Otto und Elli werden vom Nest geweht und Szofi wird sehr ungemütlich, weil ein Mensch ihrem Nachwuchs nahekommt. Ein pasr Regentropfen erreichen Fohrde, allerdings sind es nur die Temperaturen, die sich nennenswert ändern.
Im ungarischen Nest war alles bestens. Die Küken hatten ausgeschlafen, die Sonne schien und nur ein leichtes Grummeln im Magen zeigte an, dass die nächste Mahlzeit kommen durfte.
Schichtwechsel um 9:00 Uhr. Anschließend war Macus dabei zu überlegen, wie er die vier Küken unter seinen Bauch bekommt, ohne dabei in den Spagat gehen zu müssen. Innerhalb weniger Tage scheinen die Küken ihr Gewicht und die Größe verdoppelt zu haben und es wird immer schwieriger, sie unter dem Storchenbauch zu verstauen.
Zum Glück kehrte Mama Szofi heim und brachte Futter. Und zwar etwas für jedes Küken. Als sie ihren Schnabel öffnete, rutschten mehrere Schlangen heraus, die die kleinen Störche heute bereits viel schneller hinunterbekamen.
Wie überzeugt man einen Storch?
11:17 Uhr wurde es im Nest unruhig. Szofi zappelte wieder hin und her, denn ein Mensch war im Anmarsch. András rückte mit dem Mülleimer an und spielte die Müllabfuhr. Nachdem er einen Blick ins Nest und auf die angriffslustige Szofi geworfen hatte, besorgte er sich lieber einen Zweig, um die Störchin auf Distanz zu halten.
Mit dem Zeigefinger bedeutete er der Störchin, dass es nicht die feine Art sei, auf ihn loszugehen. Aber mit dem Zweig seien er und seine Finger wohl sicher.
Doch davon hielt Szofi nichts. Sie wollte, dass niemand ihren Jungen nahekommt, die bereits in Akinese verfallen waren.
András erklärte der Störchin sehr geduldig, dass der Dreck, den sie immer wieder ins Nest schleppten, auch entsorgt werden müsse. Und da sie sich dazu nicht aufgerufen fühlte, müsse es eben András machen.
Szofi beäugte die Situation miß kritischem Blick. Aber als András seine Hand zu dicht an die Küken brachte, um die Klumpen einzusammeln, schnellte der Schnabel dann doch vor.
András schnappte sich seinen Mülleimer und organisierte noch getrocknetes Gras. Dazu kam eine kurze Predigt, wie die Störche mit dem Heu umzugehen hatten. Szofi lauschte den Ausführungen sehr aufmerksam, es sah aber so aus, als ob sie sich nicht ersthaft berührt fühlte. Hauptsache der Mensch verschwindet wieder.
Nachdem sich die Rasselbande aus ihrer Starre befreit hatte, begann Szofi sofort, das Heu großflächig zu verteilen. Hatte sie nicht gerade einen Sparplan aufgebrummt bekommen? Ach was, vergessen. Es war so viel Heu da, dass sich Küken darunter verstecken ließen. Die wussten nicht, wie ihnen geschah und bekamen eine gut duftende Bettdecke.
Jetzt lassen sich schon die ersten schwarzen Federansätze erkennen, die den Storchenkindern den schwarz-grauen Gefiederlook geben.
Kuschelzeiten im Nest
Den Küken ging es gut und sie hatten einen sehr entspannten Tag. Macus bediente sich an seiner persönlichen Futterschüssel, die Kleinen waren satt und zufrieden und Szofi verabschiedete ihre Familie mit einem knuffigen Schnappschuss.
Sturm im Fohrder Storchennest
Da Otto und Elli die meiste Zeit des Tages abwesend sind, gibt es nicht viel Neues zu berichten. Allerdings schlug heute das Wetter zu und sie wurden fast vom Nest geweht.
Elli war bereits losgeflogen, als es noch dunkel war. Otto folgte ihr eine halbe Stunde später. Daher war die Störchin auch vor Otto wieder auf dem Nest zu sehen.
Schon jetzt war zu erkennen, dass in der Höhe eine starke Brise herrschte und das Tier Schwierigkeiten hatte, seine Füße zu koordinieren. Deshalb besser hinsetzen, um dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.
Auch bei der Hausarbeit war kein zielgerichtetes Arbeiten möglich. Ein leichtes Torkeln ließ auf eine heftigere Windstärke schließen und oftmals ließ sich der Wind nur durch das Öffnen der Flügel abfangen.
Elli versuchte dem Wind zu entgehen, indem sie auf die Kamera hopste. Aber der Standort schien auch nicht besser.
Wieder im Nest gelandet, zeigte sich, wie gefährlich der Aufenthalt dort war. Elli öffnete nur für einen Augenblick die Flügel, um ihr Gleichgewicht wieder herzustellen, schon hatte der Wind der Störchin unter die Flügel gegriffen und diese in die Luft gehoben.
So geht es ja nun nicht. Immerhin will man als Storch selbst bestimmen, wann man in die Luft geht und nicht vom Nest geweht werden. Daher flog Elli sicherheitshalber kurz vor 11 Uhr vom Nest.
Die Lieblingsposition bietet Sicherheit
Eine Dreiviertelstunde später war Otto auf dem Nest gelandet. Er legte sich sofort lang, denn er hatte keine Lust auf windige Experimente.
Erst in den späten Nachmittagsstunden legten sich die Windböen und Elli und Otto trauten sich wieder ins Nest. Zwischenzeitlich hatte es etwas genieselt, aber es hatte nicht einmal zum Durchfeuchten des Nestes gereicht. Und Elli konnte auch kein reinigendes Bad nehmen. Immerhin stürzten die Temperaturen auf 9 Grad hinunter und die Luft fühlte sich wieder reiner und klar an.
Den Abend verbrachten die beiden Störche vorzugsweise im Sitzen oder sie verschwanden einzeln zur Futtersuche. Doch als es dunkel war, standen beide Tiere wieder gemeinsam auf dem Nest. Wir wünschen eine sturmfreie und entspannte Nacht.
Noch einmal nachlesen, was in den vergangenen Jahren auf dem Storchennest Fohrde geschah? Hier findet sich die Berichterstattung des Tagebuches seit dem Jahr 2019.
https://www.storchennest-fohrde.de/archiv/tagebucharchiv/
Quelle:
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=TFMYz75fSmQ
Ich schaue jeden Tag rein und freue mich über beide Nester.
Die vier Babys aus Ungarn sind einfach liebenswert. Ich glaube bei Otto und Elli wird es dieses Jahr nichts mehr,Schade
Habt einen schönen Sonntag und weiterhin viel Spaß mit den Störchen..
LG Gudrun
Ich möchte mich einmal bedanken, dass ich an diesem wunderbaren Erlebnis teilnehmen darf! Danke dafür. 🙏🏽❤️🥰
Liebe Claudia,
liebe Grüße an dich und noch viele schöne Stunden mit dem Fohrder Storchennest. Auch wenn es hier dieses Jahr keinen Nachwuchs zu sehen gibt, die ungarischen Küken sind ebenso drollig und süß zu beobachten, sodass einem das Herz aufgeht. Lass dich jeden Tag bezaubern und mögen dir die Tiere immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Alles Liebe,
Ev
Liebe Ev,
es ist mir eine tägliche Freude, Deine wunderbaren Beschreibungen über das tägliche Leben im Fohrender Storchennest zu lesen und Otto und Elli zu sehen. Wie wunderbar ist doch die Tierwelt. Ich hatte gestern schon mal angerufen und mich für die Beiträge bedankt. Du könntest wirklich ein Buch schreiben mit Deinem Talent des Schreibens. Wenn es nicht so weit weg wäre, würde ich Otto und Elli und auch Euch alle besuchen.
Ich bin gespannt auf das erste Ei.
Habt alle eine gute Zeit und bleibt gesund.
Bis bald und liebe Grüße
Hanne
Liebe Hanne,
hab Dank für deine lieben Worte. Ich freue mich, wenn der tägliche Text einen Moment Freude, ein Lächeln und gute Gedanken und Gefühle schenkt. Davon brauchen wir mehr und wenn ein Storchentext das erreichen kann, läuft alles richtig.
Hab einen wunderschönen Sonntag,
liebe Grüße von Ev