17.05.2021 – Ben geht es gut :)

Widmen wir gleich den Anfang des Tagebuchbeitrages unserem Lieblingsstorch Ben, damit alle Leser beruhigt sein können.

Ben geht es gut.

Lars war in Hohenferchesar unterwegs und bekam Ben tatsächlich vor die Kamera, als er in voller Lebensgröße im Nest stand. Zwei kleine Wackelköpfe waren auch zu sehen, sodass Ben schon stolzer Papa ist und genügend Arbeit mit der Futtersuche hat. Ob noch weitere Eier im Nest lagen, lässt sich leider nicht sagen, aber in ein bis zwei Wochen sind die Küken so groß, dass die Köpfchen über den Rand schauen und sich besser zählen lassen.

Damit ist klar, dass der finale Rauswurf vom Nest beim Kampf von Ben und Luke gereicht hatte, um die Situation endgültig zu klären. Ben ist nichts passiert, er hatte sich einfach nur geschlagen gegeben und war seitdem nicht wieder aufgetaucht. Luke hatte eine klare Grenze gesetzt, aber die brauchte es anscheinend, bevor Ben sein altes Terrain aufgab.

Nächstes Jahr wird es dann interessant, denn Ben wird als Westzieher vier Wochen vor Luke (Ostzieher) eintreffen. Wie sich die Verhltnisse dann klären, wird spannend.

Also alles Liebe für Ben und seine Kükenschar, wir werden sicher noch rausfinden, wie viele Wackelköpfchen insgesamt im Nest sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lilly und Luke haben noch Zeit

Im Fohrder Storchennest herrscht dagegen noch gemütliche Ruhe. Heute gab es sonniges Storchenwetter vom blauen Himmel, der sich erst am Nachmittag zuzog. Während in vielen Storchennestern aufgrund der kühlen Witterung um die Jungtiere gebangt wird, brauchen wir uns um den Fohrder Nachwuchs noch keine Sorgen zu machen.

Das Trio ist warm verpackt und Regen und Gewitter können den Eiern nichts anhaben, solange Mama und Papa Storch auf den Eiern sitzen.

 

 

 

 

Luke schlich sich wieder vorsichtig an, um den Sitzplatz in der Mitte des Nestes einzunehmen, aber Lilly fand es in der Sonne so gemütlich, dass der Storch keine Chance hatte.

 

 

 

 

“Schatz! Jetzt bin ich aber dran!”

Luke legte sich wieder mächtig ins Zeug, um sich eine Brutzeit zu sichern. Zuerst stand er breitbeinig vor Lilly.

 

 

Dann musste er sich beim Putzen ein wenig auf Lillys Rücken abstützen. (Man kann es ja mal auf diese Tour versuchen :)).

 

 

 

Als alle indirekten Bemühungen nichts halfen und schon eine weitere Dreiviertelstunde vergangen war, wurde Luke etwas direkter.

 

 

“So Lilly, ich drehe jetzt die Eier unter deinem Bauch um!”

Sprachs und stopfte seinen Schnabel zwischen Lillys Flügel und ihren Bauch. Und es wirkte.

 

 

Lilly erhob sich, streckte die Gliedmaßen und …

 

 

… saß zehn Minuten später wieder auf den Eiern. So macht man das als clevere Störchin. 🙂

 

 

 

Schichtwechsel zur Mittagszeit

Um halb zwölf waren beide Störche auf dem Nest zu sehen. Diesmal durfte Luke übernehmen, der sich ganz vorsichtig auf die drei Eier niederließ.

 

 

 

Lilly beendete ihre Mittagsrunde gegen 13 Uhr und hatte noch einige bautechnische Veränderungen am Nest vorzunehmen.

 

 

Um halb drei hatten sich die grauen Wolken wieder gelichtet und Familie Storch konnte gemeinsam Sonne tanken.

 

 

Das Nest war trocken und auch die großen Störche liegen in jeder Brutphase gut eingepackt im warmen Stroh.

 

 

 

Nichts passiert ohne deutsche Gütekontrolle

Nicht jeder Strohhalm kann für das Brüten verwendet werden. Da sind sich Luke und Lilly einig und sehr wählerisch. Was unter den Bauch darf, wird vorher genauestens begutachtet und einer technischen Prüfung unterzogen. Erst dann darf sich der entsprechende Strohhalm den Eiern nähern.

 

 

Um 18 Uhr schoben sich Regenwolken über Fohrde hinweg, aber Lilly hatte nichts zu befürchten.

 

 

 

 

Ein Tornado in Fohrde?

Interessanterweise schien es plötzlich, als ob sich ein Minitornado auf bzw. direkt vor dem Storchennest entwickelte. Da das aber nicht sein konnte, brauchte es einen genaueren Blick auf dieses Phänomen, das sich als unsere Spinne Agathe ( in welcher Generation auch immer) herausstellte, die durchs Bild sauste und etwas Fressbares aus einem Spinnennetz entsorgte. Wusste man das nicht, hätte man diesen Grauschleier wirklich als kleinen Tornado mitten in Fohrde deuten können :).

 

 

 

Regenwolken weg, Tornado identifiziert und endlich kehrte Ruhe ein. Lilly läutete heute zeitig die Abendruhe ein, während Luke noch etwas Ausflug brauchte.

 

 

 

 

 

Der Storch kehrte erst um 22 Uhr von seiner Tour zurück, begrüßte Lilly und hopste anschließend auf die Kamera.

 

 

 

So hat jeder genug Platz zum Kuscheln oder Ausschau halten. 🙂

 

 

Dann habt eine gute Nacht und bis morgen, ihr Fohrder und Hohenferchesaer Störche 🙂

 

 

 

PS: Wer nach weiterem Lesefutter sucht, wird hier fündig. Dort sind in chronologischer Reihenfolge alle Tagebuchbeiträge ab 2019 aufgezeichnet. 2020 war die Saison mit Ben, Lilly und Junior. Viel Spaß dabei!

 

 

 

 

 

 

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6 Kommentare
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Liebe Ev, herzlichen Dank für dieses tolle Tagebuch vom Fohrder Storchennest. Die derzeitigen Bewohner des Nestes machen es aber auch spannend. Hoffentlich gibt es bald Storchennachwuchs! lg Sabine aus Österreich

Liebe Ev , vielen lieben Dank für deine wundervollen Darstellung eines Tagesverlaufes 🤗 und Lars , daß du bei Ben vorbei geschaut hast 😀👍🏼 ich hatte ein bißchen Tränen in den Augen , als ich Ben und seine Kleinen sah …unser Herzensbrecher 😍 bin glücklich das alles gut ausgegangen ist !!
Lilly und Luke sind ein tolles Paar und ich freue mich riesig auf die kleinen Störchlein 🐣🐣🐣
Herzliche Grüße ans ganze Team und danke für ALLES 🤩😘
Andrea

Toll liebes Fohrde Teaam Ihr seid alle großartig freue mich täglich für die wunderbaren Beiträge vielen Dank liebe Grüße Roswitha

Vielen Dank an Lars für die Mühen. Und Ev, den Titel “Lieblingsstorch” finde ich super! Liebe Grüße!

Hallo liebes Fohrde Team, danke Lars für die schönen Nachrichten und Bilder von Ben. Es tut gut zu wissen, dass es ihm und seinem Nachwuchs gut geht. Liebe Ev, der Tagesbericht wieder mal wieder sehr zutreffend geschrieben, macht immer wieder Spaß zu lesen.
Sende euch viele Grüße aus Dachau
Edith