmen.

 

 

 

Als alles Stroh verbaut war, hob Ben vom Nest ab und verschwand für knapp zehn Minuten.

 

 

 

 

 

Dem Küken war es egal, wer da kam und abflog. Es wollte nur wissen, wer für die nächste Fütterung zuständig war.

 

 

Mutter und Kind – eine harmonische Einheit

Lilly kümmerte sich bis neun Uhr um das Küken. Mutter und Nachwuchs kuschelten zusammen, …

 

 

 

 

… räumten das Nest auf …

 

 

… das Küken bekam Frühstück…

 

 

 

… und seine Streicheleinheiten.

 

 

Nachdem Ben wieder aufgetaucht war, gab es erneut Futter. Der Storchenvater kümmerte sich um sein Gefieder, während Junior in seinem Schatten lag und versuchte, die ansteigenden Temperaturen auszuhalten.

 

 

 

 

 

Lilly erntet Heuhüpfer

Ben und das Küken verbrachten anderthalb Stunden auf dem Nest, dann kehrte auch Lilly von ihrem Ausflug zurück. Was hatte die Storchenmama Feines zu fressen mitgebracht? Sie schüttete vor dem Küken einen großen Berg Insekten aus, die Junior voller Begierde verspeiste. Das Küken liebt die grünen Hüpfer und Lilly scheint eine Stelle ausgemacht zu haben, an der sie die Insekten nur einsammeln muss.

 

 

 

 

 

Nach dieser Fütterung saß das Küken satt und sehr zufrieden im Nest. Ab und an zogen Wolken auf und boten für einen Moment Schatten. Ben übernahm die nächste Schicht und verbrachte mit dem Küken eine geruhsame Zeit mit Schlafen und Kuscheln.

 

 

Mittlerweile war es ein Uhr nachmittags geworden und die Sonne sorgte für die Mittagshitze. Lilly versorgte Junior mit einem Mittagbrot und behütete seinen Verdauungsschlaf.

 

 

 

Ich will baden!!

Wie am gestrigen Tag flog sie um halb zwei vom Nest, um für das Küken Wasser zu holen. Junior war diesmal zwei Minuten alleine auf dem Nest, dann war Lilly wieder zur Stelle.

 

 

 

 

Zuerst wurde getrunken, damit der Hals nicht mehr trocken war und das nächste Futter besser rutschen konnte.

 

 

Anschließend wurde geduscht. Lilly schüttete Wasser über Kopf, Rücken und Schwänzchen des Kükens aus, sodass es richtig nass und erfrischt war.

 

 

 

 

 

Solche Duschen könnten sicher mehrmals am Tag kommen. Das Küken hätte bestimmt nichts dagegen einzuwenden, zumal sich die Temperaturen in der kommenden Woche noch weiter in die Höhe schrauben sollen.

 

 

 

 

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Nicht bewegen

So frisch geduscht und abgekühlt lässt es sich herrlich schlafen. Ben hatte die Wache übernommen und kuschelte mit Junior. Während das Küken schlief, stocherte er im Nestboden umher und war dabei ganz vorsichtig, um den kleinen Storch nicht zu wecken.

 

 

 

Um halb vier übernahm Lilly das Nest. Junior war kurze Zeit munter und putzte sich, um anschließend lieber vom Nest zu schauen. Bei den Temperaturen sollte man jede Bewegung vermeiden, es reicht ja, wenn Mama Lilly das Nest säubert. 🙂

 

 

 

Es ist angenehmer, sich im Schatten auszuruhen und auf besseres Wetter zu warten. Oder darauf, dass die Flügel endlich lang genug sind, um das Küken vom Nest zu tragen. Etwas Zeit wird bis dahin allerdings noch vergehen, denn das Fliegen klappt erst, wenn die Flügellänge knapp über das Schwänzchen hinausgeht.

 

 

Was war denn das ??

Um vier Uhr stand Ben im Nest und drehte den Hals in alle Richtungen. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass kein Feind in der Nähe war, breitete er die Flügel aus und flog vom Nest.

 

 

Im ersten Moment hätte man denken können, dass der Storch zum Wasserholen fliegt. Als Ben aber nach zwei Minuten immer noch nicht zurück war, war klar, dass er sich wohl aus dem Staub gemacht hatte.

 

 

Es war aber alles in Ordnung, denn Ben musste Lilly vom Nest auf der Wiese erspäht haben, bevor er abflog. Als die Störchin sah, dass der Storchenpapa das Nest verließ, war sie sofort im Anflug. Junior war nur zwei Minuten alleine und auch in dieser Zeit im Blickfeld der Eltern. Ob Lilly Bens Verhalten gut fand, steht auf einem anderen Blatt. 🙂

 

 

 

Dafür gab es Futter und vielleicht hatte Ben die Störchin auf diese Weise auf das Nest locken wollen.

 

 

Mutter-Kind-Zeit am Nachmittag

Lilly machte es sich neben Junior gemütlich und auf den ersten Blick würden die beiden als Geschwister durchgehen. Im Sitzen haben sie fast die gleiche Größe, nur der Schnabel und die Beinfarbe unterscheiden sich.

 

 

Zehn Minuten später mussten sich die beiden die Beine vertreten. Immer nur im Nest herumsitzen – das ist auch nicht gesund. Und wenn man den Nestboden absucht, findet sich immer ein Krümel Futter, der noch nicht aufgefressen wurde.

 

 

 

Die “richtige” Fütterung erfolgte um halb sieben. Ben war heimgekehrt und hatte das Abendbrot mitgebracht. Wer anschließend die nächste Schicht übernahm, war bei dem auf die Kamera gerichteten Sonnenlicht nicht zu erkennen. Hauptsache ein großer Storch, der zum Kuscheln bereit ist. Aber es sah nach Ben aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das letzte Futter gab es um zehn Uhr. Lilly hatte noch Beute aufgetrieben, die in Juniors Bauch wandern musste, bevor sich das Küken zum Schlafen zurückzog. Die Temperaturen hatten sich abgekühlt und der laue Wind machte den Aufenthalt im Nest erträglich.

Habt eine gute Nacht und schlaft gut, ihr Störche.

 

 

 

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Hallo ihr Lieben!
Danke für das Tagebuch, dass ich jeden Tag mit Freude lese. Ich habe mal eine Frage, wer schläft jede Nacht in Nest 2?
Liebe Grüße

Da unsere Spinne den Blick auf das erste Nest nicht freigibt, ist es schwierig, genau zu sagen, wer gerade wo ist. Aber anhand der Rückenzeichnung der Federn dürfte Ben gerade im zweiten Nest liegen und dort ein Schläfchen machen. Er ist nachts häufiger dort zu sehen, während Lilly öfter auf dem erste Nest die Nacht verbringt.
liebe Grüße,
Ev

Danke für die Antwort und weiterhin viel Erfolg bei eurer Arbeit.
Liebe Grüße