13.6.2019 – Kuschelzeit und pralle Bäuchlein

Früh um halb vier verließ Leni das Nest. Ben hatte die Nacht auf dem zweiten Nest verbracht. Als er Lenis Abflug mitbekam, flog er zu den Küken und nahm diese bis zu Sonnenaufgang unter seine Flügel. Kurz nach fünf Uhr verließ er das Nest, da er Leni schon aus der Entfernung wahrgenommen hatte, die mit dem ersten Frühstück angeflogen kam.

 

 

 

Da die Küken gestern Abend viel Futter bekommen hatten, fraßen sie heute früh sehr gemächlich. Das größere Küken „bummelte“ dabei so, dass das kleinere Küken den größten Teil des Frühstücks bekam.

 

 

 

 

Um halb fünf tauchte Ben mit Heu auf, um die vom Wind weggeblasene Inneneinrichtung zu erneuern. Die Kleinen nahmen wenig Notiz davon und blieben kuschelnd liegen.

 

 

Nach einer weiteren Stunde hatte der Nachwuchs verdaut und ausgeschlafen und siehe da, es hatte sich noch ein Frühstücksnachschlag in Bens Kropf versteckt. Der ganz eifrig verputzt wurde. Man kann ja nie wissen, wann man wieder etwas zu futtern bekommt.

 

 

 

In diesem Fall flog die nächste Mahlzeit schon eine Viertelstunde später ein. Auch Leni hatte im nassen Erdboden genügend Würmchen ausgegraben, um die Küken richtig satt zu bekommen.

 

 

 

 

Ben brachte am Vormittag frisches Heu, um das Nest wieder auszupolstern. Die Sonne trocknete alles, was nass war und ab dem Mittag war das Nest wieder bewohnbar, ohne nasse Federn zu bekommen.

 

 

 

 

Der Vormittag in Bildern

Den Vormittag verbrachten die Küken mit Putzen…

 

 

 

… mit dem Versuch, ohne Kopfstütze zu stehen…

 

 

… ersten Versuchen, die Nesteinrichtung selbst zu gestalten…

 

 

… dem liebevollen Versuch, das Geschwisterchen warm einzupacken…

 

 

… und dem Versuch, sich wieder zu entknoten.

 

 

Auch Leni schaffte für die Einrichtung Heu herbei. Unsere Störchin ist seit gestern landesweit berühmt, da sie in den Fernsehnachrichten auftreten durfte, als über die Unwetter berichtet wurde.

 

 

 

Am Nachmittag war Kuschelzeit mit dem Storchenpapa. Er hatte sich neben die Küken gesetzt und das kleinere Jungtier suchte seine Nähe.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das größere Küken ist vom Wesen her dominanter, möglicherweise ist es ein männlicher Storch, weil diese ein wenig größer und kräftiger als weibliche Küken werden. Auf dem nächsten Foto kann man die unterschiedlichen Charakterzüge anhand der Ausstrahlung sehr schön erkennen.

 

 

Daher zieht das Kleinere bei der Fütterung oft den Kürzeren, wenn es ganze Beutetiere gibt. Das größere Jungtier ist schneller und „aggressiver“, wenn es darum geht, das Futter einzusammeln.

 

Wer bekommt was?

Heute standen Würmer und Mäuse auf dem Speiseplan. Da vormittags mehrfach und reichlich gefüttert wurde, bekam auch das kleinere Küken genug ab. Am späten Vormittag brachte Leni fünf kleinere Mäuse mit. Die Ausbeute ergab 3:2 für das kleinere Küken. Am Nachmittag gab es weitere drei Mäuse. Zwei davon landeten im Hals des größeren Juniors. Das kleinere Küken hatte schon die dritte Maus im Schnabel, bekam sie aber nicht fix genug herunter. Daher schnappte das größere Küken ebenfalls nach dieser Maus und bekam sie auch zu fassen, sodass beide Küken an der Beute zerrten. Diesmal setzte sich das kleinere Küken durch. Was auch immer es gemacht hatte – das größere Küken ließ plötzlich los und die Maus landete im Bauch des kleineren Kükens :).

 

 

 

Bestellen wir daher jeden Tag einen kleinen Regen, dann gibt es genügend Würmer, von denen beide Küken satt werden können.

 

Nach so viel Futter brauchte es seine Zeit, bis alles verdaut war. Und eine kleine Massage machte das Ganze noch angenehmer.

 

 

 

Rundum satt einschlafen, von der großen Welt träumen und gut bewacht werden – was braucht es mehr für unsere Storchenkinder? Wir wünschen eine ruhige und behütete Nacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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